You are currently viewing E&L AK 74UN “Diamond Series” <br> REVIEW

Vorwort

Es gibt in der Airsoftwelt einige Premiumhersteller, die sich der AK-Familie verschrieben haben. Einer dieser Hersteller war lange nicht in Deutschland zu bekommen, das hat sich nun geändert und wir kommen endlich wieder in den Genuss von kaltem Stahl.
Es handelt sich um den Hersteller E&L, dem sein guter Ruf weit vorauseilt und wir wollen herausfinden ob das berechtigt ist.

Wir möchten euch das eher klassische Modell AK 74UN vorstellen, welches uns von Begadi bereitgestellt wurde. Mit der schönen Holzschäftung und dem minimalistischen Klappschaft, ist sie einfach ein Klassiker. Es gibt aber noch viele weitere Modelle, von klassisch “taktikcool-modern” wird jeder im Sortiment von E&L fündig.
Begadi vertreibt nicht einfach nur die normale Version der E&Ls, sondern die sogenannte “Diamond Series”. Hierbei wurde vieles auf Performance und Langlebigkeit optimiert. Es wurden viele Internals ausgetauscht, ein Maple Leaf Bucking verbaut und als Krönung ein Micromosfet aus dem Hause Perun installiert.

Zusätzlich wurde unser Review Modell noch mit dem neuen Begadi CORE Mosfet ausgestattet, welches das analoge Mosfet ersetzt und die E&L in den technischen Standard des Jahres 2020 hebt. Es ist ein eigens für Begadi entwickeltes Mosfet, welches es nur bei Begadi gibt! Was dieses Mosfet so besonders macht und welche Features es bietet, werden wir im späteren Verlauf beleuchten.

Zu unserem Unboxing auf YouTube geht es hier.

Vielen Dank an die Firma Begadi, die dieses Review ermöglicht hat!

Lieferumfang

Im Paket befand sich neben der AK selbst:

  • Zertifikat mit Chrono-Protokoll
  • Gebrauchsanweisung mit Explosionszeichnung
  • Behälter für z.B. BBs
  • Midcap Magazin in der Farbe Braun

Magazine

Im Lieferumfang enthalten ist ein 160g schweres 120 Schuss Midcap in braun. Es macht einen relativ guten Eindruck wird aber leider nicht der Verarbeitung der Waffe gerecht. Es wirkt zwar nicht “billig”,  aber nicht auf dem hohen Level des E&L AK Bodies.
Es hat immer gut gefeedet und sitzt sehr straff in der Waffe. Es wackelt keinen Millimeter und dank eines kleinen Supporters im Magazinschacht entfällt das typische Gefrickel beim Einsetzen des AK-Magazins.

Es verzeiht einen auch mal einen leicht falschen Winkel und gerade bei einem schnellen Magazinwechsel ist es extrem hilfreich. Zudem passen sie in den AK-Adapter eines Odin Speedloaders und lassen sich so sehr komfortabel befüllen. Wir haben die E&L noch mit G&G AK-Magazinen getestet, welche gut feedeten aber minimal Spiel hatten

Begadi bietet eine große Auswahl an Magazinen, wo für jeden Geschmack etwas dabei ist. Es gibt die 74er Modelle in drei verschiedenen Farben für jeweils 9,90 € und ein 47er Stahlblech Midcap für 11,90 €. Alle Modelle haben eine Kapazität von 120 Schuss.
Alternativ gibt es noch die Begadi Midcap Magazine mit einer Kapazität von 150 Schuss, ebenfalls in drei Ausführungen. Diese sind für jeweils 13,50 € erhältlich. Diese sollen laut Begadi gut sitzen und feeden, leider lag uns keins vor und wir konnten es daher nicht testen.

Verarbeitung und Haptik

Trotz ihrer geringen Größe beträgt das Gewicht der AK 74UN satte 3,2 kg – da kann man schon erahnen, was einen erwartet. Alle Metallteile sind aus Stahl, nur der Handschutz ist aus Holz und der Pistolengriff aus Kunststoff.

Das verleiht der E&L eine super Haptik und man kann sich wirklich in dem Gedanken verlieren, eine Scharfe AK in den Händen zu halten. Der Stahl der E&L hat eine spezielle Legierung, die sie unempfindlicher gegen Kratzer macht und sich einfach nur gut anfühlt.
Als wir die AK frisch ausgepackt haben war sie noch leicht mit Öl benetzt und zusammen mit dem Öl und dem Holz gab die Waffe einen ordentlichen Duft ab. Das verleiht Authentizität!

Damit die AK einem auch lange Freude bereitet, sollte man sie nach jedem Spiel von außen reinigen und die Metallteile mit Öl (z.B. Ballistol) benetzen. Sonst wird die AK früher oder später Flugrost ansetzen.

Handschutz und Barrel

Der Handschutz ist aus Holz gefertigt und ist sehr hochwertig. Es gibt keine Fransen, Splitter oder Abplatzer, ebenso ist die Lasierung sehr stimmig. Der untere Teil des Handguard wackelt minimal, aber nichts was ein paar Lagen Tape nicht richten würden. Damit ist der Handguard extrem straff eingepresst und sitzt bombenfest!

Der Mündungsfeuerdämpfer ist sehr massiv und gut verarbeitet. Der Lauf ragt leicht in ihn hinein (unbedingt beim Wechsel beachten!). Der Outerbarrel ist wuchtig und ebenfalls sehr massiv. Er wackelt keinen Millimeter und ist sehr gut verarbeitet, auch der Teil, der vom Handguard verdeckt wird, ist qualitativ auf einem Top Niveau.

Der Kornträger teilt sich alle Eigenschaften mit dem Outerbarrel: Es lässt sich nichts verdrehen oder verwinden.

 

Um das Wackeln zu beseitigen, haben wir eine Lage Filz (ca 1.5mm) am oberen Ende des Handguards geklebt.

Body

Der Body hat eine spezielle Beschichtung, die der Waffe eine besondere Haptik verleiht, die uns so bei noch keinem Airsoftmodell aufgefallen ist. Zudem ist die AK relativ unempfindlich gegenüber Kratzern.

Natürlich wird der Airsoftalltag auch hier seine Spuren hinterlassen, aber dazu muss man sich schon ins Zeug legen. Eine AK soll ja eigentlich auch gebraucht aussehen, das könnte bei diesem Modell jedoch etwas länger dauern. Auf der linken Seite des Schützen ist eine Montageschiene für AK-Mounts, um Zieloptiken zu befestigen.
Unsere Montage (Hersteller CYMA) ließ sich wackelfrei montieren. Nachteil beim Verwenden einer Sidemount ist jedoch, dass man beim Akkuwechsel auch die Mount abnehmen muss, sonst geht der Staubschutz (Dustcover) nicht nach oben auf.

Der Markt bietet hier aber auch Alternativen, um auf andere Art und Weise eine kleine Pecatiny Rail auf die AK zu bekommen ( z.B B-18 Clone).

Unter dem besagten Dustcover findet auch der Akku seinen Platz, hier bieten sich natürlich gängige AK-Sticktype LiPos an. Wir haben unseren Standard 11.1V LiPo mit 1000 mAh, mit den Maßen 100x16x20 mm knapp unterbekommen. Modelle, die schon einen längeren Dienst geleistet haben und leicht aufgebläht sind, passten nicht mehr!

Unser Akku passt vorne bei der HopUp Unit rein, aber es ist wirklich extrem eng. Es bietet sich an, die Akkukabel zu kürzen und so zu verlegen, dass sie anstatt in Richtung HopUp Unit, in Richtung Stock zeigen. Damit kann der Akku auf der Gearbox liegen und hat mehr Platz. Leider hat unser Lötkolben das Zeitliche gesegnet, deswegen ist das Foto zur Veranschaulichung gedacht.

Der Pistolengriff ist die einzige Schwachstelle am Äußeren der AK. Zum einen hat er eine sicht- und fühlbare Gussnaht und eine kleine Macke, an der eine spitze Ecke absteht. Zum anderen ist der Griff V3 bedingt mit nur einer Schraube mit dem Motorkäfig verbunden und gegen den Body gepresst.

Durch das hohe Gewicht und den sehr dünnwandigen Griff, knarzt und verwindet sich der Griff, wenn man die Waffe seitlich hält. Durch die “V3-Bauart” kann man das leider nicht anders lösen, es ist aber auch der einzige wirkliche Negativpunkt. Abhilfe schafft nur ein anderer Griff.

Schaft

Der aus Stahl gefertigte Schaft ist sehr minimalistisch und lässt sich nicht an den Schützen anpassen. Dafür ist er im Ausgeklappten Zustand eins mit der Waffe. Man kann an ihm nicht rumwackeln oder ihn verdrehen, man könnte meinen, es wäre ein Festschaft. Auf der linken Seite des Schützen befindet sich der Knopf, um den Schaft einzuklappen.

Er rastet dann auch sauber ein und bleibt an Ort und Stelle. Er klappert nicht und die Waffe bekommt eine angenehme Größe für Häuserkämpfe oder um die Waffe kompakt zu verstauen.

Technik

Bevor wir uns mit den technischen Komponenten der Waffe befassen, haben wir natürlich nachgechront.

Hinweis
Wir haben vorsorglich mit 0.20 Gramm BBs gechront, da bei vielen Events vom Veranstalter noch mit diesem Gewicht gemessen wird. Die anderen Messungen sind bewusst mit sehr schweren BBs durchgeführt worden.
Gewicht Energie
0.20g ~1.52 J
0.32g ~1.50 J
0.40g ~1.41 J

Gearbox

Die Gearbox macht einen sehr soliden Eindruck. Sie wurde am vorderen Ende verstärkt und zusätzlich hat sie einen Radius, damit sich schwerer Risse bilden können. Eine M130 sollte man mit gutem Gewissen in dieser Gearbox betreiben können.
Die Feder lässt sich sehr leicht wechseln, da die Gearbox über ein Federwechsel-System verfügt. Einfach mit einem Großen Schlitz den Springuide um 90° drehen und die Feder entnehmen. Bei stärkeren Federn kann es mit dem Schlitz etwas hakelig werden, den Springguide unter Kontrolle zu halten. Hier wäre ein Sechskant angenehmer gewesen, aber mit etwas Geduld und Übung ist auch das zu meistern. Um die Feder zu wechseln, muss man die gesamte Gearbox ausbauen, aber das ist dank AK-Bauweise in weniger als 5 Minuten erledigt. Damit kann man sich sehr gut an die Grenzen des Spielfeldes anpassen oder die Gearbox bequem öffnen und schließen.

Der Springguide ist aus Stahl mit einem Kunststoffüberzug und er hat ein Axiallager. Zusätzlich hat der Pistonhead ebenso ein Axiallager, dass sollte man beachten, wenn es um Federstärken geht! Durch die höhere Spannung auf der Feder kann man fast eine Federstärke weniger rechnen als üblich.

Die Laufbuchsen sind 9mm groß und damit überdurchschnittlich. Hinzu kommt, dass sich der Hersteller wirklich Gedanken gemacht hat und am Spur- und Sectorgear Stahllaufbuchsen verbaut wurden, am Bevelgear aber Kugellager. Damit sind die stärker belasteten Lager auf Langlebigkeit ausgelegt und das weniger stark belastete Bevelgear auf Laufruhe.

Der Cylinder und der Cylinderhead sind aus einem Guss, bedeutet, man kann sie nicht voneinander trennen.
Großer Vorteil daran: man hat natürlich Null Druckverlust. Wenn man den Cylinder tauschen möchte um mehr Volumen zu erhalten, muss man beides neu kaufen.

Der Cylinder der AK hat ungefähr 3/4 Volumen und passt damit gut zu dem 290 mm Lauf, es sollten auch noch genug Reserven vorhanden sein um schwerer BBs zu beschleunigen. Bei unserer favorisiertes Gewicht von 0,40g geht dem Cylinder aber langsam die Puste aus, gut zu sehen an dem Chronoergebnis. Wer 0,40g und höher verwenden möchte, sollte auf lange Sicht das Cylinder/Cylinderhead set tauschen.

Der Piston und Pistonhead sind einer der größten Neuerungen der “Diamond Series”.
Der Piston hat nun eine volle Stahlzahnreihe und es fehlt sogar der erste Zahn. Damit wäre es möglich den AOE zu justieren, aber das war zumindest bei unserem Modell nicht nötig. Der Pistonhead kommt im Silentdesign daher, bedeutet er hat eine konvexe Aufprallfläche. Damit kann er mehr Energie vom Aufprall absorbieren und minimiert somit auch das Aufprallgeräusch.

Die Tappetplate ist eine Standard V3 Tappetplate und es gibt sonst dazu nicht viel zu sagen. Sie macht einen guten Eindruck, sie ist nicht zu weich und sollte sie mal brechen, findet man sofort Ersatz.

Die Gears haben eine 18:1 Übersetzung und bieten damit eine gute Mischung aus Geschwindigkeit und Kraft. Wer das Ansprechverhalten weiter verbessern möchte, kann auch auf 13:1 gehen, die Standardfeder sollte eine M110 sein.
Sollte man die Feder wechseln, sollte man aber die Standardgears belassen oder beim Speedgearset tiefer in die Tasche greifen. Die Gears machen einen guten Eindruck, selber haben wir aber keine Langzeiterfahrung mit diesen Gears.

Das Nozzle ist aus Kunststoff gefertigt und hat einen O-Ring. Es dichtet sehr gut ab und es gibt aus unserer Sicht keinen Grund es zu ersetzen. Sollte man aber ein Aluminumnozzle mit 2 O-Ringen vorziehen, muss man die Länge beachten. Es ist kein Standard 19,7mm Nozzle, sondern 20,6mm.

Die Abdichtung des gesamten Systems ist mehr als zufriedenstellend. Der Chrono hat es schon gezeigt, es gibt keine großartige Schwankung und Nachbesserungen sind überhaupt nicht nötig!

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: der Motor hat uns wirklich überrascht. Wir sind es eigentlich gewohnt bei so gut wie jeder neuen Waffe den Motor aus zu tauschen aber nicht bei der E&L. Unser Standard Austauschmotor ist der Tienly  GT 25000, welcher gerade für den Semibetrieb eine enorme Kraft aufbauen kann.
In dem E&L Motor wurden laut Hersteller Neodymmagneten verbaut und das merkt man auch. Das Piniongear lässt sich nur mit ordentlich Kraft drehen und das knackige Ansprechverhalten könnt ihr dem Chronovideo entnehmen.
Natürlich tut das CORE Mosfet auch seinen Teil dazu bei, aber dennoch ist dieser Motor gerade für den Semibetrieb sehr gut aufgestellt. Wenn ihr die E&L im Ausland mit Fullauto spielen wollt, würden wir aber zu einem anderen Motor raten, seine Stärken liegen ganz klar im Semibetrieb.

 

Im folgenden Clip kann man sich ein Bild vom Ansprechverhalten mit 7.4V und 11.1V machen:

Man merkt natürlich einen großen Unterschied zwischen einem 7.4 V Akku und einem 11.1 V.
Dennoch ist dank des starken Motors und des CORE Mosftes, das Ansprechverhalten mit 7.4 V auf jeden Fall spielbar und damit hat man auch einen größeren Spielraum bei der Akkuwahl.
Mit 11.1V ist das Ansprechverhalten sehr knackig nur leider etwas undefiniert Aufgrund der Umlekung am Abzug. Dem V3 Aufbau geschuldet gibt es auch keine verstellbaren Trigger, um dieses Problem zu lösen. Wen es stört, würden wir empfehlen etwas auf die Umlenkung zu kleben um den Abzugsweg zu verkürzen. Wir haben einen Trusight Nub auf 1.5mm gefeilt, da dieser schön hart ist und von der Fläche gut passte. Hiermit kamen wir auf einen Abzugsweg von ca. 2-3 mm. Leider kann man den Abzug, nach dem der Schuss gebrochen ist, noch ca. 1-2mm weiter bewegen. Das liegt daran das der Mikroschalter schon nach dem halben Weg aktiviert wird, dann aber noch den restlichen Weg bewegt werden kann.

Auf dem Video zum Ansprechverhalten, sowie bei dem Schusstest, klingt es, als würde die Waffe kreischen.
Beide Videos wurden mit unterschiedlichen Geräten aufgezeichnet, trotzdem klingt die Waffe so.
Das ist in der Realität nicht der Fall! Warum das auf den Videos so rüberkommt, können wir uns leider nicht erklären.

CORE Mosfet

https://www.begadi.com/media/wysiwyg/core_img/icon_mosfet.png

Eine Besonderheit der Waffe ist das verbaute CORE Mosfet. Es ist kein Standard, normal wird die E&L mit einem Perun mini ausgeliefert. Dieses Mosfet erlaubt es, die AK mit einem 11.1V LiPo zu betreiben. Somit hat man von Hause aus schon ein gutes Ansprechverhalten, zusammen mit dem verbauten Motor.
Nachteil des Perun ist aber zum einen der benötigte Platz. Es liegt oberhalb der Gearbox und muss sich den Platz mit dem Akku teilen. Größter Nachteil, aus unserer Sicht, ist aber das der Schussvorgang weiterhin analog ist bzw. nicht überwacht wird.
Gearjams sind immer noch möglich, wenn auch sehr schwer herbei zu führen. Des Weiteren wird der Akkustand nicht überwacht und dem kleinem Mosfet sind belastungstechnisch auch Grenzen gesetzt. Das CORE Mosfet überwacht den Schussvorgang mittels eines Mikrotaster, der vom Sectorgear betätigt wird, wenn ein Schusszyklus abgeschlossen ist.
Dann bremst das CORE Mosfet den Motor und die Gears bleiben immer in derselben Position stehen. Der Schussvorgang wird ebenso durch einen Mikrotaster gesteuert. Dieser ist extra verstärkt das auch bei einem kräftigen Triggerfinger, nicht der Mikrotaster beschädigt wird.
Hierdurch ist es möglich auf einen sehr kurzen Abzugsweg zu Triggern. Es ist nicht nötig wie bei einer analogen Switchunit den Trigger zu reseten, sondern man kann auf ca. 3mm triggern. V3 bedingt ist der Druckpunkt nicht zu spüren, da die Umlenkung des Abzugs den Mikrotaster betätigt.
Bei uns schlägt die E&L nach ca. 1cm ab. Um den Abzugsweg zu verkürzen kann man etwas auf die Umlenkung kleben, so könnte sich theoretisch nach 2-3mm der Schuss lösen.

Ein weiterer Vorteil ist die Belastbarkeit des CORE Mosfets – Begadi gibt eine Dauerbelastung von 70 A an! Das bedeutet im voll automatischen Modus (unter 0,5J!) könnte man ohne schlechtes Gewissen auch große Akkus anschließen.
Der In Deutschland viel wichtigerer Parameter ist die Peak Leistung, hier gibt Begadi 240A an. Da wir normalerweise im Semibetrieb schießen, muss der Motor für jeden Schuss auch neu andrehen. Hierbei kommt es bei jedem Start zu einer kurzzeitigen Spannungsspitze, die um ein Vielfaches höher sein kann als die normale Dauerbelastung.
Zum Beispiel beträgt der Peak unserer HW4 Deluxe laut Gate Titan 69 A und der Peak unserer HK416 A5 75 A. Hierbei handelt es sich aber um schon optimierte Waffen, andere Stockwaffen mit schwächerem Motor können noch viel höhere Spitze haben. Hierbei ist man mit dem CORE Mosfet auch auf der sicheren Seite und kann starke Akkus verbauen.

Das CORE Mosfet ermöglicht aber nicht nur den Betrieb großer Akkus, sondern es überwacht diese auch völlig automatisch und schaltet bei einem Fehler oder zu geringem Ladestand ab. Hierbei muss man selber nichts konfigurieren, das CORE Mosfet läuft mit LiPo, LiFePo, Li-Ion und NiMH und erkennt diese automatisch.
Sollte der Akkustand nicht mehr ausreichen, schaltet das System ab und vibriert 2x. Ebenso schaltet das System ab, wenn ein Fehler mit dem Motor vorliegt oder die Gearbox verklemmt. Es erkennt eine Überspannung und schaltet das Gerät ab, um die Elektronik zu schützen. Da mit dem System so nur noch wenig schieflaufen kann und das gesamte System verschleißärmer läuft, bietet Begadi ganze 4 Jahre Gewährleistung auf das System!

Wir waren von dem CORE Mosfet positiv überrascht. Natürlich gibt es immer noch viel Luft nach oben, wenn man es mit dem Platzhirsch Gate Titan vergleicht. Es bietet kein Precocking und keine Programmierung über Software oder den Trigger aber dafür punktet es mit seinem Preis und der extrem einfachen Bedienung, nämlich garkeiner!
Ihr müsst nie etwas einstellen oder beachten, einfach den Akku einlegen und das System regelt alles für euch. Für gerade mal 59€ samt Einbau ist es eine echte P/L Empfehlung und es gibt damit im Jahre 2020 keinen Grund mehr, eine analoge Waffe zu betreiben und sich über mögliche Gear Jams oder Probleme mit dem Akku zu ärgern.

Unser Modell hat sich aber leider nach ca. 300 Schuss verabschiedet und den Dienst verweigert. Nach dem wir unser gesamtes Sortiment an Akkus durchgetestet haben, haben wir Kontakt mit der Begadi Werkstatt aufgenommen und mal wieder gemerkt, warum sie das Amazon der Airsoftwelt genannt werden.
Einen noch besseren und vor allem schnelleren Service kann man nur schwer finden. Wir haben nach kurzer Rücksprache sofort ein Versandlabel erhalten und konnten das Modell einschicken. Die Waffe wurde innerhalb von einem Tag repariert und sofort wieder verschickt, so muss das sein!
Die reparierte AK hat dann auch keine Probleme mehr gemacht und gerade wegen der schnellen und direkten Hilfe würden wir das aller höchstens als Neutralpunkt werten. Auch der beste Chip kann mal ein Montagsmodell aufweisen und hier kommt es einfach auf einen guten Händler an, der einem bei Problemen kompetent und schnell weiterhelfen kann.

Die folgenden Modelle gibt es von Hause aus mit dem CORE Mosfet aber ihr könnt es auch bei vielen Waffen direkt bei der Bestellung verbauen lassen. Wer alle technischen Details noch einmal nachlesen möchte, findet diese sehr gut erklärt bei Begadi

HopUp und Lauf

Um an den Lauf und das HopUp zu kommen, muss die AK fast komplett zerlegt werden. Die Gearbox muss raus, um den Lauf bewegen zu können. Des Weiteren muss die Dustcover-Halterung, samt Outerbarell, weichen. Unter der Halterung sind zwei Madenschrauben, die alles fixieren, diese müssen zuerst entfernt werden.
Das Herausdrehen der Madenschrauben ist aber eine echte Geduldsprobe. Aufgrund des geringen Platzes kann man die Madenschrauben nur ca. 90° pro Ansatz drehen, dann schlägt der Imbus wieder an. Sind die Schrauben draußen, kann man die Halterung nach vorne treiben und den Lauf samt HopUp Unit entnehmen.
Wir haben bei der Montage des Frontsets nur eine Madenschraube wieder fest angezogen, denn selbst ohne Madenschraube sitzt es sehr fest. So hat man bei einer weiteren Demontage nur eine Schraube zu demontieren.

Die verbaute HopUp Unit ist eine Standard AK Unit, sprich über einen Schieber zu verstellen. dieser Schieber ist leider auch das größte Manko an dieser Unit. Der Arm ist aus einem sehr weichen Kunststoff und gibt beim Verstellen leider sehr leicht nach. Damit kann das Einstellen des HopUps sehr frustrieren.
Abhilfe schafft aber der Begadi HopUp Support für E&L. Dieser wird zwischen der Unit und dem Gehäuse eingelegt und führt den Arm. Somit kann er sich nicht mehr verbiegen. Schade das so ein “Cent Artikel” nachgekauft werden muss und nicht standardmäßig verbaut ist, aber besser als Garnichts.

Die restliche Unit macht einen guten Eindruck. Sie wird mit der Gearbox verschraubt, somit ist keine Feder nötig, die Druck auf die Unit ausübt. Das Fenster für den Tensioner ist 6 mm lang und 4 mm breit, bietet also genug Spielraum. Eine der Schrauben, die den Lever hält, hat einen O-Ring.
Somit kann man sie leicht im Druck variieren und so den Einstellweg des Levers straffer einstellen oder sogar fixieren. Als Bucking ist ein Maple Leaf Bucking verbaut und als Tensioner ein Omega Nub von Maple Leaf. Diese Kombi ermöglicht eine überdurchschnittliche Hopleistung und ist ein enormer Pluspunkt.
Andere Hersteller verbauen im Jahre 2020 noch Buckings mit einer einfachen Wölbung, hierbei benötigt man bei schweren BBs (0.30g Gramm oder mehr) sehr viel Druck und büßt damit Leistung ein. Das Maple Leaf Bucking schafft es mühelos bis zu 0.36g BBs zu hoppen und bietet damit eine sehr viel bessere Präzision und ein Ticken mehr an Reichweite als die Konkurrenz.

Sollte man das aller letzte aus seiner Waffe herausholen wollen, muss natürlich auch dieses Bucking weichen. Wir im Team benutzen sehr gerne das TruSight zusammen mit 0.40g BBs.

UPDATE:

Um sie auf den Team Standard von 0,40g BBs zu bringen, wurde ein Slonglauf mit 285mm und ein Trusight samt Prometheus Flatnub verbaut. Leider ist der C -Clip bei der Demontage gebrochen, als Ersatz haben wir einen C-CLip von Modify bestellt. Dieser passt perfekt in das Setup und das Material wirkt sehr hochwertig. Zusätzlich haben wir der E&L noch eine Retro Arms CNC QSC Springguide Schraube spendiert. Damit wird der Springguide perfekt arretiert und kann nicht mehr verutschen. Ihr Potenzial testen wir bei unserem nächsten Event “Desolation” aber erste Testschüsse sahen sehr vielversprechend aus!

Der Lauf ist 290mm lang und hat einen Durchmesser von 6.04 mm. Das Patchfenster ist 1.9 mm breit und 5 mm lang. TNT Buckings können in diesem Lauf nicht verwendet werden, aber das schon erwähnte TruSight sollte gut passen.
Wir sehen keinen Grund, den Lauf zu wechseln, man sollte ihn aber einmal ausbauen und gut reinigen und das auch, wenn man das Maple Leaf Bucking behalten möchte. Unsere Waffe kam im Auslieferungszustand mit einem sehr gut geölten Lauf und Bucking und musste grundgereinigt werden.
Sollte aber dennoch der Bedarf nach einem besseren Lauf bestehen, kann man sich diesen auch gleich von Begadi verbauen lassen.

Praxistest

Wir konnten die E&L an unserem ersten Spieltag nach der Coronasperre testen und wurden überzeugt. Wir konnten wiederholt Manntreffer auf 64m landen, geladen waren 0.32 g von Begadi. Es gab sogar leichten Wind, der die BBs nach links wegdrückte.

Geschossen wurde ohne Visier, wenn man noch ein passendes Red Dot verbaut, sollte die Präzision noch merklich steigen. Wir haben nach der Aufnahme auch noch 0.40 g getestet, diese wurden gehopt aber man musste so hohen Druck aufbauen, dass es zu keinem Reichweitenvorteil kam.

Sollte man also 0.40 g verwenden wollen, bleibt unsere Empfehlung ein Trusight mit passendem Nub zu verbauen!

Fazit

Die E&L hat einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Sie ist massiv und die sehr gute Verarbeitung, zusammen mit dem massenweise verwendeten Stahl, geben ihr einfach ein unglaublich realistisches Feeling. Aber sie ist nicht nur von außen Hui, auch im Inneren hat Begadi ordentlich ausgefahren, so dass die E&L einem ernstzunehmenden Gegner darstellt!
Die Maple Leafe Kombi und der sehr starke Motor sind hier besonders hoch zu bewerten. Das daraus resultierende Ansprechverhalten und die Reichweite bzw Präzision sind definitiv weit über dem gängigen Standard. Zusätzlich hatte unsere E&L noch das CORE Mosfet verbaut, welches uns preisleistungsmässig überzeugt hat.

Es ist alles an Board, was ein Airsoftspieler im Jahre 2020 benötigt und obendrauf gibt es noch 4 Jahre Gewährleistung!

Aber natürlich gab es auch Schattenseiten.
So gut die Verarbeitung der E&L insgesamt auch ist, ist der Part, den man am meisten in den Händen hält (wortwörtlich), leider nicht sehr überzeugend:
Der Pistolgrip knarzt und verwindet sich unter dem Gewicht der E&L und die vorhandenen Gussnähte tun ihr übriges.
Dieser sollte unbedingt ausgetauscht werden, um der Waffe gerecht zu werden.
Des Weiteren ist die Demontage der HopUp Unit unkomfortabel, es ist extrem fummelig und langwierig den Vorderteil der Waffe zu demontieren.
Das war bei unseren alten Cyma mit einem Pin in einer Minute erledigt.

Alles im allen können wir die AK dennoch wärmsten empfehlen. Ihre Performance überzeugt und die Haptik lässt die Herzen aller Airsoftspieler etwas schneller schlagen!

 

Pro

Contra

Verarbeitung und verwendete Materialien (Haptik) Die Verarbeitung des Magazins und des Pistolgrips werden der Waffe nicht gerecht
Internals der Diamond Series Extrem aufwendige Demotage des HopUps
Ansprechverhalten des CORE Mosfets Lauf und HopUp System waren stark verschmutzt bzw. voller Öl
Reichweite und Präzision “out of the box”
Federschnellwechselsystem(FSWS)

 

 

Fotos

Alle obigen und ein paar zusätzliche Fotos findest du in dieser Galerie: