You are currently viewing S&T M203 -SHORT- <br> REVIEW

Mhhm, wer kann dem Geruch von Rauch aus einem 40mm-Werfer am frühen Morgen schon widerstehen?

Bisher war mir die Anschaffung eines Granatwerfers für mein M4 zu kostenintensiv (es ist ja nicht nur der Werfer, auch die Granaten müssen beschafft werden) und ergonomisch gesehen zu unpraktisch. Nachdem ich aber kürzlich die Möglichkeit bekommen konnte, einen aus Teambeständen testweise zu montieren und damit einen Tag zu verbringen, bin ich anderer Meinung.

Wozu einen 40mm Granatwerfer im Airsoft?

Zugegeben: Dieselbe fatale Wirkung wie sein reales Vorbild hat kein Granatwerfer im Airsoft. Und das ist auch gut so! Wir wollen schließlich niemanden verletzen. Der Granatwerfer ist für mich zu 90% ein “Styleprodukt” – ich finde die Optik meines M4s damit einfach klasse! Es macht auch einfach Spaß, damit mal eine Salve in Richtung Front abzugeben. Ob das abschreckt? Keine Ahnung – klingt aber einfach herrlich!

Nützlich kann er aber bei der Säuberung von Räumen oder beim Ausschalten von Fahrzeugen sein. Bei der DarkEmergency z.B. gilt ein Fahrzeug als ausgeschaltet, wenn es von BBs aus einem 40mm Granatwerfer getroffen wird.

Die Kandidaten

Der von mir oben erwähnte Granatwerfer ist ein Skull Frog QD M203 Short-Type aus dem Hause G&P (Link). Wir wissen nicht wie alt er ist, ist wohl mal ein Schnäppchen im Marktplatz gewesen. Der Vorbesitzer hat auch ordentlich dran herumgewerkelt – meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen.
Obwohl: Der schräge Griff macht sich unerwartet gut!

    

Die Eckdaten: 31cm lang, 944 Gramm schwer, besteht größtenteils aus Metall und hat eine QD-Montage für Picatinny Schienen.

Ein großer Nachteil beim G&P Granatwerfer: Zieht man zu kräftig, hat man zwei Teile in der Hand. Es gibt keine Haltenase oder Ähnliches, die verhindern würde, dass man den unteren Teil vom oberen abzieht.

Ich selbst habe mich für ein S&T M203 Lightweight Grenade Launcher in der kurzen Ausführung von Begadi entschieden. Warum?

  • das Angebot an M203 Werfern ist sehr beschränkt
  • die kurze (~30cm) Variante gefällt mir optisch besser als die klassische, lange (~39cm) Variante
  • das verringerte Gewicht (rund 330 Gramm leichter)

S&T M203 Lightweight Grenade Launcher – kurze Ausführung – im Detail

Lieferumfang

Neben einer ausführlichen (DIN A4 Blatt in englischer Sprache, farblich bebildert) Anleitung befindet sich im schwarzen, schlichten Karton des M203 unterschiedliche Montagesets. Über zwei kleine Schrauben lässt sich im hinteren Bereich die Montage leicht austauschen. Desweiteren befindet sich im vorderen Bereich eine abnehmbare Halterung, mit der der Werfer zusätzlich am Außenlauf befestigt werden kann (Die Außenlaufhalterung kann nicht verwendet werden, wenn der M203 an der Picatinny Schiene befestigt wird).

          

Verarbeitung & Haptik

Der M203 von G&P besteht zu einem großen Teil aus Metall und fühlt sich wesentlich hochwertiger an. Das Modell von S&T besteht aus Polymer Kunststoff und das fühlt man auch. Man findet aber keine Plastikreste oder scharfe Kanten beim S&T. Auch der Rest lässt sich sehen: Untere und obere Hälfte verschließen fest und wackelfrei, sie lassen sich auch nicht voneinander trennen (im Gegensatz zum  G&P wo mir das ständig passiert, siehe oben). Alle Schrauben habe ich mehrfach entfernt, fest zugedreht etc. – bisher keine Verschleißerscheinungen, auch ohne Loctite werden diese noch eine Weile fest halten. Der Abzug, seine klappbare Sicherung und der Abzugsbügel bestehen aus Metall. Ohne Hülse wiegt das gute Stück 615 Gramm.

        

Handling

Normalerweise spiele ich meine Waffen mit einem Frontgriff und – je nach Machbarkeit- einem Magwell. Die Montage eines Granatwerfers zwingt mich dazu, den Frontgriff abzubauen und auch der Magwell ist nicht mehr nutzbar. Ich habe ihn trotzdem drangelassen, wenn der M203 “spontan” abgebaut wird, bleibt mir wenigstens noch diese ergnomische Unterstüzung.

Der Schwerpunkt der Waffe verlagert sich stark nach vorne. Das merkt man von Anfang an deutlich. Durch die rund 300 Gramm Unterschied ist das beim G&P wirklich wesentlich schlimmer als beim Modell von S&T. Eine Hülse wiegt übrigens 150-220 Gramm. Das kommt also zum Gewicht des Werfers noch dazu. Vielleicht sollte ich dem Fitnessstudio doch einen Besuch abstatten. Mein Frontgriff fehlt mir, soviel ist sicher. Der schräge Griff am “Frankenstein”-M203 von G&P bietet hier schönen Ersatz, ich überlege mir aktuell noch, ob ich am Modell von S&T nicht auch eine Schandtat in diese Richtung verübe.

Ansonsten bin ich zufrieden. Die Waffe ist noch “handlich genug” und lässt sich gut führen. Wenn ich unterwegs bin und den M203 leergeschossen habe oder aus sonstigen Gründen nicht mehr verwenden möchte, wird er einfach kurz abgeschraubt (das geht auch mit Handschuhen – getestet mit Mechanix MPACT) und in den Rucksack gepackt. Beim G&P geht das durch den QD-Verschluss natürlich ein paar Sekunden schneller.

  

Fazit

Der Granatwerfer von S&T hat es als “Standard”-Anbauteil an meine M4 geschafft. Ich habe ihn nun immer mit. Er peppt die Waffe optisch wirklich auf und ist einfach ein Hingucker – läuft auch nicht jeder mit einem M203 rum! Haptisch gibt es bessere Alternativen, die aber auch geschleppt werden wollen und keine funktionellen Vorteile bieten (im Falle des G&P sogar eher Nachteile).

Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, das gute Stück auf dem Feld auszuprobieren. Ich werde das hier aber nachliefern. Ist schließlich auch spannend, wie sich das Gerät bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt schlägt (wobei das primär von den verwendeten 40mm Shells, dem genutzten Gas und BBs abhängen dürfte).

Einen reinen Funktionstest habe ich aber natürlich durchgeführt – einfach eine 40mm Shell mit Gas befüllt (HK Gas, 15°C Raumtemperatur) – eingelegt – abgedrückt: Hat funktioniert. Das Ganze habe ich mit zwei verschiedenen Shells mehrfach probiert – hat immer einwandfrei funktioniert.

Granatenpflege

Ein paar Worte möchte ich noch zur Pflege der 40mm Granaten dalassen. Man liest ja doch oft, dass diese so leicht undicht werden.

Materialien
  • Silikonfett (Haushaltsbedarf)
  • Pinzette
  • Ventilschlüssel
  • Q-Tips
  • evtl. Dichtkugeln im passenden Durchmesser
  • evtl. O-Ring im passenden Durchmesser
  • Küchenrolle
  • Teflontape

1. Schritt

Saubere gerade Arbeitfläche vorbereiten, am besten mit Küchenrolle auslegen.

2. Schritt

Die Shell aufschrauben, und dabei sehr darauf achten, dass euch keine Kleinteile verloren gehen.
Meist sind es die Dichtkugeln aus Stahl die verloren gehen.

3. Schritt

Die Dichtkugeln aus der Halterung entfernen und von Dreck säubern.

4. Schritt

Wenn eure Granate durch Sand, Staub oder anderen Dreck verschmutzt ist, solltet ihr sehr vorsichtig
alle O-Ringe mit der Pinzette entfernen und danach alle betroffenen Bauteile der 40mm Shell reinigen und anschließend mit Küchenrolle trocknen.
Wenn eure Bauteile “sauber” sind, gehts weiter mit Schritt 5.

5. Schritt

Alle Führungen und die dazugehörigen O-Ringe mit Silikonfett bestreichen, dazu einen Q-Tip mit Fett benetzen.
Die Dichtkugeln schön dick mit Fett bestreichen, sodass diese in den dafür vorgesehenen Löchern “kleben” bleiben.

6. Schritt

40mm Hülse wieder zusammensetzten, dabei aufpassen, dass die Dichtkugeln in ihren Löchern bleiben.

7. Schritt

Jetzt sollte die Hülse mit Greengas gefüllt werden, um zu übrerprüfen ob alles dicht ist.
Im Erfolgsfall kann die Shell nun mit wenig Gas gelagert werden, oder komplett aufgefüllt werden um spielbereit zu sein.

Sollte sich jetzt jedoch beim Einfüllen mit Gas eine Undichtigkeit am Einfüllventil ergeben, muss dieses ebenfalls abgedichtet
werden. Hierzu vorsichtig mit einem Ventilschlüssel das Einfüllventil herausdrehen. Anschließend vorsichtig mit der Pinzette
den ORing entfernen, beide Komponenten sowie das Innengewinde der Shell reinigen. Nun 1-2 Lagen Teflon über das Gewinde des Ventils wickeln,
etwas Silikonfett auftragen, und dann den ORing wieder montieren. Den ORing einfetten und dann das Ventil vorsichtig
in die Shell schrauben. Hierbei nicht zu fest schrauben, da der ORing sensibel gefertigt ist.

Fotos

Alle obigen und ein paar zusätzliche Fotos findest du in dieser Galerie: