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Lauf

Der Lauf ist wie bei dem scharfen Vorbild für die Beschleunigung und Führung des Projektils (BB) verantwortlich. Im Airsoft hat der Lauf aber nicht den gleichen Einfluss auf die Präzision, hier ist die Wahl des richtigen HopUp Gummis wichtiger. Läufe unterscheiden sich in ihrer Länge, ihrem Durchmesser, dem Material aus dem sie hergestellt sind und Größe des HopUp Fensters. Die Länge des Laufes sollte nach dem verfügbaren Platz in der Airsoftwaffe gewählt werden, der Durchmesser kann jedoch variieren. Der “Standard”durchmesser ist 6.08 mm (zumindest ist das der Durchmesser, der von vielen Waffenherstellern gewählt wird), hierbei hat die BB ein ausreichendes Luftkissen, um im Lauf geführt zu werden. Tuningläufe setzen auf einen geringeren Durchmesser, um das Volumen besser auszunutzen. Besonders enge Läufe sind nur bis zu 6.00 mm dick, gängig ist aber 6.03 – 6.05 mm, je nach Hersteller. Bei dem Einsatz eines sehr engen Laufes (unter 6.03 mm) sollte Vorsicht geboten sein. Bei Temperaturen unter 0 C° kann sich – je nach verwendetem Material und Fertigungstoleranz – der Lauf leicht zusammenziehen und es kann zu Laufklemmern kommen.

Das Material und die finale Bearbeitung haben auch einen gewissen Einfluss auf die Flugbahn. Edelstahl z.B. neigt weniger zum Schwingen als Messing und gibt in bestimmten Situationen bessere Ergebnisse. Alle Materialien haben aber eins gemein: Sie sollten poliert und frei von Verunreinigungen sein! Läufe namenhafter Hersteller haben meist eine makellose Polierung, gereinigt werden sollte ein Lauf aber dennoch vor der ersten Benutzung. Die regelmäßige Reinigung erhält die Eigenschaften des Laufes.

Ein wichtiges Detail ist das Lauffenster. Hier gibt es zwei Typen: Lauffenster mit und ohne Brücke (“bridged” und “unbridged”). Lauffenster ohne Brücke kommen bei GBBs und je nach Modell bei Federdruckwaffen zum Einsatz. Das Lauffenster ist der limitierende Faktor hinsichtlich des HopUp Gummis. Je nach HopUp Gummi und verwendeter Patchfläche wird ein passendes Lauffenster benötigt, um dieses überhaupt zu nutzen. Dazu aber mehr im “HopUp Gummi” Part.

HopUp Kammer

In der HopUp Kammer wird Druck auf das HopUp Gummi ausgeübt, was dann den Druck an die BB weitergibt. Der Lauf samt HopUp Gummi wird in die HopUp Kammer geführt und durch Schrauben oder einen C-Clip in Position gehalten. Es gibt viele verschiedenen Arten von HopUp Kammern, die sich am Aufbau des jeweiligen Airsoftmodells orientieren. Wie viel Platz bietet das jeweilige Modell und wie kann die Einstellung vorgenommen werden? Oft sind die HopUp Kammern über das Hülsenauswurffenster zu erreichen, wiederum andere Modelle lassen dies von ihrem Aufbau her nicht zu. Dann erfolgt die Justierung über eine Umlenkung oder eine kleine Bohrung im Gehäuse.

Bildquelle: https://asvd.sasf.ch/blog/hop-up-guid/

 

Bei den S-AEGs sind die gängigsten Modelle AK, G36, M4 und MP5 HopUp Kammern. Diese können von Hersteller zu Hersteller in ihren Maßen abweichen aber die Funktion ist immer dieselbe. Exotische Modelle, die es z.B. nur von einem Hersteller gibt, können auch eine proprietäre Kammer haben, die nur bei diesen einem Modell passt.

Wichtige Eckpunkte bei einer HopUp Kammer, neben der allgemeinen Passgenauigkeit, sind die Größe des Fensters, die Aufnahme des Tensioners und die Art der Justierung. Die HopUp Kammer bringt über den Tensioner Druck auf das HopUp Gummi. Soll ein alternativer Tensioner verbaut werden, muss die Aufnahme an der Kammer passen. Manche Kammern haben gar keine Aufnahme und drücken mit einem starren bzw. fest verbauten Tensioner. Hier ist das Tuningpotenzial sehr eingeschränkt. Nimmt die Kammer auch alternative Tensioner auf, muss das Fenster bzw. der Durchgang zum HopUp Gummi groß genug sein. Gerade veraltete Kammern haben sehr kleine Fenster.

Ein wichtiges Detail ist die Justierung: Viele HopUp Kammern können stufenlos eingestellt werden, einige Modelle lassen eine Justierung aber nur via vordefinierten Klicks zu. Dann hat sie vordefinierte Punkte, an denen der HopUp Arm einrastet. Der Vorteil ist klar: Die Position wird gehalten, egal ob die Waffe großen Erschütterungen ausgesetzt ist. Die vorgegebenen Positionen können auch ein Nachteil sein. Manche Tensioner/HopUp Gummi Kombinationen reagieren sehr empfindlich auf nur minimalste Änderungen. Die kleinste Justierung kann über eine perfekte Flugbahn und Overhop entscheiden. Liegt diese Position genau zwischen zwei Klicks bzw. Einrastpositionen, wird die Airsoft nie ihre bestmögliche Reichweite erreichen können.

HopUp Gummi

Das HopUp Gummi ist ein Gummiröhrchen, welches auf dem Lauf sitzt. Das Gummi samt Lauf steckt in der HopUp Kammer. Im Inneren des HopUp Gummies ist eine extra Patchfläche. Diese Fläche ragt durch ein Fenster im Lauf in das Innere. Wird eine BB durch den Lauf getrieben, reibt sich die BB an dieser Patchfläche und wird in einen Drall versetzt. Im optimalen Fall dreht sich die BB durch diesen Drall, entgegengesetzt der Flugrichtung, um die eigene Achse. Nun tritt der Magnus Effekt in Kraft und die BB fällt nicht nach ein paar Metern auf den Boden, sie hält sich weiter in der Luft. Es ist sehr wichtig, dass der Druck der Patchfläche gerade und von oben kommt. Kommt der Druck auf die BB leicht schief, von rechts oder links, fliegt sie schief und fällt auch früher ab.

Es gibt sehr viele Variationen an Patchflächen. Die am meisten verbaute ist eine einfache Erhebung. In diesem Fall wird nur punktuell Druck auf die BB ausgeübt. Bei leichten BBs (0.25 g oder weniger) reicht diese Patchfläche aus, um die BB in Drehung zu versetzen. Bei schwereren BBs muss aber immer mehr Druck aufgebaut werden. Die Energie fällt immer weiter aber und im schlimmsten Fall ragt die Patchfläche so weit in den Lauf, dass die BB stecken bleibt.

Um mehr Druck auf die BB zu bekommen, aber nicht zu viel Energie zu verlieren, muss die Patchfläche vergrößert werden. Hierzu gibt es mehrere Ansätze von verschiedenen Herstellern. Am meisten verbreitet ist eine viereckige Fläche, die flach oder konkav auf die BB trifft. Auf die BB wird nun nicht mehr punktuell Druck ausgeübt, sondern auf breiter Fläche. So ist trotz sehr viel stärkerem Drall die Bremswirkung geringer. Um schwere BBs (0.30 g bis 0.36 g) in einen Drall zu versetzen (sie zu hoppen), reichen kleinere, flache Patchflächen aus. Sie haben den Vorteil, dass sie auch in normale Läufe passen. Umso größer die Patchfläche, umso größer muss auch das Fenster im Lauf sein. Große Lauffenster sind meist nur durch den Wechsel auf einen Tuninglauf zu bekommen.

Dies wird aber nötig, wenn sehr schwere BBs (+0.40 g) gehoppt werden sollen. Hier sollte die Patchfläche Minimum 0,4 mm lang sein und es gibt weitere Faktoren, wie die Wahl des richtigen Nubs.

Neben der Patchfläche beeinflusst auch der Härtegrad des Gummies die Effizienz. Ein eher weiches HopUp Gummi bietet sich für weniger Energie und/oder leichtere BBs an. Härtere HopUp Gummies für mehr Energie und/oder schwere BBs. Ist das HopUp Gummi zu weich, muss mehr Druck auf die BB ausgeübt werden es kann schneller verschleißen. Ist es zu hart, ist die richtige Einstellung sehr schwierig, da die BB sehr sensible auf jegliche Justierung reagiert.

Neben einem HopUp Gummi mit eingelassener Patchfläche gibt es auch die Option eines R-HOPs. Bei einem R-HOP dient das HopUp Gummi nur zur Abdichtung zum Nozzle, das Innere ist komplett glatt. Als Patchfläche dient eine kleine Gummifläche, der sogenannte “Patch”, welcher sehr passgenau zum Lauffenster gefertigt wird. Der Patch wird in das Lauffenster geklebt und bedeckt diese zu 100%, so wird das maximale an Fläche genutzt, die der Lauf ermöglicht. Jedes Lauffenster hat andere Maße, so muss das R-HOP an jeden Lauf angepasst und zugeschnitten werden. Hierbei muss sehr genau gearbeitet werden, jede Abweichung kann das Schussbild beeinflussen. Damit das R-HOP sein Potential voll ausschöpfen kann, sollte der Tensioner im besten Fall über die gesamte Fläche Druckausüben. Auch hierzu werden Tensioner extra hergestellt und angepasst.

Das folgende Schaubild zeigt die Unterschiede zwischen den verschiedenen Patchflächen. Das Schaubild des R-Hops steht stellvertretend für alle HopUp Gummies mit einer großen Patchfläche.

Bildquelle: https://hopsystems.com/

 

Nub/Tensioner

Der Tensioner sitzt auf dem HopUp Arm (Lever) und übt Druck auf die Patchfläche des HopUp Gummis aus und damit auf die BB. Die gängigste Form ist eine einfache Rolle, meist mit einem Loch in der Mitte. Dieser Nub übt nur sehr punktuell Druck auf das Gummi aus und ist eher ein veraltetes Design. Besser eignen sich flache Nubs, die großflächig Druck auf das Gummi bringen. Die Wahl des richtigen Nubs hängt von dem eingesetzten HopUp Gummi ab. Ein HopUp Gummi mit einer konkaven Patchfläche schmiegt sich perfekt an die BB an. Wird diese Patchfläche aber flach heruntergedrückt, kann das HopUp Gummi sein volles Potential nicht entfalten. Der eingesetzte Tensioner sollte eben so konkav sein, um die Patchfläche perfekt zu unterstützen.

Neben der Form kann das verwendetet Material einen großen Einfluss auf das Ergebnis haben. Es gibt Nubs aus Aluminium, diese können sehr passgenau hergestellt werden. Durch ihre Härte ist das Einstellen des HopUps aber sehr feinfühlig. Der Tensioner gibt nicht nach und den Druck zu 100% an die BB weiter. So verzeiht eine HopUp Kammer mit Aluminiumtensioner eine ungenaue Justierung nicht. Ein halber Millimeter Einstellweg kann zwischen Overhop und zu wenig Hop entscheiden. Nubs aus Gummi bieten in der Feineinstellung mehr Spielraum, wobei hier auch noch unterschiedliche Härten zum Einsatz kommen können.

Gearboxshell

Die Gearboxshell ist die Hülle für alle internen Bauteile, die für die Komprimierung der Luft zuständig sind. Es gibt viele verschiedene Arten von Gearboxshells, die sich am Aufbau des jeweiligen Airsoftmodells orientieren. Sie werden mit Version (V) bezeichnet. Die gängigsten Ausführungen sind:

  • V2 (AR15,SCAR oder MP5)
  • V3 (AK, G36 und AU)
  • V6 (P90 und Thomsen)
  • V7 (M14)

Davon abgesehen gibt es aber noch viele Modelle, die bauformbedingt eine eigene Gearboxshell verwenden. Neben dem allgemeinen Aufbau, unterscheiden sich die Shells in ihrem Funktionsumfang, Lager und dem Material. Eine Shell kann auch Funktionen bieten, die den Airsoftalltag ungemein erleichtern. Eine der wichtigsten ist das Federschnellwechselsystem (FSWS). Dabei hat die Gearbox am hinteren Ende ein Loch, über das der Springguide samt Feder entnommen werden kann. So kann die Energie schnell angepasst werden aber auch die De- und Montage ist ohne gespannte Feder viel leichter. Bei dem FSWS ist der Springuide meist nur eingehakt und wird durch eine Drehbewegung gelöst. Neben dem FSWS bieten einige Hersteller eine Split Gearbox. Bei dieser Shell ist der obere und untere Teil separiert und nicht ein einziges Bauteil. So kann der obere Teil, der Piston, Pistonhead, Feder, Springguide, Tappetplate, Cylinderhead und Nozzle enthält, meist ohne großen Aufwand demontiert werden. So ist die Wartung an den wichtigsten Teilen schnell erledigt.

Ein weiterer Punkt sind die Lager bzw. deren Aufnahmen. Ob ein Kugellager oder eine Stahllaufbuchse zum Einsatz kommt, kann im Nachhinein geändert werden, die Größe gibt aber die Shell vor. Meistens kommen Aufnahmen von 7 bis 9 mm zum Einsatz. Umso größer das Lager, desto stärker kann es belastet werden.

Ein weiterer Punkt, der bei der Belastung eine Rolle spielt, sind die Ecken des Cylinderfensters. Manche Hersteller runden diese ab, damit sich die Aufprallenergie des Pistons großflächig verteilt. Bei einer Ecke konzentriert sich die Energie in die Ecke und es kann schneller zu Rissen oder generellem Verschleiß kommen.

Bei hohen Federstärken sollte auch eine Nut zum Einsatz kommen. Hierbei hat eine Shellseite Erhebungen und die andere Vertiefungen, die ineinander greifen. So können die Shellhälften nicht aneinander reiben und sich verschieben. Zudem wirkt die Energie ohne dieses System zum großen Teil auf den Schrauben, welche ebenso verschleißen können.

Der letzte Punkt ist Material und deren Stärke. Günstige Shells werden aus Zink oder Aluminiumdruckguss hergestellt. Diese können bei starken Federn schnell verschleißen. Die schon genannten Features können dem aber entgegenwirken, womit Zink- oder Aluminiumdruckguss-Shells nicht generell schlecht sind. Höherpreisige Modelle sind im CNC Verfahren hergestellt, womit die Belastbarkeit noch einmal merklich steigt.

Nozzle

Das Noozle ist der Übergang von der Gearbox zur HopUp Kammer. Es wird auf der Tappetplate vor und zurückgeführt. In der hintersten Position fährt es fast komplett aus der HopUp Kammer und gibt dem BB-Strang aus dem Magazin den Weg frei. Fährt es nach vorne (Schussposition), nimmt es eine BB mit sich und schiebt diese in die HopUp Kammer. Gleichzeitig dichtet es in dieser Position zum HopUp Gummi ab.

Bei der Wahl des richtigen Nozzles gibt es ein paar Dinge zu beachten. Zum einen die exakte Nozzlelänge. Ein zu kurzes Noozle würde zum HopUp Gummi nicht abdichten. Ein zu langes Nozzle würde wiederum auch in der hintersten Position den Weg in die HopUp Kammer blockieren und es könnten keine BBs zugeführt werden. Neben der richtigen Länge des Nozzles ist dessen fester Sitz auf dem Röhrchen des Cylinderheads ebenso wichtig. Wackelt ein Nozzle in der vordersten Position kann es im schlimmsten Fall zu einem merklichen Druckverlust kommen. Das Nozzle wird durch den BB-Strang des Magazins nach oben gedrückt und fährt nicht gerade in das HopUp Gummi. Aus diesem Grund haben viele Tuningnozzles zwei O-Ringe verbaut. Diese dienen zum einen der Abdichtung aber sie stabilisieren auch das Nozzle auf dem Cylinderhead.

Tappetplate

Die Tappetplate ist die Führung des Nozzles und dafür zuständig, dass es sich vor und zurückbewegt. An einem Ende wird das Nozzle eingepresst und am anderen wird die Tappetplate durch einen Steuernocken am Sector Gear in Bewegung gesetzt. Es gibt verschiedene Tappetplates, diese sind von dem Aufbau der jeweiligen Gearbox abhängig. Passend zu den verschiedenen Versionen der Gearbox gibt es passende Versionen der Tappetplate. Weicht die Gearbox aber von einem gewissen Standard ab – ist sie z.B. im vorderen Bereich außerordentlich verstärkt – muss die Tappetplate sich diesen Gegebenheiten anpassen. Es sollte daher immer geprüft werden, ob das betroffene Airsoftmodell eine standardisierte oder modifizierte Tappetplate nutzt.

Bei der Wahl der Tappentplate ist darauf zu achten, dass das verwendete Material nicht so steif ist. Durch die sehr ruckartige Kraftübertragung des Steuernockens, ist es von Vorteil, wenn die Tappetplate sich minimal biegen lässt. Sehr harte Tappetplates neigen bei schnellen bzw. starken Systemen zum Reißen. Des Weiteren sollte die Tappetplate auf Grate hin überprüft werden. Besonders der Steg, der das Nozzle hält, sollte nahezu plan sein. Steht der Steg nur 0.5 mm von der Gearbox ab, fehlen diese bei der Nozzlelänge und können zu Feedingproblemen oder Druckverlust führen.

Für die Vorwärtsbewegung der Tappetplate sorgt die Feder der Tappelplate. Sie ist mit der Gearbox und der Tappetplate verbunden. Wird die Tappetplate zurückbewegt, dehnt sich die Feder aus und zieht die Tappetplate wieder in die Startposition, wenn sie vom Sector Gear freigegeben wird. Bei der Feder der Tappetplate gibt es wenig zu beachten. Sollte es zu Feedingproblemen kommen, kann sie aber eine Fehlerquelle darstellen. Bei schnellen Systemen muss die Feder sehr straff sein, damit die Tappetplate wieder schnell nach vorne fährt und die BB zuführt. Ist sie zu schwach, kann es dazu kommen, dass die Komprimierung innerhalb des Cylinders schon begonnen hat. Das Nozzle ist aber noch nicht in Schussposition, also noch nicht am HopUp Gummi. Das Nozzle dichtet noch nicht zum Gummi ab und es entweicht Luft.

Piston

Der Piston oder auch Kolben wird von dem Gearset bzw. dem Sector Gear aufgezogen. In dem Piston sitzt die Feder. Wird er aufgezogen, wird diese auf dem Springguide gegen die hintere Wand der Gearbox gestaucht. Gibt der letzte Zahn des Sector Gears den Piston wieder frei, entspannt sich die Feder und katapultiert den Piston nach vorne. Auf diesem Bauteil wirken gleich mehrere Kräfte. Zum einen die Stauchung der Feder, sie arbeitet permanent gegen den Piston an. Zum anderen das Sector Gear, welches in die Zahnreihe des Pistons greift und diesen bewegt. Aufgrund dieser Belastung kann der Piston bei der falschen Materialwahl relativ schnell verschleißen. In alten oder sehr günstigen Airsoftmodellen werden Pistons mit Kunststoffzähnen verbaut. Im schlechtesten Fall besteht nur der letzte Zahn aus Stahl. Gerade Systeme mit einem starken Motor und/oder 11.1 V Akkus drehen die Gears sehr ruckartig an. Ebenso ruckartig trifft das Sector Gear in den ersten Zahn des Pistons. Besteht dieser aus Kunststoff, kann es zu merklichem Verschleiß kommen.

Oft verbauen Hersteller auch einen Mix. Eine gewisse Anzahl an Zähnen besteht aus Stahl, die ersten Zähne sind aber in diesem Fall immer aus Kunststoff. Bei der Verwendung von 7.4 V und/oder wenig Energie (~ 1 J) wird dieser Piston sehr lange standhalten, früher oder später gibt aber auch der beste Kunststoff nach. Es ist daher in so gut wie allen Fällen ein Piston mit voller Stahlzahnreihe zu empfehlen. Aber auch bei einer vollen Stahlzahnreihe gibt es Dinge zu beachten. Oft fehlt der zweite Zahn und in manchen Fällen ist sogar der dritte nur zur Hälfte vorhanden. Dies bietet die Möglichkeit, den AOE zu korrigieren.

AOE bedeutet “Angle OEngagement” und beschreibt den Eingriffswinkel des ersten Zahns am Sector Gear zum ersten Zahn des Pistons. Das Sector Gear sollte im optimalen Fall im 90° Winkel stehen, wenn es gegen den Zahn des Pistons läuft. So wird der Piston perfekt gerade aufgezogen. Greift der Zahn des Sector Gears zu früh in den Piston, wird dieser auf den ersten paar Zentimetern nicht nur nach hinten aufgezogen, sondern auch leicht nach oben gedrückt. Dabei kann es bei sehr schnellen oder sehr starken (hohe Federstärke) Setups zu Beschädigungen kommen. Zudem kann der erste Zahn des Pistons früher verschleißen, denn umso schiefer das Sector Gear in den Piston greift, umso kleiner ist die Fläche zur Kraftübertragung.

Um den AOE zu korrigieren muss der Piston ca. 2 mm weiter aus dem Cylinder ragen. Hierzu bieten sich zum einen Sorbo Pads an. Diese werden auf den Cylinderhead geklebt und schieben den Piston weiter nach hinten. Nicht alle Cylinderheads sind aber dafür geeignet, z.B. würde das Sorbo Pad auf einer konvexen Aufprallfläche schlecht halten. In diesem Fall bieten sich Cylinderheads mit bereits von Werk verbautem Sorbo Pad an. Egal wie der AOE korrigiert wird, es wird immer ein Piston mit 15 oder noch besser 14.5 Zähnen benötigt. Wandert der Piston bei der AOE-Korrektur 2-3 mm zurück, greift das Sectorgear nicht mehr in den ersten Zahn des Pistons, sondern kollidiert mit dem 2 Zahn. Die Folge ist ein beschädigtes Sector Gear und/oder ein beschädigter Piston. Fehlt der vorletzte Zahn, kann das Sector Gear perfekt in den ersten Zahn des Pistons greifen und überspringt den vorletzten Zahn.

Das erste Bild zeigt den korrigierten AOE. Es ist auch gut zu erkennen, dass der vorletzte Zahn im Weg stehen würde. Das zweite Bild zeigt den Standard AOE

Pistonhead

Der Pistonhead sitzt auf dem Piston. Er ist für die Komprimierung im Cylinder zuständig. Der Piston wird durch die Ausdehnung der Feder nach vorne katapultiert. Dabei komprimiert der Pistonhead die Luft im Cylinder und presst diese durch den Cylinderhead durch das Nozzle. Auf dem Pistonhead sitzt ein O-Ring, der bei der Vorwärtsbewegung an die Cylinderwandung gepresst wird. Hierzu verfügt der Pistonhead über Ventilationsöffnungen in der Front. Diese nehmen während der Vorwärtsbewegung Luft auf und leiten sie an den O-Ring weiter. Dadurch wird der O-Ring zusätzlich an den Cylinder gepresst.

Der Pistonhead besteht aus Kunststoff oder Aluminium. Varianten auf Kunststoff kommen meistens in günstigen oder älteren Airsoftmodellen zum Einsatz. Bei einer Energie von bis zu 1.5 J könnten sie auch bedenkenlos weiterverwendet werden. Der Zeitraum bis merklicher Verschleiß eintritt, ist sehr lang. Bei höheren Energien sollte zu einem Pistonhead aus Aluminium gegriffen werden. Zusätzlich gibt es Varianten mit einem Kopf aus Gummi. Dieser dämpft den Aufprall ab und schont das System. Bei zu starker Belastung neigt das Gummi aber schnell zum Reißen und verstopft das System.

Eine exotische Variante wäre der “Air Break”. Hierbei sitzt eine längere Spitze auf dem Pistonhead. Diese ist so positioniert und gleichzeitig dimensioniert, dass sie in das Röhrchen des Cylinderheads hineinragt. Kommt diese Spitze während der Komprimierung in den Cylinderhead, dichtet sie zu einem gewissen Teil ab. Die noch verbleibende Luft im Cylinder kann nur sehr langsam entweichen und bremst den Pistonhead ab. Diese Abbremsung erfolgt aber ohne Aufprall. Schlägt der Pistonhead auf den Cylinderhead auf, hat dieser schon einen großen Teil seiner kinetischen Energie verloren. Bei einem “Air Break” sollte der Pistonhead und Cylinderhead von demselben Hersteller kommen, um eine bestmögliche Passgenauigkeit zu erreichen. Die Spitze darf nicht am Inneren des Cylinderheads reiben, muss ihn aber so weit wie möglich ausfüllen. Auch kommt es bei dieser Variante zu einem Energieverlust, da nicht die vollständige Luft zur Beschleunigung der BB verwendet wird.

Eine weitere und eher verbreitetere Variante ist der Einsatz eines konvexen Pistonheads und eines konkaven Cylinderheads. Hierbei haben beide eine Aufprallfläche aus Gummi, die ineinande passt. So wird die Fläche zur Aufpralldämpfung vergrößert.

Neben der richtigen Abdichtung und Aufpralldämpfung sollte ein Pistonhead (im besten Fall) ein Axiallager verbaut haben. Das ist eine kugelgelagerte Scheibe, die am Schraubenkopf zum Piston sitzt. Auf dieser Scheibe sitzt die Feder und kann sich durch die Lagerung frei drehen. Ohne Lagerung könnte die Feder sich verdrehen und so früher verschleißen oder im schlimmsten Fall verkanten.

Cylinder

Der Cylinder ist, wie es der Name schon sagt, ein Zylinder, in dem die Luft komprimiert wird. In ihm läuft der Pistonhead und treibt die Luft durch den Cylinderhead in das Nozzle. Cylinder unterscheiden sich in ihrem Standard und ihrem endgültigen Volumen. Die gängigsten Cylinder passen in V2, V3 und V6 Gearboxen. Es gibt aber spezielle V2.5 und V14 Cylinder, die etwas länger ausfallen und somit mehr Volumen bereitstellen. Da diese Art von Gearboxen eher in DMR orientierten Modellen (G28, M14 usw.) zum Einsatz kommen und diese über einen längeren Lauf verfügen, wird auch mehr Luft benötigt.

Die gängigen Cylinder können stark mit Volumen variieren, dabei bleiben die Ausmaße dieselben. Die Volumenreduzierung erfolgt über eine seitliche Bohrung. Erst nachdem der Piston diese passiert hat, wird Druck aufgebaut. Diese Reduzierung ist notwendig bei kurzen Läufen. Wären diese nicht im Volumen limitiert, würde die BB den Lauf verlassen bevor der Psiton aufgeschlagen ist. Es würde überschüssige Luft den Lauf verlassen und durch Verwirbelungen die Flugbahn der BB beeinflussen. Ebenso sollte die BB nicht zu lange im Lauf beschleunigt werden, nachdem der Piston aufgeschlagen ist. Nachdem der Piston aufgeschlagen ist, wird die BB nicht weiter beschleunigt und verliert daher im Lauf Energie und damit Reichweite.

Neben dem Cylinder, der in einer S-AEG zum Einsatz kommt, gibt es noch den Piston in einer mit Federdruck betriebenen Airsoft. Er hat einen komplett anderen Aufbau, die Aufgabe ist aber dieselbe. Auf der Unterseite ist eine längliche Fräsung, in die das Sear greift. Das Sear fasst bei einem Repetiervorgang den Piston und durch Betätigung des Abzugs, lässt es ihn wieder frei. Durch die Feder wird er durch den Cylinder getrieben und die Luft wird komprimiert.

Cylinderhead

Der Cylinderhead bildet das Endstück des Cylinders. Er leitet die komprimierte Luft weiter an das Nozzle, welches gleichzeitig auf dem Cylinderhead geführt wird. Es gibt verschiedene Arten von Cylindern, die sich meist an der Gearbox-Version orientieren. Der gängigste Cylinderhead ist der V2 Cylinder. Er kommt in fast allen V2 Gearboxen aber auch vielen V3 Gearboxen zum Einsatz. Der Aufbau des Cylinders ist meist derselbe, die Unterschiede liegen in den Maßen und die Position des Röhrchens. Weitere Unterschiede liegen in dem gewählten Material. Günstige oder ältere Airsoftmodelle haben einen Cylinderhead aus Kunststoff. Bei geringen Energien (~ 1.5 J) hat dieses Material keine Nachteile, steigt die Energie kann Kunststoff aber schneller verschleißen. In diesem Fall kommt Aluminium zum Einsatz.

Bei Aluminium sollte beachtet werden, dass die Aufprallenergie nahezu ungebremst an die Gearbox weitergegeben wird. Aus diesem Grund sollte bei einer hohen Energie eine Pufferfläche aus Gummi vorhanden sein, die die Aufprallenergie des Pistonheads abschwächt. Es gibt Modelle, die mit dieser Pufferfläche gleich zwei Probleme lösen. Zum einen die schon angesprochene Aufprallenergie und zum anderen den AOE. Anstatt den AOE mit z.B. einem Sorbopad zu korrigieren, gibt es Modelle, bei denen die Pufferfläche so dick ist, dass der Piston im AOE korrigiert wird.

Manche Hersteller verbauen sogar eine kleine Pufferfläche in der Front des Cylinderheads. Damit wird die Gearbox noch mehr geschont. Bei solchen Modellen sollte aber darauf geachtet werden, dass die seitlichen Bohrungen des Cylinderheads leicht oval sind. Sind diese rund, kann der Cylinderhead nicht federn. Die Aufprallenergie kann von der frontalen Pufferfläche nicht absorbiert werden und gleichzeitig wirkt ein hoher Teil der Energie auf die zwei Aufnahmepunkte der Gearbox. Diese könnten im schlimmsten Fall brechen.

Bei der Montage eines Cylinderheads sollte darauf geachtet werden, dass dieser möglichst press im Cylinder sitzt. Locker sitzende Cylinderheads können nicht richtig abdichten und es kommt zu einem Energieverlust. Viele Tuning-Cylinderheads verfügen über zwei dicke O-Ringe und dichten sehr gut ab. Sollte der vorhandene Cylinderhead locker sitzen, können ein paar Lagen Teflonband weiterhelfen.

Gears

Die Gears sind die Zahnräder, die die Energie vom Motor an den Piston weitergeben bzw. diesen gegen die Feder aufziehen. Die Gears bestehen in der Standardversion aus drei Zahnrädern. Dem Beavel Gear, welches direkt mit dem Motor verbunden ist. Dem Spurgear, welches von dem Beavel Gear angetrieben wird und in das letzte Gear greift, dem Sector Gear. Das Sector Gear ist das am stärksten belastete Gear, da es gegen den Piston und somit gegen die Feder läuft. Es gibt auch noch andere Versionen von Gears, wie z.B. V6 (P90) oder V7 (M14). Diese verfügen über 4 Zahnräder, wobei das Prinzip dasselbe ist, nur das ein zusätzliches Spur Gear verbaut ist.

Neben den Versionen unterscheiden die Gears sich in den unterschiedlichen Übersetzungen. Die passende Übersetzung hängt von dem Einsatzzweck (CQB oder Woodland), Stärke des Motors, Federstärke und zuletzt den Prioritäten des Anwenders ab. Die Art der Übersetzung wird in der Einheit angegeben, wie oft sich der Motor drehen muss, bis der Schuss bricht. Eine hohe Übersetzung (32:1 oder höher) lässt das gesamte System länger laufen, dafür muss der Motor weniger Kraft aufwenden. Diese Übersetzung bietet sich für Systeme mit hohen Federstärken an, bei denen es primär nicht auf das Ansprechverhalten ankommt. Schnelle Übersetzungen (16:1 oder weniger) lassen den Schuss schnell brechen, dafür muss der Motor zusätzlich Kraft aufwenden. Diese Übersetzung sollte bei einer Federstärke unter M120 eingesetzt werden oder mit einem sehr starken Motor. Die meistgenutzte Übersetzung ist 18:1, sie bietet einen gesunden Mittelweg.

Um das Ansprechverhalten noch weiter zu steigern, kann ein Dual Sector Gear (DSG) verbaut werden. Dieses hat zwei Steuernocken zum Aufziehen der Tappetplate und zwei Zahnreihen. So können mit einer Umdrehung zwei Schusszyklen durchlaufen werden. Die Energie und das vorhandene Volumen sinken aber merklich, da statt 16 nur 8 Zähne am Sector Gear vorhanden sind. Des Weiteren können nur spezielle Tappetplates verbaut werden und die Abstimmung des gesamten Systems ist sehr komplex. Dieses Gear sollte nur von erfahrenen Spielern verbaut werden.

Eine weitere Möglichkeit das Ansprechverhalten und/oder die Energie anzupassen, ist ein Short Stroke. Hierbei wird eine bestimmte Zahl von Zähnen des Sector Gear entfernt. Das Prinziep ähnelt dem DSG, durch weniger Zähne am Sector Gear wird der Schusszyklus verkürzt. Gleichzeitig sinken Energie und Volumen. Im Gegensatz zum DSG wird pro Umdrehung des Sector Gears nur ein Schusszyklus durchlaufen. Damit ist es weit weniger komplex. Bei einem Short Stroke sollten die Zähne nur von der “Pick Up” Seite entfernt werden. Also die Zähne, die zuerst in den Piston greifen. Sollte die “Release” Seite bearbeitet werden, kann es zu Timingproblemen kommen.

Neben der Übersetzung und dem generellen Aufbau spielt die Herstellung und der verwendete Stahl der Gears eine große Rolle. Die Güte des verwendeten Stahls spiegelt sich in der Belastbarkeit und dem Preis der Gears wider. Die beste Haltbarkeit wird durch CNC gefrästen Stahl erreicht. Hierbei wird jedes Gear aus einem ganzen Block gefräst. Günstiger sind “gesiterte” Gears. Bei diesem Verfahren werden die Gears gegossen und nicht wie bei CNC aus dem vollem gefräst. Gesinterte Gears sind aber nicht generell schlecht, sie sind nur weniger belastbar, wie CNC Gears. Werden sie mit einer moteraten Fäderstärke (max M120) betrieben, stehen sie der CNC Variante in nichts nach.

Motor

Der Motor treibt die Gears, bzw. das Beavel Gear an. Es gibt drei verschiedene Bauformen, die sich hauptsächlich in der Länge unterscheiden. Der größte ist der Longtype für z.B. AR15 Modelle. Dann der Mediumtype, welcher sehr speziell ist und nur in wenigen Modellen zum Einsatz kommt. Als letztes der Shorttype, welcher in AKs oder G36-Modellen eingesetzt wird. Neben der Größe unterscheiden sich die Motoren in der Drehzahl und der Kraft (Torque). Ein Motor kann eine hohe Drehzahl haben, dann ist die Kraftentfaltung aber nicht hoch. Das Gegenteil wäre eine hoher Torque und eine geringe Drehzahl. Zwischen diesen beiden gibt es mehrere Abstufungen, die meist mit der Drehzahl angegeben werden. Umso niedriger die Drehzahl desto mehr Torque bietet der Motor. Die gängige Reichweite geht von 46K (Highspeed) bis runter zu 15K (Hightorque). Die Wahl des richtigen Motors muss mit Bedacht getroffen werden und hängt von den folgenden Faktoren ab:

  • Übersetzung der Gears?
  • Federstärke bzw. Energie?
  • Welcher Akku wird im System verwendet?
  • Semi- oder vollautomatischer Betrieb?

Zum Beispiel ein Modell mit einer hohen Energie (2 J) und einer niedrigen Übersetzung (13:1) braucht viel Kraft, um anzulaufen, aber auch eine gewisse Drehzahl für ein schnelles Ansprechverhalten. Ein Motor mit 25-30K wäre eine gute Wahl. Ein Modell mit einem DSG, 0.5 J und starken Akku benötigt mehr Drehzahl als Torque. Hier wäre ein Motor mit 40 – 46K eine gute Wahl.

Mosfet

Ein Mosfet (Abkürzung für Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor) ist ein elektronisches Bauteil, welches zum Steuern von Strömen verwendet wird. Mit Hilfe des Mosfets kann der Strom vom Akku direkt auf den Motor geschaltet werden und grenzt somit den mechanischen Schalter – die Switch Unit – aus. Bei der Verwendung eines 11.1 V LiPos, würden ohne ein Mosfet die Kontakte sehr viel schneller verschleißen und die Airsoft würde irgendwann den Dienst verweigern. Zudem ist der Widerstand des Mosfets geringer und es kommt mehr Strom bei dem Motor an. Damit steigt das Ansprechverhalten und das Risiko eines Jams sinkt.

Solche einfachen Mosfets sind schon bei vielen Modellen verbaut und wenn nicht, sollte dies unbedingt nachgeholt werden. Seit einigen Jahren gibt es auch Modelle, die mit einem zusätzlichen Chip ausgerüstet sind, sie bieten noch mehr Funktionen an und können teilweise auch programmiert werden. Sie kontrollieren den gesamten Schusszyklus und lassen erst wieder einen Schuss zu, wenn der vorherige Zyklus abgeschlossen ist. Somit sind Jams ausgeschlossen und das System läuft extrem zuverlässig. Neben der Zyklenerkennung bieten die digitalen Mosfets aber noch viele weitere Featueres. Die gängigsten listen wir euch auf:

Magazin GATE Titan GATE Aster Begadi CORE Jefftron Leviathan
Active Break X X X X
Preococking X   X
Delay X X
Simulierter Reload X
ROF Begrenzung X X
Akkuüberwachung X X X X
Errorlog X X X
Appzugriff X X X
Sensibilität des Triggers X X X
Statistiken X   X

GATE und Jefftron bieten die Möglichkeit ihre Produkte über Apps auf dem Smartphone oder Computer einzustellen, Fehler und Statistiken auszulesen.

Einstellmöglichkeiten GATE Titan

Einmal geöffnet landet man auf der Startseite der Software. Sie gliedert sich in verschiedene Einstellungsseiten, auf die wir nun detailliert weiter eingehen.
Alle vorgenommenen Einstellungen werden bei einer Änderung automatisch gespeichert (sofern die Checkbock “AUTOSAVE” nicht deaktiviert wird).

Dashboard

  • Generelle Informationen zur Software
  • Infos zur USB-Verbindung
  • Informationen zum TITAN

Jede Info bekommt man nur, wenn das entspreche Gerät angeschlossen ist und jedes Element kann via “CHECK UPDATES” mit der neuesten Firmware/Version versorgt werden.

General

  • Battery: Der TITAN warnt bei niedrigem Akkustand (durch Motorvibration und bei kritischer Akkuspannung wird kein Schuss mehr abgegeben) und schützt so vor Tiefenentladung. Die Parameter (Zellenanzahl und Schwellenwert für die Warnung) werden unter “Battery Cell” und “Low Battery Warning” eingestellt.
  • Series saftey limit: Nach 30 Schuss muss der Abzug losgelassen werden (im Regelfall nur bei vollautomatischem Feuer interessant).
  • Cycle Detection: Hier kann die Schusszyklusüberwachung an bzw. ausgeschaltet werden.
  • Gear Ratio: Das verbaute Gearset muss hier eingestellt werden.
  • Active Break: Die Sensibilität der Aktivbremse für den Motor kann hier feinjustiert werden. In der aktuellen Generation des TITANs läuft das aber immer automatisch.
  • Gear: Wenn ein Zahn vom Sector Gear den unteren Sensor bedeckt, ist “Tooth” hinterlegt.

 

Trigger

  • Pre-Cocking: Soll nach einem Schuss der Piston vorgespannt werden? Verringert die Abschlagsdauer der Waffe (erhöhtes Ansprechverhalten).
    • OFF: Schaltet diese Option aus.
    • Auto: Die Einstellung unter “Boost” greift.
    • Manual: Es kann für die Modi Semi, Auto und Burst, das Pre-Cocking in Millisekunden festgelegt werden.
  • Pre-Cocking Boost:
    • LOW: Geringe Vorspannung des Pistons.
    • MID: Mittlere Vorspannung des Pistons.
      HIGH: Maximale Vorspannung des Pistons.
  • ROF control: Die Motordrehzahl kann hier auf den unter “ROF Control” eingestellten Wert (50%-100%) limitiert werden.
  • Equalizer: Die Strecke, die der Abzug in Richtung Ausgangsposition zurücklegen muss, um den nächsten Schuss abgeben zu können.
    • OFF: Der Abzug muss in Ausgangsposition gebracht werden.
    • 2 LVL: Der Abzug muss zwei Sensoren in Richtung Ausgansposition passieren.
    • 1 LVL: Der Abzug muss ein Sensor in Richtung Ausgansposition passieren.
  • Sniper-Delay: Die Abgabe eines Schusses wird verzögert. Es kann also nur ein Schuss alle X (0.01 bis 5 Sekunden) Sekunden abgegeben werden.
    • Off: Das Sniper delay ist deaktiviert.
    • Manual: Das Sniper delay kann zwischen 0.01 bis 5 Sekunden festgelegt werden.
    • Manual with vibration: Das Sniper delay kann zwischen 0.01 bis 5 Sekunden festgelegt werden. Ist wieder ein Schuss möglich, vibriert der Motor.
  • Trigger preferences: Sensibilität des Triggers sichtbar – wieviele Sensoren vom Abzug erreicht werden. FIRE zeigt an, ab wann der Abzug einen Schusszyklus starten würde.
Das Pre-Cocking setzt die Gearbox dauerhaft einer großen Belastung aus. Die Feder wird ebenfalls stark beansprucht und wird über kurz oder lang gewechselt werden müssen, da sie durch die dauerhafte Stauchung Leistung verliert.
Selector

  • Fire Selector Mode: Die Feuermodi sind hier umstellbar.
  • Fire Selector: Zeigt die Stellung des Feuerwahlhebels an (kann rechts unten über “Calibrate” neu kalibriert werden).
  • Burst-Mode:
    • FULL: Die unter “Burst” angegebene Schusszahl (2-99) wird beim Betätigen des Abzugs abgefeuert.
    • Interruptible: Der Abzug muss gehalten werden, bis alle unter “Burst” abgegebenen Schüsse abgefeuert wurden. Wird der Abzug vorher losgelassen, endet die Schussabgabe.
Magazine

  • Magazine mode: Aktiviert die darunter aufgeführten Einstellung
  • Magazine capacity: Die Magazinkapazität kann konfiguriert werden. Möglich sind 1-250 BBs. Nach dem die konfigurierte Anzahl an Schüssen erfolgt ist, muss nachgeladen werden. Das Nachladen wird durch eine “Realoade Time” simuliert.
  • Reload time: Legt die “Realoade Time” fest, die das Titan keinen weiteren Schusszyklus zulässt, nachdem die festgelegte Anzahl an Schüssen erreicht wurde. Die Reload time kann zwischen 0.1 – 10 Sekunden festgelegt werden.
  • Low ammo warning: Der Motor vibriert, wenn eine festgelegte Anzahl an Schüssen noch übrig ist. Diese Warnung kann zwischen 1 – 30 Schuss festgelegt werden.
Alerts

  • Vibration notification:
    • Off: Es werden keine Vibrationen bei Warnings oder Infos vom Motor abgesetzt.
    • Warning: Es werden nur bei Warnings Vibrationen vom Motor abgesetzt.
    • Warnings and Info: Es werden Vibrationen bei Warnings und Infos vom Motor abgesetzt.
Telemetry

Hier sind generelle Informationen/Statistiken zur Nutzung der Waffe hinterlegt.

  • Rate Of Fire: Die erreichte Feuerrate.
  • ROF achieved on Semi: Die erreichte Feuerrate im SEMI Modus.
  • Trigger Response: Das Antwortverhalten des Abzugs.
  • BB Counter: Wieviele BBs sind bereits verschossen worden.
  • Temperature: Die gemessene Temperatur.
  • Average battery drain per shot semi:  Der durchschnittliche mAh Verbrauch pro Schusszyklus, im Semi Modus.
  • Average battery drain per shot auto:  Der durchschnittliche mAh Verbrauch pro Schusszyklus, im Auto Modus.
  • Voltage: Die bisher gemessenen Spannungen der angeschlossenen Akkus.
  • Current on Semi: Die Stromstärke die der Motor in Anspruch nimmt, im Semi Modus.
  • Current on Auto: Die Stromstärke die der Motor in Anspruch nimmt, im AutoModus.
  • Peak Current: Maximale Spitze in der Stromstärke.
  • RMS Power on Semi: Der Watt Verbrauch des Motors im Semi Modus.
  • RMS Power on Auto: Der Watt Verbrauch des Motors im Auto Modus.
  • RMS Power on Peak: Spitzenwert des Wattverbrauchs.

Jeder Wert verfügt über drei Ausprägungen:

  • MIN: Der geringste Wert, der gemessen wurde.
  • AVG: Der durchschnittliche Wert.
  • MAX: Der maximale Wert, der gemessen wurde.

Alle Werte können einzeln (oder alle zusammen via “Reset all”) über den jeweiligen “Reset”-Button zurückgesetzt werden, um eine neue Aufnahme zu starten.

Wirklich sehr praktisch! So könnte man z.B. testen, ob ein anderer Motor im System ggf. weniger Strom benötigt (Ampere) und die verwendeten Akkus ausreichend dimensioniert sind.

Diagnostics

Auf dieser Seite werden in Kachelform verschiedene Fehlercodes dargestellt. SOLLTE der Titan eine Fehlfunktion haben/feststellen, leuchtet der entsprechende Fehlercode auf.
Klickt man die entsprechende Box an, werden in zwei Infofenstern mögliche Ursachen und potenzielle Lösungsvorschläge dargestellt.

Da wir die Waffe lange bei um 0°C gespielt haben, ist die Spannung unseres Akkus stark gesunken und der UVP1 und UVP2 Fehlercode sind markiert. Ein Klick auf “Reset DTC” setzt alle Fehlermeldungen zurück.

Einstellmöglichkeiten Jefftron Leviathan

Der Aufbau der App zur Konfiguration des Leviathan Mosfets ist sehr einfach aufgebaut und gut verständlich. Insgesamt ist sie in vier Sektionen – Schussmodi und Akku, Sensoren, Statistiken und Appeinstellungen – unterteilt. Die Beispielbilder und Funktionsbeschreibung stammen aus unserem Review zur EVO3 A1, die V2 und V3 Versionen sind aber identisch. Es fehlen lediglich die Einstellungen zur Empty Mag und Boltcatch-Funktion – diese gibt es nur bei der EVO.

Schussmodi und Akku

In der ersten Sektion können die Schussmodi konfiguriert werden. Bei der SEMI only Version gibt es nicht sehr viele Konfigurationsmöglichkeiten, bei der internationalen Version sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Es kann zum Beispiel die Anzahl der Schüsse im Burst konfiguriert werden und dies sogar mehrfach. Es stehen die Speicherplätze “Burst 1”, “Burst 2” und “Burst 3” zur Verfügung

Die internationale Version bringt folgende neue Schussmodi mit sich:

  • Semi/Burst3: Kurzes Betätigen = Semischuss, gedrückt halten = Burst3
  • Binary Trigger: Beim Betätigen und Freigeben des Abzugs wird jeweils ein Schussvorgang ausgelöst.
  • Burst3: Es wird die Schussfolge ausgelöst, welche für “Burst3” konfiguriert ist.
  • Burst2+Burst3: Kurzes Betätigen = Burst2, gedrückt halten = Burst3.

Des Weiteren kann in der internationalen Version die Kadenz begrenzt werden. In beiden Versionen ist es möglich, Active Break und Precocking in 1 % Schritten festzulegen. Ebenso kann eine Schussverzögerung von 0.1 – 4 Sekunden – in 0.1-Schritten – konfiguriert werden.

Die letzten Optionen beziehen sich auf den Akku bzw. die Stromversorgung. Hier kann die elektronische Sicherung von 1 – 100 A in 1A-Schritten festgelegt werden und der Akkutyp für die Akkuüberwachung. Natürlich kann die Akkuüberwachung aber auch deaktiviert werden.

Möglich sind folgende Akkutypen:

  • 7.4 V li-po (2S)
  • 11.1 V li-po (3s)
  • 14.8 V li-po (4s)
  • 9.9 V Le-fe (3s)
  • 13.2 Vle-fe (4s)
Sensoren

Die folgenden Sensoren können in der App eingesehen werden:

  • Abzug: Zeigt ab wann ein Schuss gelöst wird.
  • Semi: Selectorplate auf Semi Modus.
  • Vakant Magazine: Ändert den Status, wenn ein leeres Magazin die Empty Mag Detection aktiviert.
  • Zyklus: Ändert den Status, wenn der Steuernocken des Sectorgears den Mikrotaster betätigt (Schusszyklus durchlaufen).
  • AUTO: Selectorplate auf Auto Modus.
  • Entriegelungshebel: Ändert den Status, wenn der Boltcatch den Mikrotaster betätigt.

Jeder der aufgeführten Sensoren kann live geprüft werden. Wird zum Bsp. der Abzug betätigt, ändert der Regler “Abzug” seinen Status. Die Sensoren können auch bei geöffneter Gearbox geprüft werden.

Des Weiteren zeigt diese Sektion die Gesamtzahl aller Schussvorgänge aber auch die des aktuellen Profils oder seit dem Einschalten der EVO.

Statistiken

Hier sind generelle Informationen/Statistiken zur Nutzung der Waffe hinterlegt.

  • Mosfet Temperatur
  • Prozessor Temperatur
  • Signalstärke: Signalstärke der Bluetoothverbindung in dBm.
  • Kadenz (sec): Schuss pro Sekunde.
  • Kadenz (min): Schuss pro Minute.
  • Einschaltzeit: Aktuelle Laufzeit des Systems.
  • Strom – Motor Start: Stromstärke in Ampere, beim Anlaufen des Motors.
  • Strom Durchschnitt Semi: durchschnittliche Stromstärke im Semi Modus.
  • Strom Durchschnitt Auto: durchschnittliche Stromstärke im Auto Modus.
  • Pre-cocking Zeit: Zeit, die der Piston vorgespannt wird, in Millisekunden.
  • Zyklus (Semi): Zeit für einen vollen Schusszyklus im Semi Modus, in Millisekunden.
  • Zyklus (Auto): Zeit für einen vollen Schusszyklus im Auto Modus, in Millisekunden.
  • Akkuspannung: Aktuelle Zellspannung des Akkus.
Appeinstellungen

In der letzten Sektion können verschiedene Einstellung oder Informationen für die App des Leviathan Mosfets eingesehen werden.

  • Firmware Update: Zeigt die aktuell installierte Version der App.
  • Temperatureinheit: Wahl der Einheit für die Temperatur, Celsius oder Fahrenheit.
  • Überdrehen wurde festgestellt (Error 100): Deaktiviert den Fehlerbeepcode bei Doppelschüssen im Semimodus.
  • Verschlussfang mit Funktion: De- oder aktiviert die Empty Mag Detection.
  • Sound-Indikator bei leerem Magazin: De -oder aktiviert das Piepen bei einem leeren Magazin.
  • Name des Gerätes
  • INSTALLATIONSANLEITUNG: Öffnet einen Link zur Einbauanleitung.
  • JEFFTRON WEBSITE: Öffnet die Website von Jefftron.
  • SUPPORT: Schreibt eine Mail an den Support von Jefftron.

 

Änderungsübersicht & Hinweise

Dieser Guide soll als Übersicht und Einstiegshilfe dienen. Er spiegelt unsere persönlichen Erfahrungen und Meinungen wider. Uns ist vollkommen klar, dass wir nicht jedes Themenfeld im kleinsten Detail abdecken können. Der Artikel ist bewusst frei von Hersteller und Produktempfehlungen.
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Datum Inhalt
09.06.2021 Initiale Veröffentlichung