You are currently viewing ZUBEHÖR <br> GUIDE

Allgemeines

Dieser Guide soll eine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten geben, mit denen eine Waffe individualisiert und an die Bedürfnisse des Schützens angepasst und verbessert werden kann.

Ausgewählte Reviews Ausgewählte Reviews
Einige Modelle haben wir bereits in verschiedenen Reviews vorgestellt.

Mountingsysteme

Zur Montage von Visiereinrichtungen, Nachtsichtgeräten, Laseraufsätzen, taktisches Lichtern, Anbau-Granatwerfern und -Flinten, Kameras, Sturmgriffen, Erdspornen, Zwei- und Dreibeinen, Trageriemen und -griffe, Bajonetten, Patronenhaltern, Tasern oder Hülsensäckne befestigt werden werden unterschiedliche Mountingsysteme bzw. Standards verwendet.

Picatinny

Die Picatinny-Schiene ist eine nach NATO-Standard genormte, gezahnte Schiene. Bis heute ist sie an den meisten modernen Waffen Standard und oft zu finden. Der Großteil am Markt verfügbare Anteil des Zubehörs ist mit dieser Schiene kompatibel.

M-Lok

M-LOK steht für Modular Lock und ist ein frei lizensierters, von Magpul Industries entwickeltes Railsystem und ein konkurrierender Standard zu VLTOR’s KeyMod System.
Beide Hersteller der Railsysteme wollen den allgegenwärtigen Picatinny-Standard ersetzen. KeyMod und M-LOK Komponenten sind deutlich schlanker, leichter, leichtgängiger und bieten eine bessere Laufbelüftung.

Das Zubehör kann direkt in den “Negativraum” der Mounting Points geschraubt werden.

KeyMod

KeyMod ist ebenfalls ein universell einsetzbares Railsystem und wurde von VLTOR Weapon Systems entwickelt. Mittlerweile ist das System open source und wird von vielen Herstellern verwendet.

Tragelösungen

1-Point Sling

Slings werden mittels Karabiner-Haken am Gewehr im Bereich der Schulterstütze befestigt und verfügen meist über einen Schnellverschluss (Quick-Release-Buckle) oberhalb des Karabiners-Hakens. Der Karabiner-Haken ist hohen Belastungen ausgesetzt und sollte daher nicht zu schwach dimensioniert sein, um einen Verlust der Waffen zu verhindern. Dieser Trageriemen ist ein recht weit verbreiteter Typ und beliebt für kurze Gewehr- und Maschinenpistolen. Bei dieser Art von Gewehrriemen ist der Riemen immer nach vorne-unten gerichtet und zur Körpermitte hin. Das macht es dem Schützen leicht, die Waffe direkt aus der Ruheposition (Low-Ready / Sul-Position) in den Anschlag zu bringen und den Feuerkampf aufzunehmen. Er ist ideal für den Einsatz im Orts- und Häuserkampf und aus/von Fahrzeugen, da wo wenig Platz zum Hantieren ist. Abgesehen davon, dass die Waffe leicht zu tragen ist und schnell abgelegt werden kann, kann das Gewehr oder die MP auch schnell von einer Schulter auf die andere gewechselt werden (Transition), z.B. beim Kampf um eine Hausecke (linke Hausecke bei Rechtsschützen). Die meisten Trageriemen sind nur eingeschränkt längenverstellbar, deshalb sollte die Länge im Vorfeld richtig eingestellt werden hinsichtlich Körpergröße, Einsatzweste und Waffe. Der 1-Trageriemen ermöglicht es, die Waffe jederzeit in eine kampfbereite Position zu bringen und zu halten, da das Gewehr / MP vor der Körpermitte mit der Mündung nach unten ruht. Er hat ein einfaches, aber effektives Design und ist kampferprobt. Bei Bedarf sind die Hände kurzzeitig frei. Leider muss die Langwaffe praktisch permanent mit einer Hand geführt werden, damit sie nicht hin und her baumelt. Dies ist möglicherweise über längere Zeit nicht immer angenehm. Die baumelnde Waffe kann die Bewegung stören, gegen die Schenkel und Knie stoßen oder die Mündung in den Boden dippen, während sich von Deckung zu Deckung bewegt wird. Der Trageriemen erlaubt keine Gewichtsverteilung über den gesamten Körper und bedingt die schnellere Ermüdung einer Körperhälfte.

2-Point Sling

Zwei-Punkt-Trageriemen sind sowohl im militärischen als auch zivilen Bereich weit verbreitet. Sie unterscheiden sich von den “alten” Zwei-Punkt-Trageriemen dadurch, dass sie mit einer Einstellschlaufe und/oder Schnellverschluss ausgestattet sind, um die Länge schnell für die jeweilige Position einstellen zu können. Am Gewehr befinden sich meistens zwei Befestigungspunkte, einer vorne am Handschutz und einer an der Schulterstütze. Eines der beiden Enden kann mit einem Schnellverschluss versehen sein, falls der Benutzer den Riemen abnehmen muss. Diese Art von Trageriemen kann auf zwei Arten genutzt werden. Über dem Körper und einer Schulter verkürzt, sodass das Gewehr diagonal nah auf dem Rücken mit der Mündung nach oben oder vor der Brust mit der Mündung nach unten (oder mit der Mündungsrichtung umgekehrt) hängt, z.B. falls beide Hände frei sein sollen oder bei der Überquerung von Hindernissen. Mit verlängerter Riemen-Einstellung kann die Waffe gut geführt werden und ist damit die passende Einstellung für den Feuerkampf. Die meisten Schützen verwenden 2-Punkt-Trageriemen als nützliche Trage- und Schießhilfen. Mit einer Schnellverlängerung kann die Einstellung schnell gewechselt werden, sodass die Waffe mühelos und schnell aus der Trageposition in den Anschlag gebracht und das Gewehr über den Riemen gut unter Spannung gehalten werden kann. Das ermöglicht z.B. das Gewehr kurzzeitig mit einer Hand stabil im Anschlag zu halten und mit der anderen Hand, z.B. das Magazin zu wechseln. Das verkürzt die Reaktionszeit und den Zielwechsel. Es ist auch möglich z.B. im Anschlag-Stehend den vorderen Abschnitt des Riemens um den linken Arm (Rechtsschützen) zu wickeln und damit mehr Spannung auf die Waffe zu bringen und die Bewegung beim Zielen zu verringern. Mit dem Zwei-Punkt-Trageriemen kann mühelos auf die Waffe zugegriffen werden. Der Trageriemen bietet eine stabile Unterstützung beim Zielen, indem man die Länge des Riemens so ändert, dass die Waffe im Anschlag gut unter Spannung gehalten werden kann. Das Gewehr ruht in der verkürzten Variante nah vor der Brust oder dem Rücken und baumelt nicht umher.  Verkürzt ist die Bewegungsfreiheit des Gewehres eingeschränkt und muss für den Feuerkampf erst wieder verlängert werden. Es kann schwierig sein, die Waffe von einer Schulter zur anderen zu wechseln (Transition), ohne umzugreifen oder den Riemen zu verstellen, bzw. bedarf mehr Übung. Manche Schnellverschlüsse sind kompliziert einzustellen. “Zuviel” Riemen für kurze und leichte Waffen (z.B. MPs).

3-Point Sling

Ein Dreipunkt-Gewehrtrageriemen ist eine Mischung aus Einpunkt- und Zweipunkt-Trageriemen. Er kommt mit einer Schlaufe, die über den Kopf und über den schwachen Arm gelegt wird, genau wie bei einem Einpunkt-Trageriemen. Das Ende der Schlaufe verbindet sich in der Nähe der Schulterstütze mit der Waffe, während der dritte Punkt wie bei dem 2-Punkt-Trageriemen mit dem Vorderschaft der Waffe verbunden ist. Im Feuerkampf kann das Gewehr gut unter Spannung gehalten werden und unterstützt so den Anschlag oder den Wechsel des Magazins mit einer Hand. Vielen unerfahrenen Waffenträgern fällt es jedoch möglicherweise schwer, den Riemen richtig einzustellen und zu handhaben. Sie verheddern sich, wenn sie versuchen, das Gewehr zu Schultern oder in einen Anschlag zu wechseln. Die meisten 3-Punkt-Trageriemen werden mit Schnellverschlüssen geliefert. Mit dem Dreipunkttrageriemen kann praktisch nahtlos zwischen der gewünschten Bewegungsfreiheit in den einzelnen Anschlagsarten, dem Seitenwechsel (Transition) und dem bequemen Tragen der Waffe mit freien Händen gewechselt werden. 3-Punkt-Trageriemen mit Polsterung sind auch besonders geeignet für die Führung von leichten Maschinengewehren, welche sich in der Bewegung wie Sturmgewehre handhaben lassen oder klassisch mit geöffneten Schnellverschluss im Anschlag-Liegend als LMG genutzt werden. Es ist aber auch der komplizierteste Trageriemen-Typ. Das Anbringen an der Waffe oder das Lösen der Waffe sind für die meisten unerfahrenen Benutzer ein großes Problem und bedürfen erheblich mehr Übung und Einstellung, damit die Länge auch mit den verschiedenen Ausrüstungsschichten (Layern) harmonisch genutzt werden kann. Angesichts der Tatsache, dass die meisten Benutzer noch zusätzliche Ausrüstung verwenden (Plattenträger, Magazintaschen, Funkgerät, etc. ), ist dieser Handhabungssicherheit notwendig. Eine unsachgemäße Verwendung des Trageriemens kann die Bewegung einschränken, die Waffe oder den Schützen bewegungsunfähig machen.

Optiken

Die maximale Entfernung über die im Airsoft eine BB beschleunigt wird, liegt bei rund 100 Metern. Für diese (und alle dazwischenliegenden) Entfernungen ist die Nutzung von Kimme und Korn grundsätzlich ausreichend. Dennoch können unterschiedliche Optiken das Zielen deutlich erleichtern und die optische Verfolgung der Flugbahn der BB ermöglichen. Die Wahl der Optik hängt stark von den Präferenzen des Schützen ab.

Die Hersteller der Airsoftbranche bieten mittlerweile für fast jedes originale Vorbild eine entsprechende Kopie an.

Linsenschutz
Egal ob originale Optik oder Nachbau: Die Linse hält den Treffer einer BB oft nicht aus und zerspringt. Um dem entgegenzuwirken, kann ein sogenannter “Killflash” eingeschraubt oder eine Plastikscheibe vor die Optik montiert werden.

Rotpunkt -und Holographische Visiere

Das klassische Visier für kurze Entfernungen.

Die Funktionsweise bei Rotpunktvisieren ist relativ simpel, bei holographischen Visieren ist der Sachverhalt etwas komplexer:

Im Regelfall verfügen Nachbauten von holographischen Visieren nicht über einen komplexen Aufbau des Absehens, sondern sind in ihrer Funktion stark vereinfacht.

Bei einigen Visieren gibt es die Möglichkeit, das Absehen in Form und Farbe zu verändern.

Die Beleuchtung erfolgt entweder stufenlos oder in vordefinierten Helligkeitsstufen. Einige Visiere bieten auch einen Helligkeitssensor, der die Intensität des Absehens automatisch an die vorhandenen Lichtverhältnisse anpasst. Die Stromversorgung erfolgt im Regelfall über Knopfzellen-Batterien, oder Batterien im Kleinformat (z.B. CR123A).

Zielfernrohre

Klassische Zielfernrohre eignen sich besonders für den Kampf auf weitere Entfernungen, die Flugbahn der BB lässt sich so besser verfolgen. Die Windage, Elevation und Parallaxe Justierung befindet sich in den sogenannten “Türmen” an den Seiten des Zielfernrohres und ist idealerweise werkzeugfrei einstellbar und “lockbar” (schützt vor versehentlicher Verstellung). Die Einstellung der Vergrößerung befindet sich kurz vor der Austrittslinse.

Eine typische Bezeichnung für ein Zielfernrohr sieht so aus: Scope 3-9X50
3-9 meint den einstellbaren Zoom (also von 3x bis 9x, stufenlos) und 50 den Objektivdurchmesser.

Je größer die Objektivlinse, desto mehr Licht kann eindringen und desto heller das “Bild”. Der Tubus (=das Mittelrohr) verfügt meistens über einen 30mm Durchmesser, in einigen Fällen auch 25mm.

Ein wichtiger Faktor ist der sogenannte Eye Relief, also der Abstand von Austrittsobjektiv zur Austrittspupille. Dies ist der maximale Abstand, den das Auge des Schützen haben darf, um noch das vollständige Bild durch das Zielfernrohr zu bekommen. Je höher der Eye Relief, desto besser.

Ebenso wichtig ist die die Höhe der Austrittspupille, je höher diese ist, desto mehr Varianz hat der Schütze beim Sehen durch das Zielfernrohr. Die Größe des Bildes wird vom FOV (Field of View) bestimmt. Je größer des FOV, desto mehr ist zu sehen. Die zugvorgenannten Faktoren sind alle abhängig von der Linsengüte und dem Linsenschliff. FOV und Eye Relief sind korrelierende Faktoren und Airsoftzielfernrohre haben oft ein sehr großes FOV und dafür eine geringe Eye Relief Distance. Technisch ist das auch kein Problem, da im Airsoft kein Rückstoß vorhanden ist, allerdings ergonomisch und vom Handling der Waffe sehr unpraktisch.

Hybridlösungen

Hybridlösungen können z.B. ACOG Zielfernrohre mit Notvisierung oder zusätzlich verbautem Rotpunktvisier sein. Darüber hinaus gibt es auch Zielfernrohre, die über eine “Umschaltfunktion” verfügen. So kann beim Specter DR zwischen einfacher (1x) und vierfacher (4x) Vergrößerung mit einem Kippschalter umgeschaltet werden. Zudem ist das Absehen meist in mindestens einer Farbe beleuchtbar.

Griffe

Griffe gibt es an zwei verschiedenen Positionen an der Waffe. Zum einen den sogenannten “Pistolengriff”. Er bezeichnet den Griff, an dem sich auch der Abzug befindet und ist dem Schützen am nächsten. Unterschiede können Größe (=Dicke), Länge, Winkel und Struktur sein.

Die zweite Position für Griffe ist weiter vorne am Handschutz. Grundsätzlich wird zwischen vertikalen und horizontalen Vordergriffen (der “Handstop” ist eine Unterart hiervon) unterschieden. Der Sinn hinter aller Arten von Griffen ist gleich: Sie sollen das Handling der Waffe erleichtern.
Die Wahl des Griffes sollte nach persönlicher Vorliebe des Schützen erfolgen.

Änderungsübersicht & Hinweise

Dieser Guide soll als Übersicht und Einstiegshilfe dienen. Er spiegelt unsere persönlichen Erfahrungen und Meinungen wider. Uns ist vollkommen klar, dass wir nicht jedes Themenfeld im kleinsten Detail abdecken können. Der Artikel ist bewusst frei von Hersteller und Produktempfehlungen.
Der Guide wird kontinuierlich weiterentwickelt und ergänzt. Wenn ihr Verbesserungsvorschläge, Erfahrungen, Hinweise oder Wünsche habt, meldet euch einfach bei uns via Mail oder im Forum.

Die Änderungsübersicht soll über Änderungen und Ergänzungen informieren.

Datum Inhalt
01.04.2021 Initiale Veröffentlichung