You are currently viewing Begadi Sport M4 “NOVA” Compact SD <br> REVIEW

Vorwort

Das heutige Review ist mal wieder eine Premiere. Zwar geht es “nur” um eine AR15 aber es ist unsere erste aus dem Hause CYMA bzw. der Begadi Sport Serie. CYMA stand eine lange Zeit für sehr günstige Einsteigermodelle, die solide verbaut sind aber Abstriche bei den Features und der Verarbeitung machen mussten. Hier soll CYMA aber ordentlich nachgebessert haben und mit der neuen “Platinium” Modellreihe in Sachen Preis/Leistung weit oben mitspielen. Die Gearbox wurde komplett neu designt, sowie alle Internals ersetzt. Äußerlich wird auf eine höhere Materialstärke gesetzt, um den Body wertiger erscheinen zu lassen. Leere Versprechen oder ein neuer Platzhirsch im mittleren Preisbereich? Diese Frage und noch vieles mehr werden wir in diesem Review beantworten.

Unser Modell wurde uns freundlicherweise von Begadi zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!

Wir haben uns für das Modell NOVA Compact SD entschieden. Die kompakte Bauweise und der im Handschutz liegende Schalldämpfer haben uns optisch sehr angesprochen. Begadi bietet aber eine breite Auswahl an weiteren Modellen der NOVA-Reihe. Es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Die CYMA Modelle von Begadi werden, wie viele andere Modelle, ab Werk mit dem Begadi CORE Mosfet ausgeliefert. Jams gehören damit der Vergangenheit an und die Erwartungen an das Ansprechverhalten können hoch angesetzt werden.

Unboxing

Die ersten Eindrücke zur Waffe haben wir für euch im Unboxing und First Look Video festgehalten.

Lieferumfang

Im Paket befand sich neben der Waffe selbst:

  • MidCap Magazin
  • Inbusschlüssel für das Federschnellwechselsystem
  • Speedloader

Magazine

Das Magazin fasst 160 Schuss und wiegt 159 Gramm. Es besteht aus Kunststoff und weist auf der Vorder- und Rückseite eine Gussnaht auf. Die Verarbeitung ist solide und der verwendete Kunststoff ist texturiert. Zusammen mit dem PMAG Muster gibt das Magazin einen guten Grip. Das Innenleben inkl. Oberseite des Magazins ist transparent und so gibt es eine Ladeindikation (wenn auch nur, ob das Magazin zur 1/2 geladen ist oder nicht). So kann schnell geprüft werden, ob bereits durchgetauschte Magazine noch BBs im Magazin haben oder es potenziell bald leerlaufen könnte.

Während all unserer Tests ist das Magazin immer perfekt eingerastet und ließ sich sauber wieder entfernen. Es hat zu keiner Zeit gehakt oder geklemmt, ebenso hat es immer zu 100 % gefeedet.

Magazinkompatibilität

Magazin sitzt gut und federt gut wackelt, aber feedet feedet oder passt nicht
Battleax PMAG X    
Battleaxe der 3 Generation   X  
ICS TMAG   X  
G&G Magazin X    
Lonex Midcap X    
E&L Midcap   X  
Tippman Midcap X    
E&C Midcap     X

Die Nova ist ein wirklicher “Magazinallrounder”. Fast alle unsere Magazine passen und feeden. Nur das E&C MidCap ist zu breit und geht nicht in den Magazinschacht. Die restlichen Magazine fallen auch alle beim Entnehmen von selbst aus dem Magazinschacht.

Verarbeitung und Haptik

Handschutz und Barrel

Der Schalldämpfer besteht aus Aluminium und sitzt auf einem 14 mm Linksgewinde. Er hat keine “geräuschmindernden” Eigenschaften, da der Lauf nicht vor dem Schalldämpfer endet. Als optisches Highlight ist der Schalldämpfer zum größten Teil im Handschutz untergebracht. So ist der Übergang vom Outerbarrel zum Schalldämpfer nicht direkt sichtbar und es ragt nur ca. die 1/2 des Schalldämpfers aus dem Handschutz heraus. Der Handschutz besteht aus CNC gefrästem Aluminium, weist aber dennoch relativ scharfe Kanten auf. Verletzen kann man sich nicht, aber eine Führung ohne Handschuhe wäre nicht sehr komfortabel.

   

Die Aufnahmen am Handschutz sind bis auf die 12 Uhr Position (=oben) M-LOK und bieten genügend Möglichkeiten, Accessoires zu montieren. Auf der oberen Seite ist eine 22 mm Picatinny Rail, welche nahtlos zu der Rail des Gehäuses übergeht. Zudem gibt es auf der rechten und linken Seite QD-Aufnahmen. Zusammen mit der Endplate aus Stahl, können an der NOVA SD sehr gut Two-Point-Slings montiert werden. Der Handschutz sitzt sehr fest und lässt sich nicht verwinden. Zwischen Schalldämpfer und Handschutz ist nicht wirklich Platz, er sitzt gerade mal so locker, dass er herausgedreht werden kann. 
Ein schönes zusätzliches Detail für Liebhaber: Im Handschutz sind ein Gasgestänge und eine Gasabnahme nachgebildet.

Body

Der Body ist sehr modern gehalten, es gibt einige Kanten im Design. Er besteht aus Aluminium und die dicke Materialstärke fällt sofort auf. Sie lässt die NOVA sehr massiv wirken und trägt zum Gewicht von 2510 Gramm bei. Der Body wurde CNC nachbearbeitet und gibt keine Angriffsfläche für Kritik. Wie beim Handschutz wackelt auch hier nichts, die beiden Gehäusehälften haben kein Spiel und passen perfekt zusammen. Der Feuerwahlhebel läuft gut und klickt sauber in die einzelnen Positionen. Die Piktogramme setzten leichte Akzente, das SEMI und AUTO Zeichen ist in Rot gehalten und beidseitig vorhanden.

Trotzdem ist der Feuerwahlhebel nur für Rechtshänder ausgelegt, auf eine ambidexe Bedienung wurde verzichtet. Dies gilt auch für die Magazinhebel, dafür läuft er sauber und die Magazine rasten gut ein. Der Abzug ist klassisch, kann aber gegen die gängigen Modelle getauscht werden zB. den Maxx Speed Trigger. Dieser bietet sich an, da dank des Begadi CORE Mosfets der Abzugsweg auf ein Minimum reduziert werden kann. Bei unserem Modell läuft der Abzug nicht ganz wie gewohnt. Damit sich der Schuss löst, muss mehr Kraft aufgebracht werden als wir es von anderen Modellen gewohnt sind. Im Clip zum Ansprechverhalten haben wir versucht, dies darzustellen. Grund ist der Arm, der den Abzug blockiert, wenn die NOVA auf SAVE steht. Dieser ist aber so lang, dass er auch in SEMI oder AUTO den Abzug kurz vor dem Mikroschalter blockiert. Es sind vielleicht 0.5 mm, die beim Schussvorgang zusätzlich überwunden werden müssen. Die NOVA funktioniert aber einwandfrei, an das Abzugsgefühl muss man sich aber erst gewöhnen.

Das Verschlussblech verfügt über eine Boltcatch-Funktion. Das Verschlussblech kann über den Spannhebel nach hinten gezogen werden und es arretiert dort auch. So kann das HopUp recht komfortabel verstellt werden. Freigegeben wird das Verschlussblech über den Verschlussfanghebel, welcher sehr angenehm gefedert ist.

Schaft

Der Schaft besteht aus Kunststoff und hat eine sichtbare Gussnaht im oberen Bereich. Dafür ist die Schaftkappe aber gummiert, in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Er hat AR15 typisch etwas Spiel, im Vergleich zur Konkurrenz jedoch relativ wenig. Dem kann aber Abhilfe geschaffen werden, indem 1 – 2 Lagen Panzerband auf die Tube geklebt werden. Weiter trumpft der Schaft mit dem Platzangebot für den Akku auf. Es können großzügige Tripplestick Akkus in der Tube, sowie in der rechten und linken Tasche des Schaftes untergebracht werden. Für einen Singlestick LiPo sind die Seitentaschen aber zu klein. Dieser muss in der Tube untergebracht werden.

Zudem ist die Öffnung des Schafts sehr komfortabel. Bei den meisten Crane Stocks müssen irgendwo zwei Haltenasen zusammengedrückt werden, um die Arretierung der Endkappe zu lösen. Zusätzlich ist es bei manchen Modellen nötig, eine Kappe von der Öffnung der Tube und den beiden Seitentaschen zu hebeln. Geht diese auf dem Feld verloren, bleiben die Seitentaschen zwangsweise offen und die Kabel des Akkus liegen frei. Bei der NOVA gibt es einen Schiebeschalter, wird dieser betätigt, klappt die Endkappe auf. Die Endkappe und die Abdeckung der Seitentaschen sind eins und so kann auch nichts verloren gehen.

Hinter der Tube verbirgt sich auch der Zugang zum Federschnellwechselsystem (FSWS). Dieses ist für ein AR15 Modell schnell und einfach erreichbar. Zuerst muss die Casle Nut angelöst werden, um danach die Tube um ca. 45° im Uhrzeigersinn zu drehen. Nun kann die Tube abgenommen werden und das FSWS liegt offen. Mit dem beiliegendem Inbusschlüssel kann der Springguide gelöst werden. Hierbei muss aber mit einem gewissen Gegendruck gearbeitet werden, denn das Gewinde besteht nur aus Aluminium und die Feder übt permanent Druck auf den Springguide aus.

Wir empfehlen das Gewinde des Springguides beim ersten Federtausch zu fetten. Es ist von Werk aus komplett trocken und läuft sehr kratzig. Bei unserem Modell kamen beim ersten Entnehmen schon Metallstaub entgegen.

Technik

Bevor wir uns mit den technischen Komponenten der Waffe befassen, haben wir die Energie der Waffe gemessen.

Chronomessungen
Wir haben vorsorglich mit 0.20 Gramm BBs gechront, da bei vielen Events vom Veranstalter noch mit diesem Gewicht gemessen wird. Die anderen Messungen sind bewusst mit schweren BBs durchgeführt worden.
BB Gewicht (in Gramm) Energie (in Joule)
0.20 ~ 1.53
0.25 ~ 1.62
0.32 ~ 1.61
0.40 ~ 1.55

Gearbox

Die Gearbox ist AR15 typisch eine V2 Shell, sie ist aber alles andere als Standard. Sie wurde im vorderen Bereich so intensiv verstärkt, dass eine Standard Tappetplate nicht mehr passt. Zudem wurden die vorderen Ecken des Zylinderfensters abgerundet. So konzentriert sich die Aufprallenergie nicht punktuell in den Ecken, sondern verteilt sich auf die Rundung. Mit diesen Verbesserungen sollte die Shell auch bei großen Federstärken keine Risse bekommen. Zuletzt verfügt die Shell über Nut und Feder. So können die beiden Hälften nicht aneinander reiben und die Last wirkt auf die Shell und nicht zum überwiegenden Teil auf den Schrauben. Bei der Lagerung kommen 8 mm Kugellager zum Einsatz. Bei der verwendeten Federstärke wäre eine Stahllaufbuchse am Sectorgear wünschenswert gewesen, dafür sind Kugellager laufruhiger. Sollte die Energie der NOVA aber noch weiter hochgeschraubt werden, könnten die Lager früh verschleißen. 

Die Gears haben eine 16:1 Übersetzung, diese ist im Gegensatz zu einer 18:1 Übersetzung minimal schneller, setzt den Motor aber noch nicht so unter Druck wie eine 13:1 oder gar eine 12:1 Übersetzung. Zusätzlich zu der schnelleren Übersetzung ist die NOVA von Hause aus um 4 Zähne geshortstroked.

Was ist ein Short Stroke und wofür ist das sinnvoll?

Bei einem Short Stroke werden Zähne am Sectorgear abgetragen. Dieses Gear zieht den Piston auf. Wurde der Piston vollständig aufgezogen, löst sich der Schuss. Durch einen Short Stroke verkürzt sich die Strecke, die der Piston aufgezogen wird. Dadurch löst sich zum einen der Schuss schneller und die Gearbox wird etwas geschont, da nicht die gesamte Feder gestaucht und so auch weniger Energie abgegeben wird.

Ein Short Stroke bringt aber auch Nachteile mit sich. Zum einen verliert die Waffe etwas Energie, zugleich aber auch Volumen. Wenn der Piston nicht mehr vollständig aufgezogen wird, komprimiert er auch nicht die gesamte Luft im Cylinder.

Bei der NOVA ist das Volumen aber gut auf die Lauflänge abgestimmt. Bei dem Chronotest stieg die Energie von 0.25g und 0.32g sogar um 0.1 J an. Erst mit 0.40 g fiel die Energie wieder auf den Wert, der auch mit 0.20 g anstand.

Das Ansprechverhalten mit der 16:1 Übersetzung und dem 12 Zähne Sector Gear ist sehr schnell. Laut dem Gate Blu-Link lag die Zykluszeit bei knapp unter 50 ms. Bei all unseren bisherigen Reviews stellt dies eine neue Bestzeit dar (Precocking außen vor). Die Gears bestehen aus CNC gefrästem Stahl und sollten in Kombination mit der verstärkten Gearbox relativ stark belastbar sein. Die verbaute Feder schätzen wir auf eine M130. Da das 12 Zähne Sector Gear die Gearbox zusätzlich schont, sollte eine M140 keine Probleme darstellen. 

Der Cylinderhead besteht aus CNC bearbeitetem Aluminium und verfügt über zwei O-Ringe zur Abdichtung zum Cylinder. Er sitzt sehr press im Cylinder und dichtet zu 100 % ab. Zudem ist die Aufprallfläche konvex, passend zu dem konkaven Pistonhead. So wird das Aufprallgeräusch etwas gedämpft und die Gearbox geschont. Der Pistonhead besteht ebenso aus Aluminium und hat in der konkaven Aufprallfläche 8 Ventilationsöffnungen.

Der verbaute Piston hat eine volle Stahlzahnreihe und ist damit voll auf Langlebigkeit ausgelegt. Der vorletzte Zahn ist zur ca. 3/4 vorhanden, leider immer noch zu viel, um den AOE  korrigieren zu können. Der AOE der NOVA ist von Hause aus aber akzeptabel und der Aufwand, den Piston zu tauschen würde sich nicht lohnen. 

Was ist der AOE?

AOE bedeutet “Angle OEngagement” und beschreibt den Eingriffswinkel des ersten Zahns am Sector Gear, zum ersten Zahn des Pistons. Das Sector Gear sollte im optimalen Fall im 90° Winkel stehen, wenn es gegen den Zahn des Pistons läuft. So wird der Piston perfekt gerade aufgezogen. Greift der Zahn des Sector Gears zu früh in den Piston, wird dieser auf den ersten paar Zentimetern nicht nur nach hinten aufgezogen, sondern auch leicht nach oben gedrückt. Dabei kann es bei sehr schnellen oder sehr starken (hohe Federstärke) Setups zu Beschädigungen kommen. Zudem kann der erste Zahn des Pistons früher verschleißen, denn umso schiefer das Sector Gear in den Piston greift, umso kleiner ist die Fläche zur Kraftübertragung.

Um den AOE zu korrigieren, muss der Pitson ca. 2 mm weiter aus dem Cylinder ragen. Hierzu bieten sich zum einen Sorbo Pads an. Diese werden auf den Cylinderhead geklebt und schieben den Piston weiter nach hinten. Nicht alle Cylinderheads sind aber dafür geeignet, zB. würde das Sorbo Pad auf einer konvexe Aufprallfläche schlecht halten. In diesem Fall bieten sich Cylinderheads, mit schon verbautem Sorbo Pad an. Egal wie der AOE korrigiert wird, es wird immer ein Piston mit 15 oder noch besser 14.5 Zähnen benötigt. Wandert der Piston bei der AOE Korrektur 2-3 mm zurück, greift das Sectorgear nicht mehr in den ersten Zahn des Pistons, sondern kollidiert mit dem 2 Zahn. Die Folge ist ein beschädigtes Sector Gear und/oder ein beschädigter Piston. Fehlt der vorletzte Zahn, kann das Sector Gear perfekt in den ersten Zahn des Pistons greifen und überspringt den vorletzten Zahn.

Das erste Bild zeigt den korrigierten AOE. Es ist auch gut zu erkennen, dass der vorletzte Zahn im Weg stehen würde. Das zweite Bild zeigt den Standard AOE.

Der Cylinder hat ca. ein Volumen von 75 %, was bei der Lauflänge von 275 mm und einem Short Stroke von 4 Zähnen sehr passend ist. Das Nozzle ist der einzige Part, der nicht ganz in das Bild passen will. Es besteht aus Kunststoff und verfügt über keinen O-Ring. Es läuft sehr straff auf der Pipe des Chylinderheads, dennoch entweicht minimal Druck. Hätte Cyma ein Nozzle mit O-Ring verbaut, wäre das gesamte Setup, nahezu perfekt.

Der verbaute Motor verfügt über Neodym Magneten und kann so ein beachtliches Drehmoment entwickeln. Das Pinoin Gear mit bloßer Hand zu drehen, bedarf schon einiges an Kraft. Er zieht die Feder trotz der 16:1 Übersetzung mühelos auf. Das einzige Manko ist seine Effizienz: Er erzeugt schon spürbare Abwärme, wenn eine längere Schussfolge von ca. 30 Schuss abgegeben wird. Er wird dabei auf keinen Fall heiß aber definitiv wärmer, als wir es von unseren Tienly 25k Motoren gewohnt sind. Dafür kostet der Cyma Motor aber auch fast nur die 1/2 und stellt für Mid Budget Tunings eine sehr gute Wahl dar.

Mosfet

Wir haben das CORE Mosfet von Begadi jetzt schon in mehreren Reviews unter die Lupe genommen. Alle Eigenschaften des CORE Mosfets und unsere bisherigen Erfahrungen fassen wir hier zusammen:

Begadi CORE Mosfet

Das CORE Mosfet überwacht den Schussvorgang mittels eines Mikrotaster, der vom Sectorgear betätigt wird, wenn ein Schusszyklus abgeschlossen ist.
Dann bremst das CORE Mosfet den Motor und die Gears bleiben immer in derselben Position stehen. Der Schussvorgang wird ebenso durch einen Mikrotaster gesteuert. Dieser ist extra verstärkt, so dass auch bei einem kräftigen Triggerfinger nicht der Mikrotaster beschädigt wird.
Hierdurch ist es möglich, bei einem sehr kurzen Abzugsweg zu triggern. Es ist nicht nötig – wie bei einer analogen Switchunit – den Trigger zurückzusetzen, sondern es kann auf ca. 3 mm getriggert werden. Bei der V3 Version des CORES ist der Druckpunkt nicht zu spüren, da die Umlenkung des Abzugs den Mikrotaster betätigt. Bei der V2 Version jedoch betätigt man den Mikrotaster direkt mit dem Abzug. Gerade bei der V2 Version bietet es sich an, den Maxx Trigger verbauen zu lassen, somit kann man den Abzugsweg sehr komfortabel einstellen und das, ohne die Waffe zu demontieren.

Ein weiterer Vorteil ist die Belastbarkeit des CORE Mosfets – Begadi gibt eine Dauerbelastung von 70 A an! Das bedeutet im voll automatischen Modus (unter 0,5J!) können problemlos auch große Akkus angeschlossen werden.
Der in Deutschland viel wichtigerer Parameter ist die Peak Leistung, hier gibt Begadi 240A an. Da normalerweise im Semibetrieb geschossen wird, muss der Motor für jeden Schuss auch neu andrehen. Hierbei kommt es bei jedem Start zu einer kurzzeitigen Spannungsspitze, die um ein Vielfaches höher sein kann als die normale Dauerbelastung.
Zum Beispiel beträgt der Peak unserer HW4 Deluxe laut Gate Titan 69 A und der Peak unserer HK416 A5 75 A. Hierbei handelt es sich aber um schon optimierte Waffen, andere Stockwaffen mit schwächerem Motor können noch viel höhere Spitzen haben. Hierbei ist man mit dem CORE Mosfet auch auf der sicheren Seite und kann starke Akkus verbauen.

Das CORE Mosfet ermöglicht aber nicht nur den Betrieb großer Akkus, sondern es überwacht diese auch völlig automatisch und schaltet bei einem Fehler oder zu geringem Ladestand ab. Hierbei muss man selber nichts konfigurieren, das CORE Mosfet läuft mit LiPo, LiFePo, Li-Ion und NiMH und erkennt diese automatisch.
Sollte der Akkustand nicht mehr ausreichen, schaltet das System ab und vibriert 2x. Ebenso schaltet das System ab, wenn ein Fehler mit dem Motor vorliegt oder die Gearbox verklemmt. Es erkennt eine Überspannung und schaltet das Gerät ab, um die Elektronik zu schützen. Da mit dem System so nur noch wenig schieflaufen kann und das gesamte System verschleißärmer läuft, bietet Begadi ganze 4 Jahre Gewährleistung auf das System!

Wir hatten jetzt schon einige Modelle von Begadi mit einem verbauten CORE Mosfet und sie haben stets gut performt. Natürlich gibt es immer noch viel Luft nach oben, wenn man es mit dem Platzhirsch Gate Titan vergleicht. Es bietet kein Precocking und keine Programmierung über Software oder den Trigger, aber dafür punktet es mit seinem Preis und der extrem einfachen Bedienung, nämlich garkeiner!
Ihr müsst nie etwas einstellen oder beachten, einfach den Akku einlegen und das System regelt alles für euch. Für gerade mal 59€ samt Einbau ist es eine echte P/L Empfehlung und es gibt damit im Jahre 2021 keinen Grund mehr, eine analoge Waffe zu betreiben und sich über mögliche Gear Jams oder Probleme mit dem Akku zu ärgern.

Bei unserer E&L AK 74UN hat sich leider das CORE Mosfet, nach ca. 300 Schuss verabschiedet und den Dienst verweigert. Nachdem wir unser gesamtes Sortiment an Akkus durchgetestet haben, haben wir Kontakt mit der Begadi Werkstatt aufgenommen und uns wurde sehr schnell geholfen. Wir haben nach kurzer Rücksprache sofort ein Versandlabel erhalten und konnten das Modell einschicken. Die Waffe wurde innerhalb von einem Tag repariert und sofort wieder verschickt, so muss das sein!

Die reparierte AK hat auch keine Probleme mehr gemacht. Auch der beste Chip kann mal ein Montagsmodell aufweisen und hier kommt es einfach auf einen guten Händler an, der einem bei Problemen kompetent und schnell weiterhelfen kann. Bei allen anderen Modellen mit dem CORE Mosfet traten zu keiner Zeit Probleme auf und die AK schnurrt seit über 15.000 Schuss wie ein Kätzchen.

Die folgenden Modelle gibt es von Hause aus mit dem CORE Mosfet, es kann auch bei vielen Waffen direkt bei der Bestellung verbaut werden. Wer alle technischen Details noch einmal nachlesen möchte, findet diese sehr gut erklärt bei Begadi.

Daten aus dem Gate Blu-Link:

Durchschnittliche Ampere 31,94 A
Spitze Ampere 77,22 A
Zyklusszeit 49.91 ms
Verbrauch pro Zyklus 0.52 mAh

HopUp und Lauf

Die HopUp Unit besteht auf Metall und kommt leider in einem sehr veralteten Design daher. Die Verstellung des HopUps erfolgt über ein Rädchen das die Einstellung über eine Umlenkung an das eigentliche Zahnrad am HopUp Arm weitergibt. So erfolgt die Einstellung recht ungenau und “wabbelig”. Jedes der Rädchen hat ein gewisses Spiel, so kann das Rad zum Einstellen fast 1 mm bewegt werden, bevor das Zahnrad am HopUp Arm sich überhaupt rührt. Zudem ist die Demontage der HopUp Unit merklich aufwendiger als bei modernen “Rotary Style” HopUp Units. Der Lauf besteht aus Messing und hat eine Länge von 275 mm und einen Durchmesser von 6.03 mm. Es ist also von Hause aus schon ein “Tuninglauf” verbaut. Zudem ist das HopUp Fenster 5.5 mm lang und es können fast alle gängigen HopUps verwendet werden. Nur für ein TNT und Airsoft Philosopher Bucking fehlt 1 mm.

Als Bucking kommt ein Standard Bucking mit ca. 50° in Kombination mit einem Standard Nub zum Einsatz. Es wird leider nur punktuell Druck auf die BB ausgeübt und die HopUp Ergebnisse sind daher sehr bescheiden. Sollten BBs schwerer als 0.28 g verwendet werden, sollte mindestens das Bucking samt Nub getauscht werden. Wir empfehlen ein Maple Leaf Bucking, in Kombination mit einem Maple Leaf OMEGA Nub. Bei der Verwendung von 0.36g BBs würden wir ein das TruSight Bucking empfehlen.

Soll die Präzision maximiert werden, kommt man aus unserer Sicht nicht an einer neuen HopUp Unit vorbei. Es passen die Retro Arms HU sowie die Maxx Model. Eine Maxx Model HopUp Unit konnten wir mit der NOVA testen und sie lief ohne Bearbeitung. Sie hat perfekt gefeedet und die Energie stieg um ca. 0.1 J. Wird eine Maxx Model HopUp Unit verbaut, muss bei der Jusitierung des HopUps das Verschlussblech manuell gehalten werden. Das Verschlussblech arretiert ca. 2 mm zu weit hinten und gibt den Zugang zum Einstellrädchen der Maxx Model HopUp Unit nicht frei. Um es zu erreichen, muss das Verschlussblech vollständig aufgezogen werden und auch dann ist das Rädchen gerade so zu erreichen. Für Spieler, die nicht selbst schrauben wollen, bietet Begadi auch beide HopUp Units in der Tuningliste der NOVA an.

Praxistest

Wir konnten die NOVA Ende Februar in Bad Belzig testen. Geladen waren 0.25 Gramm BBs von Begadi und es waren noch Manntreffer auf 55 m möglich. Leider musste das HopUp selbst bei 0.25 Gramm voll eingedreht werden und die Schussergebnisse waren dennoch sehr ernüchternd. Wie schon im letzten Part erwähnt, würden wir dringend empfehlen das HopUp Bucking oder gleich die ganze HopUp Unit zu tauschen. Die Verwendung von 0.32 Gramm war Tag nicht möglich, die BBs fielen schon nach 40 m auf den Boden.

Fazit

Die NOVA war unsere erste CYMA im Review und wird definitiv nicht die letzte gewesen sein. Die älteren Modelle waren als solide aber günstige “Chinaware” verpönt, die NOVA Serie spielt aber in einer ganz anderen Liga. Extern weiß sie mit einem guten Gesamtpaket zu glänzen. Der Handschutz bietet Features wie beidseitige QD Aufnahmen und der Body fühlt sich keineswegs billig an. Durch die üppige Materialstärke hat die NOVA ein relativ hohes Gewicht, was der Haptik weiter positiv zuspielt. Negativ fiel uns nur der scharfkantige Handschutz auf – hier hätte die CNC Fräse etwas genauer arbeiten können.

Ein weiteres Feature ist das FSWS, welches einen Federwechsel innerhalb von 2 Minuten erlaubt. Dies kennen wir so von noch keiner AR15 mit einem Standardaufbau und würden gerne mehr Modelle davon sehen! Die Internals überzeugen ebenfalls auf ganzer Linie. Cylinderhead und Pistonhead sind auf CNC gefrästem Aluminium und dichten zu 100 % ab. Der Piston hat eine volle Stahlzahnreihe und sollte ein langes Airsoftleben vor sich haben. Leider fällt die Nozzle etwas aus der Reihe. Es hat keinen O-Ring und lässt bei jedem Schuss etwas Druck entweichen.

Einer der größten Kritikpunkte ist aber die HopUp Unit samt Bucking. Bei so viel Mühe, wie sich CYMA bei der Auswahl der Internals gegeben hat, scheint die HopUp Kombination leider eher vernachlässigt worden zu sein. Die HopUp Unit hat ein sehr veraltetes Design und macht das Einstellen des HopUps zur Geduldprobe. Das Bucking und der Nub sind ebenso veraltet und es war bei unseren Tests nicht möglich, schwerere BBs als 0.25 g zu hoppen. Hier sollte CYMA dringend noch einmal nacharbeiten.

Alles in allem können wir aber eine Kaufempfehlung für die NOVA Reihe aussprechen. Die Verarbeitung, die Internals und besonders das Ansprechverhalten haben uns überzeugt. Wenn dem HopUp noch etwas Aufmerksamkeit geschenkt wird, steht dem Spielspaß nichts mehr im Wege!

 

Gute Internals Handschutz ist etwas scharfkantig
Extrem schnelles Ansprechverhalten HopUp Unit ist sehr veraltet
Schnell zu erreichendes FSWS HopUp Leistung ist unterdurchschnittlich
Viel Platz für Akkus und sehr komfortabel zu erreichen Abzug benötigt sehr viel Druck zur Schussabgabe
Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis  

 

 


GALERIE

Alle obigen und ein paar zusätzliche Fotos findest du in dieser Galerie: