You are currently viewing E&L AKM “Diamond+” <br> REVIEW

Vorwort

In unserem neusten Review wollen wir uns eine Produktweiterentwicklung der E&L Modelle anschauen. Begadi hat ihre E&L AK Modelle intern überarbeitet und die “Diamond+”-Version herausgebracht. Hierbei wurde hauptsächlich auf das Onepiece Design des Cylinders und Cylinderheads von E&L verzichtet und eine herkömmliche Kombination verbaut. Zusätzlich sind die Modelle mit nicht allzu langem Lauf geschortstroked, um das Ansprechverhalten zu verbessern. Als Besonderheit liegt unserem Modell noch die neue Begadi AK HopUp Unit bei. Diese wurde von Begadi eigens entwickelt und bietet ein Einstellrädchen, für eine AK HopUp Unit eine echte Seltenheit!

Als Modell haben wir uns für die klassische AKM entschieden, welche uns von Begadi zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!

Unboxing

Die ersten Eindrücke zur E&L AKM haben wir für euch in einem Unboxing & First Look Video festgehalten.

Lieferumfang

Im Paket befanden sich neben dem Produkt selbst:

  • Anleitung
  • MidCap
  • Reinigungsset (nur Deko)
  • Behälter für z.B. BBs
  • Zertifikat mit Chrono-Protokoll

Magazine

Das Magazin fasst 120 Schuss und wiegt 265 Gramm. Die äußere Hülle besteht komplett aus gestanztem Stahl und das Innenleben aus Kunststoff. Es ist gut verarbeitet und vermittelt einen sehr robusten Eindruck. Das Magazin sitzt sicher im Magazinschacht und hat so gut wie kein Spiel. Wie bei unseren bisherigen E&L Modellen verfügt auch die AKM über eine Rampe im Magazinschacht. So kann das Magazin sich nicht verkanten und ermöglicht auch in stressigen Situationen einen schnellen Magazinwechsel.

Das Magazin ist leider in Öl getränkt und es tritt auch aus dem Inneren heraus. Dies kennen wir zum Teil schon von unseren bisherigen E&L Magazinen, diese müssen vor der ersten Benutzung dringend gereinigt werden. Wenn Öl an die BB gelangt, kann es an das HopUp Bucking weitergegeben werden und dies beeinträchtigt das Schussbild ungemein! Zudem muss bei den E&L Magazinen darauf geachtet werden, sie nur „handfest“ zu befüllen. Werden Sie mit zu viel Kraft befüllt, kann das Inlay Schaden nehmen und es kommt zu Feedingproblemen.

Wir haben die E&L noch mit G&G und Acturus PMAG AK-Magazinen getestet. Die G&Gs haben gut gefeedet, haben aber minimales Spiel. Die Acturus PMAGs sitzen sehr gut und feeden ohne Probleme. Begadi bietet aber auch noch weitere E&L Magazine an.

Verarbeitung und Haptik

Handschutz und Barrel

Der Mündungsfeuerdämpfer (MFD) besteht aus Stahl und ist vom Design her eher minimalistisch. Unter dem MFD befindet sich ein 24 mm Gewinde, die Verwendung von 14 mm MFDs oder Standard-Schalldämpfern ist nicht möglich. Es gibt aber passende Adapter oder alternative MFDs und Schalldämpfer mit 24 mm Gewinde.

Der Handschutz ist aus Holz gefertigt und ist sehr hochwertig. Es gibt keine Fransen, Splitter oder Abplatzer, ebenso ist die Lasierung sehr stimmig. Der untere Teil des Handschutzes wackelt minimal, aber das ist nichts, was ein paar Lagen Tape nicht richten würden. Damit ist der Handschutz extrem straff eingepresst und sitzt bombenfest! Aufgrund des klassischen Designs ist die Montage eines Griffes nicht möglich. Es gibt aber die Möglichkeit, den unteren Handschutz gegen eine B10 Schiene zu tauschen. Diese kann optional mit einer B12 kombiniert werden, um so auch eine Visierung zu montieren.

Der Kornträger, Außenlauf und die Gasabnahme sind aus Stahl gefertigt und sind recht massiv. Am Übergang zum Handschutz befindet sich auf der vom Schützen aus linken Seite eine Slingaufnahme aus Stahl.

Body

Das Gehäuse sowie alle anderen Stahlteile haben eine spezielle Beschichtung, die der Waffe eine besondere Haptik verleiht. Diese ist uns sonst von noch keinem anderem Airsofthersteller bekannt und verleiht den E&L Modellen eine einzigartige Haptik. Zudem ist die AKM relativ unempfindlich gegenüber Kratzern. Damit die AKM einem auch lange Freude bereitet, sollte sie nach jedem Spiel von außen gereinigt und die Metallteile gelegentlich mit Öl (z.B. Ballistol) benetzt werden. Sonst wird sie früher oder später Flugrost ansetzen. Aus diesem Grund ist die AKM auch von Werk aus schon mit einem dünnen Ölfilm versehen.

Das Gehäuse besteht komplett aus Stahl und trägt so zu dem Gesamtgewicht von 3921 Gramm bei. Mit einer Visierung, Akku Magazin und BBs liegt die AKM bei fast 4.5 kg, was einem vor dem Kauf bewusst sein sollte. Gleichzeitig verleiht das hohe Gewicht in Verbund mit den hochwertigen Bauteilen der AKM aber eine eindrucksvolle Authentizität!

Der Ladehebel ist aus Stahl gefertigt und läuft von Beginn an recht straff. Nach einigen beherzten Repetiervorgängen läuft er sich aber ein und gleitet sauber in seiner Führung. Er gibt den Blick auf die HopUp Unit frei, muss aber zurückgehalten werden. Der Feuerwahlhebel läuft ebenso straff und klickt sauber in die einzelnen Schusspositionen ein. AK typisch kann sich nach einer gewissen Zeit die Schraube des Feuerwahlhebels lockern. Diese muss alle paar Spieltage nachgezogen oder einmal mit Schraubensicherung fixiert werden.

Der Abzug ist klassisch und natürlich auch aus Stahl. AK-typisch ist leider das Abzugsverhalten etwas schwammig. Zum einen ist der Abzugsweg relativ lang, da der V3 Abzug über eine Umlenkung den Mikrotaster des Begadi CORE Mosfets auslöst. Zum anderen merkt man beim CORE Mosfet kein Klicken des Mikrotasters, wie es bei der V2 Version Standard ist, so fällt es schwer, gezielt auf einem kleinen Bereich den Abzug zu betätigen. Dennoch sind mit dieser Kombination schnelle Schussabgaben möglich, wenn auch ohne spürbaren Druckpunkt.

Der Pistolengriff ist die einzige Schwachstelle am Äußeren der AKM. Zum einen hat er eine sicht- und fühlbare Gussnaht. Zum anderen ist der Griff V3 bedingt mit nur einer Schraube mit dem Motorkäfig verbunden und gegen den Body gepresst. Durch das hohe Gewicht und den sehr dünnwandigen Griff, knarzt und verwindet sich dieser, wenn die Waffe seitlich gehalten wird. Bedingt durch die “V3-Bauart” kann dies leider nicht anders gelöst werden, es gibt aber alternative Griffe, die besser verarbeitet sind und das sogar direkt von E&L. Dieser hat eine etwas bessere Materialstärke und einen anderen Kunststoff, damit ist er verwindungssteifer als der normale E&L Griff.

Unter dem abnehmbaren Dustcover findet der Akku seinen Platz. Bei der AKM ist es zwingend nötig, einen AK-Stick-Type-Akku zu verwenden. Dieser kann direkt unter dem Dustcover verstaut oder in den Handschutz geschoben werden. Normale Singlestick Akkus für eine M4 Tube passen hier nicht!

Schaft

Der Schaft besteht vollständig aus Holz, welches denselben Farbton wie der Handschutz aufweist. Die Qualität ist dieselbe, was die Verarbeitung angeht ist das Holz jedoch empfindlicher als das Holz des Handschutzes. Unser Modell hat schon zwei tiefe Kratzer davongetragen, weil wir es auf einem steinigen Untergrund abgelegt haben. Darauf lässt sich schließen, dass der Schaft nach einigen Spieltagen, merkliche Gebrauchsspuren davontragen sollte. Da viele Spielern eine AK und so eine klassische AKM im speziellen mit einem “Usedlook” bevorzugen, würden wir diese Eigenschaft nicht negativ werten. Sie sollte vor dem Kauf aber beachtet werden.

Die AKM ist nicht nach hinten verkabelt, das bedeutet, der Akku findet keinen Platz im Schaft. Vom Aufbau ist der Schaft auch nicht darauf ausgelegt, es gibt einzig den Zugang für das Reinigungsset. Hier ist E&L sich treu geblieben und setzt auf Authentizität, auch wenn die Akkuunterbringung im Schaft dem Spieler zugutegekommen wäre.

Technik

Bevor wir uns mit den technischen Komponenten der Waffe befassen, haben wir die Energie der Waffe gemessen.

Chronomessungen
Wir haben vorsorglich mit 0.20 Gramm BBs gechront, da bei vielen Events vom Veranstalter noch mit diesem Gewicht gemessen wird. Die anderen Messungen sind bewusst mit schweren BBs durchgeführt worden.
BB Gewicht (in Gramm) Energie (in Joule)
0.20 ~ 1.66
0.25 ~ 1.50
0.32 ~ 1.54
0.40 ~ 1.35

Gearbox

Die Gearbox ist AK-typisch eine V3 und solide gefertigt. Um das Zylinderfenster zu schonen, verfügt die Shell über abgerundete Ecken. So konzentriert sich die Energie des Aufpralls nicht auf eine einzige Stelle, sondern verteilt sich. So wird einem Reißen der Shell entgegengewirkt.

Die Shell verfügt über ein Federwechsel-System, womit die Energie vergleichsweise schnell angepasst werden kann. Die Gearbox der AKM lässt sich nach ca. 5 Minuten ausbauen und dies mit relativ wenig Aufwand. Leider hat der neue Springguide der + Serie keine wirkliche Aufnahme für einen Inbus oder ähnliches, womit das Entnehmen des Springguides, gegen den Druck der Feder, sehr hakelig ist. Ein Schlitzschraubendreher würde in den Springguide passen, aber dieser muss eine sehr große Fläche bieten. Zudem ist der Springguide nun aus Kunststoff gefertigt und nicht wie bisher aus Stahl. Der Kunststoff ist robust und verstärkt, dennoch ist dies ein Downgrade zu den bisherigen Versionen. Zudem verfügt er immer noch nicht über vier Flanken, um ihn in der Shell zu arretieren. Er kann sich so immer noch nach oben oder unten neigen und dank der neuen Aufnahme passt die Springguideschraube von Retro Arms auch nicht mehr.

Die Laufbuchsen sind 9 mm groß und damit überdurchschnittlich. Hinzu kommt, dass sich der Hersteller wirklich Gedanken gemacht hat und am Spur- und Sector-Gear Stahllaufbuchsen verbaut wurden, am Bevel Gear aber Kugellager. Damit sind die stärker belasteten Lager auf Langlebigkeit ausgelegt und das weniger stark belastete Bevelgear auf Laufruhe.

Eine der größten Neuerung ist das neue Cylindersystem. In den vorangegangenen Versionen waren der Cylinder und der Cylinderhead aus einem Guss, womit der Übergang zu 100 % dicht war. Leider war die Passgenauigkeit zum Pistonhead nicht optimal und dieser schliff leicht am Cylinder. Dies führt nach einer gewissen Zeit zu einem hohen Verschleiß. In unserem allerersten E&L Modell war der Pistonhead nach ca. 25.000 Schuss stark zerkratzt und der Metallabrieb hat den O-Ring bereits angegriffen. Dementsprechend war bei dem Modell auch die Abdichtung nicht mehr zu 100 % gegeben.

Bei der neuen Version wird auf eine herkömmliche Kombination aus Cylinder und Cylinderhead gesetzt. Der Cylinder ist hierbei komplett geschlossen und der Aluminium Cylinderhead sitzt so straff im Cylinder, das wir ihn ohne Gewalt nicht lösen konnten. Die Abdichtung ist so perfekt und sehr viel langlebiger als die alte Kombination.

Der Piston besteht aus POM und verfügt über eine gesamte Stahlzahnreihe. Hierbei ist der vorletzte Zahn eingekürzt, was es erlaubt, den AOE etwas zu korrigieren. Seitlich fehlt dem Piston etwas Material, was das Gewicht reduziert. Damit kann er minimal schneller beschleunigen, was aber nicht wirklich ins Gewicht fällt. Der Pistonhead besteht aus Aluminium und verfügt über 8 Ventilationsöffnungen. Er verfügt nicht mehr über eine Pufferfläche, wie die alte Version des Pistionsheads. Dafür hat der Cylinderhead ein üppiges Sorbopad, welches den Aufprall merklich dämpft.

Das verbaute Nozzle besteht aus Kunststoff und ist 20.6 mm lang. Es verfügt über einen O-Ring und dichtet in Schussposition sehr gut ab, es gibt keinen Grund, es zu tauschen.

Die Gears bestehen aus Stahl und haben eine 18:1 Übersetzung. Sie bieten damit einen guten Mittelweg zwischen Geschwindigkeit und Kraft. In unserer E&L AK74 UN sahen die Gears nach ca. 25.000 Schuss noch sehr gut aus und wiesen keinen sichtbaren Verschleiß auf. Die Shimmung der AKM ist gut, unter kein Gear würde auch nur ein 0.10 mm Shim passen. Im Vergleich zu unseren bisherigen E&L Modellen, wies die AKM das bis jetzt beste Klangbild auf. Es ist immer noch ein minimales Kreischen zu vernehmen, aber dies hält sich in Grenzen.

Laut Begadi sind bei der neuen + Version alles Modelle mit “kürzerem” Lauf geshortstroked. Auf unser Modell mit einem 455 mm langen Lauf trifft das nicht zu, mit weniger als 16 Zähnen würde der AKM aber auch schnell die Luft ausgehen.

Der Motor ist ein echter Kraftprotz, es bedarf einiges an Kraft, um das Piniongear per Hand zu drehen. Dies spiegelt sich auch in den Daten des Blulinks wider, 62.23 ms ist für die Zykluszeit eines Stocksystems recht beachtlich. Dies erkauft sich die AKM aber durch einen relativ hohen Stromverbrauch und Amper Spitzen. Der Durchschnitt liegt bei 50.2 A und 86.7 A in der Spitze, damit wird der Akku stark gestresst. Wir bekommen maximal einen 11.1 V 1300 mAh Akku mit 25/50 C in der AKM unter. Dieser leistet 65 A im Burst und läuft in dem System außerhalb seiner Spezifikation. In der EL AK74 UN haben wir den Begadi Mamba 30k getestet, die Internals sind identisch und damit auch die Lastwerte. Mit dem Mamba 30K fiel der Spitzenwert auf 51.8 A, was dem Akku sehr viel weniger Last abverlangt.

 

Mosfet

Wir haben das CORE Mosfet von Begadi jetzt schon in mehreren Reviews unter die Lupe genommen. Alle Eigenschaften des CORE Mosfets und unsere bisherigen Erfahrungen fassen wir hier zusammen:

Begadi CORE Mosfet
Das CORE Mosfet überwacht den Schussvorgang mittels eines Mikrotaster, der vom Sectorgear betätigt wird, wenn ein Schusszyklus abgeschlossen ist. Dann bremst das CORE Mosfet den Motor und die Gears bleiben immer in derselben Position stehen. Der Schussvorgang wird ebenso durch einen Mikrotaster gesteuert. Dieser ist extra verstärkt, so dass auch bei einem kräftigen Triggerfinger nicht der Mikrotaster beschädigt wird. Hierdurch ist es möglich, bei einem sehr kurzen Abzugsweg zu triggern. Es ist nicht nötig – wie bei einer analogen Switchunit – den Trigger zurückzusetzen, sondern es kann auf ca. 3 mm getriggert werden. Bei der V3 Version des CORES ist der Druckpunkt nicht zu spüren, da die Umlenkung des Abzugs den Mikrotaster betätigt. Bei der V2 Version jedoch betätigt man den Mikrotaster direkt mit dem Abzug. Gerade bei der V2 Version bietet es sich an, den Maxx Trigger verbauen zu lassen, somit kann man den Abzugsweg sehr komfortabel einstellen und das, ohne die Waffe zu demontieren. Ein weiterer Vorteil ist die Belastbarkeit des CORE Mosfets – Begadi gibt eine Dauerbelastung von 70 A an! Das bedeutet im voll automatischen Modus (unter 0,5J!) können problemlos auch große Akkus angeschlossen werden. Der in Deutschland viel wichtigerer Parameter ist die Peak Leistung, hier gibt Begadi 240A an. Da normalerweise im Semibetrieb geschossen wird, muss der Motor für jeden Schuss auch neu andrehen. Hierbei kommt es bei jedem Start zu einer kurzzeitigen Spannungsspitze, die um ein Vielfaches höher sein kann als die normale Dauerbelastung. Zum Beispiel beträgt der Peak unserer HW4 Deluxe laut Gate Titan 69 A und der Peak unserer HK416 A5 75 A. Hierbei handelt es sich aber um schon optimierte Waffen, andere Stockwaffen mit schwächerem Motor können noch viel höhere Spitzen haben. Hierbei ist man mit dem CORE Mosfet auch auf der sicheren Seite und kann starke Akkus verbauen. Das CORE Mosfet ermöglicht aber nicht nur den Betrieb großer Akkus, sondern es überwacht diese auch völlig automatisch und schaltet bei einem Fehler oder zu geringem Ladestand ab. Hierbei muss man selber nichts konfigurieren, das CORE Mosfet läuft mit LiPo, LiFePo, Li-Ion und NiMH und erkennt diese automatisch. Sollte der Akkustand nicht mehr ausreichen, schaltet das System ab und vibriert 2x. Ebenso schaltet das System ab, wenn ein Fehler mit dem Motor vorliegt oder die Gearbox verklemmt. Es erkennt eine Überspannung und schaltet das Gerät ab, um die Elektronik zu schützen. Da mit dem System so nur noch wenig schieflaufen kann und das gesamte System verschleißärmer läuft, bietet Begadi ganze 4 Jahre Gewährleistung auf das System! Wir hatten jetzt schon einige Modelle von Begadi mit einem verbauten CORE Mosfet und sie haben stets gut performt. Natürlich gibt es immer noch viel Luft nach oben, wenn man es mit dem Platzhirsch Gate Titan vergleicht. Es bietet kein Precocking und keine Programmierung über Software oder den Trigger, aber dafür punktet es mit seinem Preis und der extrem einfachen Bedienung, nämlich garkeiner! Ihr müsst nie etwas einstellen oder beachten, einfach den Akku einlegen und das System regelt alles für euch. Für gerade mal 59€ samt Einbau ist es eine echte P/L Empfehlung und es gibt damit im Jahre 2022 keinen Grund mehr, eine analoge Waffe zu betreiben und sich über mögliche Gear Jams oder Probleme mit dem Akku zu ärgern. Bei unserer E&L AK 74UN hat sich leider das CORE Mosfet, nach ca. 300 Schuss verabschiedet und den Dienst verweigert. Nachdem wir unser gesamtes Sortiment an Akkus durchgetestet haben, haben wir Kontakt mit der Begadi Werkstatt aufgenommen und uns wurde sehr schnell geholfen. Wir haben nach kurzer Rücksprache sofort ein Versandlabel erhalten und konnten das Modell einschicken. Die Waffe wurde innerhalb von einem Tag repariert und sofort wieder verschickt, so muss das sein! Die reparierte AK hat auch keine Probleme mehr gemacht. Auch der beste Chip kann mal ein Montagsmodell aufweisen und hier kommt es einfach auf einen guten Händler an, der einem bei Problemen kompetent und schnell weiterhelfen kann. Bei allen anderen Modellen mit dem CORE Mosfet traten zu keiner Zeit Probleme auf und die AK schnurrt seit über 15.000 Schuss wie ein Kätzchen. Die folgenden Modelle gibt es von Hause aus mit dem CORE Mosfet, es kann auch bei vielen Waffen direkt bei der Bestellung verbaut werden. Wer alle technischen Details noch einmal nachlesen möchte, findet diese sehr gut erklärt bei Begadi.

Daten aus dem Gate Blu-Link:

Durchschnittliche Ampere 50.2 A
Spitze Ampere 86.7 A
Zyklusszeit 62.23 ms
Verbrauch pro Zyklus 0.69 mAh

Der folgende Clip bietet einen kurzen Einblick vom Ansprechverhalten mit 7.4 V und 11.1 V:

HopUp und Lauf

Standard HopUp Unit

Um an die HopUp Unit der AKM zu gelangen, muss das Modell fast komplett demontiert werden. Dies ist sehr zeitaufwendig und dank der sehr passgenauen Fertigung der Teile auch nicht einfach. Gerade bei der ersten Demontage muss viel Kraft und zum Teil auch Gewalt angewandt werden, um die Teile voneinander zu lösen. Es ist auch möglich, nur die Gearbox zu entfernen und die HopUp Unit im Gehäuse zu demontieren. Bei der Montage ist es aber fast unmöglich, sicherzugehen, dass das Bucking und der Nub gerade ausgerichtet sind.

Die HopUp Unit ist aus Metall gefertigt und im Standard AK-Design. Die Einstellung erfolgt über einen Schieberegler, welcher aus einem weichen Kunststoff gefertigt ist. In Nullstellung (kein Druck auf das Bucking) ist der Schieberegler maximal ausgefahren. Da er freisteht, biegt er sich so recht leicht beim Verstellen. So ist es schwer, die optimale Position zu treffen. Zudem läuft er relativ leicht und hat sich während unserer Tests auch nach ein paar Magazinen von allein verstellt. Um das Verstellen zu erleichtern, empfehlen wir den E&L HopUp Supporter. Dieser wird zwischen HopUp Unit und dem Gehäuse gesteckt und führt den Schieberegler, so kann er sich nicht mehr verbiegen. Damit er straffer läuft, können eine Shimscheibe oder ein O-Ring unter die Schraube, die den Regler hält, gelegt werden.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Versionen kommt keine Kombination aus Maple Leaf Daimond Bucking und Maple Leaf Omega Nub mehr zum Einsatz. Geblieben ist der Omega Nub, neu ist ein blaues Bucking mit einer Härte von ca. 60°. Dieses Bucking verfügt über eine veraltetet Patchfläche, welche nur punktuell Druck auf die BB überträgt. Der Nub unterstützt die Patchfläche zwar großflächig, kann aber durch ihre Größe sein Potenzial nicht ausspielen. Trotz des Standardbuckings ist die HopUp Leistung recht beachtlich, es kann bis zu 0.36 g gehoppt werden. Wenn auch der Energieverlust bei so schweren BBs recht hoch ist. Wir empfehlen maximal 0.32 g zu nutzen.

Der Lauf ist 455 mm lang und hat einen Innendurchmesser von 6.04 mm. Das Patchfenster ist 1.9 mm breit und 5 mm lang. Die HopUp Unit und der Lauf waren im Auslieferungszustand stark verschmutzt und geölt. Eine Grundreinigung vor dem ersten Spieltag wäre Pflicht!

Upgrade HopUp Unit

Die Upgrade AK HopUp Unit besteht aus CNC bearbeitetem Aluminium und bietet so eine extreme Passgenauigkeit. Begadi bietet zwei Versionen der HopUp Unit an, eine Grüne für CYMA, Lonex und LCT und eine Blaue für E&L und Acturus Modelle. Generell sind für manche Hersteller beide passend, hierzu bietet Begadi eine Übersicht auf der jeweiligen Produktseite. Die HopUp Unit wird demontiert geliefert und muss erst montiert werden. Hierzu hat Begadi eine Anleitung verfasst, die alle Schritte ausführlich beschreibt und die Montage auch anfängerfreundlich gestaltet.

Die größte Besonderheit an den HopUp Units ist das vertikale Einstellrädchen. Normalerweise wird eine AK HopUp Unit über einen Schieberegler justiert. Dieser hat den Nachteil, dass er oft nicht straff geführt wird und sich je nach Modell sogar während des Spiels von alleine verstellt. Dies kann mit zusätzlichen Unterlegscheiben oder einem O-Ring korrigiert werden, trotzdem ist die Justierung nie zu 100 % genau. Das Einstellrädchen der Begadi HopUp Unit führt den HopUp Arm über eine schneckenartige Führung. Wird das Rädchen gedreht, bewegt sich der Arm noch oben oder unten und gibt so den Druck an den Nub weiter. Das Einstellrädchen wird im Inneren über einen O-Ring geführt und läuft dadurch recht straff. Begadi empfiehlt auch etwas Fett auf die Unterseite aufzutragen, was wir nur bestätigen können.

Der Druck wird an die mitgelieferten Nubs übertragen. Diese bestehen ebenso aus Aluminium und stehen in insgesamt drei Versionen zur Auswahl. Es gibt eine Version mit einer 5 oder 7 mm langen konkaven Patchfläche, die Wahl des Nubs richtet sich dabei nach der Größe des Lauffensters. Die dritte Variante ist eine normale Aufnahme für Standard Nubs. Sie sind extrem passgenau gefertigt und haben gerade genug Spiel in der HopUp Unit, um von dem Einstellarm bewegt zu werden.

Nubs aus Aluminium haben den Nachteil, den Druck relativ direkt bzw. hart an das Bucking und somit die BB weitergeben. Die kleinste Justierung kann schon große Folgen haben, da die BB keine Pufferzone hat. Bei schweren BBs ab 0.40 g fällt dies nicht allzu sehr ins Gewicht, die Justierung bei leichteren BBs kann so aber etwas aufwendig sein. Um dem entgegenzuwirken, sind im Lieferumfang zwei Gummis in unterschiedlichen Härten enthalten. Diese werden in eine kleine Nut im Nub gelegt und vom Einstellarm gehalten. Mit dem weicheren Puffer können auch leichte BBs perfekt gehoppt werden.

Zur Arretierung der HopUp Unit liegt ein C-Clip bei. Dieser arretiert nicht nur an den beiden seitlichen Punkten des Laufes, sondern auch in die Führungskerbe des HopUp Gummis. Damit ist ein nachträgliches Verdrehen des Laufes unmöglich und die HopUp Unit wird perfekt zum Lauf ausgerichtet. Zudem ist der C-Clip aus einem besonders widerstandsfähigen Kunststoff. Uns sind schon einige C-Clips gebrochen, weil diese zu weichen waren. Der C-Clip der Begadi HopUp Unit hielt mehreren Demontagen stand und das trotz nicht sehr zimperlichen Umgangs.

Der Lieferumfang der HopUp Unit ist recht umfangreich und zum großen Teil ist der Inhalt doppelt vorhanden. So liegen die Feder für den HopUp Arm, der O-Ring für das Einstellrädchen, die Puffergummis und der C-Clip doppelt bei.

Wir sind bei der Montage in die E&L auf keine wirklichen Hindernisse gestoßen und AK typisch ist die De- und Montage schnell erledigt. Die E&L Version der HopUp Unit verfügt auch über die Verschraubung zur Gearbox Shell und liefert sogar eine alternative Schraube mit. Diese ist etwas länger als die Originalschraube und greift so in beide Gewinde der HopUp Unit. Insgesamt passt die Unit perfekt in die E&L, dies bestätigen auch unsere Chronotests. Die Energie steigt um 0.2 J, was auf die gute Passgenauigkeit zurückzuführen ist. Einzig die Erreichbarkeit des Einstellrädchens über das Verschlussfenster ist etwas hinderlich. Die Führungsstange des Verschlusses liegt genau vor dem Rädchen. Begadi empfiehlt in seiner Anleitung, diese Stange zu kürzen, da sie den Haltepunkt nicht unbedingt benötigt. Wir würden dies auch empfehlen, haben uns bei unserem Modell aber dagegen entschieden, das Reviewmodell zu modifizieren.

Praxistest

Wir haben die AKM am 30.04.2022 in der Dark Zone getestet. Wir konnten wiederholt Manntreffer auf 65 m landen, geladen waren 0.32 g von Begadi. Die Reichweite passen recht gut zu der verbauten HopUp Kombination. Leider gab es gelegentliche Leerschüsse, was wir auf das Öl im Magazin und der HopUp Unit zurückführen würden. Die HopUp Kombination schafft es auch 0.36 g BBs zu hoppen aber die Reichweite ist nicht gestiegen, bzw. die Energie zu stark abgefallen. Das liegt an dem hohen Druck, der auf das Bucking gegeben werden muss, um die 0.36 g noch hoppen zu können. Der Energieverlust lässt die Reichweite dann wieder schwinden, wenn auch die Flugbahn mit steigendem BB-Gewicht, speziell bei Wind, besser wird.

Sollten 0.32 g BBs das maximale Wunschgewicht darstellen, muss an der AKM nichts getauscht werden. Bei schwereren BBs sollte aber das Bucking getauscht werden, um nicht zu viel Energie zu verlieren. Hier ist unsere Standardempfehlung das MAG 5 oder das TruSight. Bei diesem Tausch lohnt es sich auch, über die Upgrade HopUp Unit nachzudenken. Sie bietet eine sehr viel genauere Justierung und auch eine geringe Energiesteigerung.

Fazit

Die AKM ist nicht unsere erste E&L und wir sind immer wieder von diesem Hersteller begeistert. Gerade die äußerliche Verarbeitung ist herausragend und lässt keine Wünsche offen. Alle Metallteile sind aus Stahl und die Holzteile der AK sind gut verarbeitet und lasiert. Gerade das Finisch der Stahlteile gibt der AKM eine tolle Haptik, auch wenn diese etwas Pflege nach nassen Spieltagen benötigen. Einzig der kratzempfindliche Schaft passt nicht ganz ins Bild und sollte bei dem Kauf beachtet werden.

Intern hat sich durch die + Version einiges getan. Zum einen ist der oft kritisierte Onepiece Cylinder gegen eine normale Cylinder/Cylinderhead Kombination getauscht worden. Die Lösung aus einem Guss hatte nie eine optimale Passgenauigkeit, was zu starkem Verschleiß führte. Die neue Kombination bietet eine ebenso so gute Abdichtung, aber gänzlich ohne Nachteile. Etwas zum Nachteil hat sich der Springguide entwickelt, dieser besteht nicht mehr aus Stahl, sondern aus Kunststoff. Zudem kann die Springguideschraube von Retro Arms nicht mehr nachgerüstet werden, um den Springguide zu arretieren. Die restlichen Komponenten sind aber gleichgeblieben und bieten den gewohnt hohen Standard.

Bei der HopUp Kombination muss mit der + Version leider auch auf das Maple Leaf Diamond Bucking verzichtet werden, bleiben tut nur der Maple Leaf Omega Nub. Trotzdem performt das HopUp Gummi recht gut und es ist sogar möglich bis zu 0.36 g zu verwenden. Für ein HopUp Bucking mit standard Patchfläche sind die Schussergebnisse sehr zufriedenstellend. Trotzdem ist das Downgrade aus unserer Sicht nicht verständlich.

Die E&L AKM in der + Version bietet einige Neuerungen, wenn auch bedauerlicherweise nicht alle zum Guten. Gerade der Weggang vom Maple Leaf Bucking ist für uns nicht verständlich, war es doch für die alten Versionen fast schon ein Alleinstellungsmerkmal. Die Schussleistung ist dennoch gut und muss sich nicht verstecken, die Versionen mit Maple Leaf Bucking waren aber etwas konstanter.

Äußere Verarbeitung herausragend Springguide aus Kunststoff
Weggang vom Onepiece Cylinder Downgrade beim Bucking
Überwiegend hochwertige Internals Kratzanfälliger Schaft
Auslieferung je nach Lauflänge mit Short Stroke Öl im Magazin und Lauf

 


Fotos

Alle obigen und ein paar zusätzliche Fotos findest du in dieser Galerie: