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Vorwort

Schon lange besitzen wir ein HK416A3, an dem wir viel gebastelt und geschraubt haben. Bisher haben immer nur kleine Details den Unterschied zwischen Heckler & Koch Modellen und anderen Kollegen der AR15-Plattform ausgemacht, doch nun ist es soweit: Die HK416A5 in RAL8000 ist auf dem Markt!

Ein absoluter Hingucker und auch wir konnten nicht widerstehen und haben uns diesen optischen Leckerbissen gegönnt! Für den Klassik-Liebhaber gibt es das Modell natürlich auch im altbekannten schwarz.

Beide Varianten sind für rund 450 € bei Begadi erhältlich.

Hier geht es direkt zu der Version in RAL 8000 und hier zur klassischen Schönheit in schwarz!

In diesem Artikel möchten wir euch die Waffe in “Stock”-Form zeigen – also so, wie sie aus dem Karton kommt. Nach unseren intensiven Tests wird genau dieses Exemplar zu Begadi geschickt und von der Werkstatt komplett getunt. Danach starten die Tests von vorn und wir werden schauen, was die Werkstatt aus einer normalen ASG herausholen kann!


Allgemeines

Das Original

Das HK416 war schon in vielen Baureihen, allen voran der A3 Version einer der erfolgreichsten Produkte aus dem Hause Heckler & Koch. Gerade bei Spezialkräften ist sie sehr beliebt und wird von den Spezialeinheiten der USA, Deutschland, Polen, Japan, Frankreich, Tschechien, Niederlande, Norwegen oder auch Malaysia verwendet.

Datenblatt
HK416
HK416
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung: HK MR223
Militärische Bezeichnung: HK416
Entwickler/Hersteller: Heckler & Koch/ Heckler & Koch
Herstellerland: Deutschland Deutschland
Produktionszeit: seit Februar 2005
Technische Daten
Kaliber: 5,56 × 45 mm NATO
Kadenz: ca. 850 Schuss/min
Feuerarten: Einzel-, Dauerfeuer, Feuerstoß
Verschluss: Drehkopfverschluss
Ladeprinzip: Gasdrucklader

Es gibt 9 Varianten des HK416:

Varianten inkl. Abmessungen und Gewicht
Variante Gesamtlänge (*1) mm Lauflänge mm Höhe mm Breite mm Gewicht (*2) kg
HK416 D10RS 797 (701) 264 240 78 3,02 (3,64)
HK416 D14.5RS 900 (804) 368 3,49 (4,11)
HK416 D16.5RS 951 (855) 419 3,56 (4,18)
HK416 D20RS 1037 (941) 505 3,855 (4,475)
HK416C 690 (560) 228 236 2,95 (3,57)
HK416 A5 – 11″ 805 (709) 279 240 74 3,12 (3,74)
HK416 A5 – 14.5″ 893 (797) 368 3,49 (4,11)
HK416 A5 – 16.5″ 944 (848) 419 3,56 (4,18)
HK416 A5 – 20″ 1030 (934) 505 3,85 (4,47)
(*1) Gesamtlänge: Schulterstütze ausgezogen (Schulterstütze eingeschoben)
(*2) Gewicht: ohne Magazin (mit vollem Magazin)

Wie oben bereits erwähnt, haben auch wir bereits eine HK416D im Teambestand, die schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Auch wenn sie geschlämmt wurde, kann man die Unterschiede gut erkennen.

Dennoch gab es ein paar Punkte die an dem System immer wieder bemängelt wurden, und somit hat Heckler & Koch mit der HK416A5 eine verbesserte Version nachgereicht die eine Vielzahl an Verbesserungen aufweist.

  • Feuerwahlhebel, Verschlussfanghebel und der Magazinauslösehebel sind beidseitig bedienbar
  • Die Montage für das Klappkorn am Lauf ist unabhängig von der Gasabnahme und wurde weiter nach vorn verlegt
  • Die Gasabnahme kann nun werkzeuglos modifiziert werden, um Schalldämpfer verwenden zu können
  • Der Handschutz wurde über die Gasabnahme hinweg verlängert
  • Um die Bedienung mit Handschuhen zu erleichtern, wurde der Abzugsbügel vergrößert
  • Der Magazinschacht wurde angepasst, um eine höhere Kompatibilität mit M4/M16 Magazinen zu erreichen
  • Aus den ursprünglichen Griffstückvarianten V2 (mit erweiterter Handauflage) und V4 (ergonomischer Griff mit Staufach für Werkzeug) wurde der Griff V7 mit erweiterter Handauflage und Staufach
  • Neue, schlanke Schulterstütze, die für einen komfortableren Anschlag (besonders mit Plattenträgern) ermöglicht
  • Durchgehende Toprail ohne Absatz am Ende und ohne Lücke zum Frontguard

Lieferumfang

Neben einer mehrsprachigen Anleitung ohne Explosionszeichnung (leider!) und dem obligatorischen Messprotokoll befinden sich im gepolsterten Paket:

  • die HK416A5 in Wunschfarbe
  • ein HighCap Magazin mit 380 BBs Fassungsvermögen

Magazine

Das mitgelieferte HighCap Magazin wirkt wertig und hat wunderschöne Markings. Wir sind kein großer Fan von HighCaps und haben für das gesamte Review unsere eigenen MidCaps genutzt. Folgende Magazine haben wir testen können:

  • Nuprol PMag:
  • Battleaxe PMag:
  • G&G STANAG:

Begadi gibt auf der Produktseite schon viele Hinweise zu getesteten Magazinen.

Magazinkompatibilität von Begadi

Wir nutzen im Team ausschließlich Battleaxe PMags und wir wollten die Magazine nicht tauschen. Mit ein wenig Klettflausch im Inneren des Magazinschachts rasten die Magazine schnell ein und feeden zuverlässig!

 


Verarbeitung und Haptik

Body

Der gesamte Body besteht aus hochwertigem Metall. Nur der Schaft, der Pistolengriff, das Dustcover und der Feuerwahlhebel sind – wie beim Original – aus Polymer.

    

Natürlich hat Umarex nicht an Markings gespart. Vorbildgetreu befinden diese sich auf der gesamten Waffe. Highlights sind natürlich die Kaliberangabe und Modellbezeichnung auf dem Lower-Reciever. Eine fortlaufende Seriennummer gibt es ebenfalls. Das F im Fünfeck ist sehr diskret über dem Abzug an der Unterseite des Lower-Recievers eingelasert.

    

Alle Bedienelemente wie Feuerwahlhebel, Boltcatch und Magazinauswurfknopf sind bei dieser HK 416 A5 ambidextrous (für beidseitige Nutzung) ausgeführt.

Der weit ausgeführte Trigger-Guard ist eine Besonderheit. Im Winter werden oft dickere Handschuhe getragen und diese haben nun am Abzug auch genug Platz.

Der Feuerwahlhebel hat das HK-typische Piktogramm. Komischerweise rastet er auch bei 45° Drehung (also zwischen SAFE und SEMI) ein. Die Waffe bleibt in dieser Position aber gesichert.

 

Handschutz

Der Mündungsfeuerdämpfer und der vordere Teil des Außenlaufs bis zu Gasabnahme bestehen ebenfalls aus robustem Stahl. Das fest verschraubte, freischwingende RIS ist 24 cm lang und verfügt über 22 mm Schienen an allen Seiten.

Die Kimme ist mit einem Schnellverschluss demontierbar und vertikal sowie horizontal verstellbar.

 

Im RIS integriert befindet sich das nicht verstellbare Flip-Up Korn.

 

Schulterstütze

In der Schulterstütze befindet sich das Akkufach unter einem Schiebedeckel und ist etwa 19 cm tief. Aufgrund der geringen Breite, passen allerdings nur schmale Akkus in das Fach. Der Schaft selbst ist 4-fach in der Länge verstellbar. Zum Öffnen einfach an der kleinen Nase an der Unterseite ziehen und die Schaftkappe nach unten abnehmen.

 


Technik

Gearbox

Bei der Gearbox handelt es sich um eine VFC Avalon V2 Gearbox. Die Highlights der Box:

  • Stahlgears
  • Anti-Reversal-Latch aus Stahl
  • Nozzle mit O-Ring
  • Pistonhead aus Aluminium mit Kugellager
  • Springguide mit Kugellager
  • Piston mit 7 Stahlzähnen

Wir selbst haben die Geabox nicht geöffnet. Die Nutzung der Waffe war für einen Spieltag geplant und sollte danach direkt zum Tuning. Die kommenden Bilder werden von Begadi zur Verfügung gestellt und sind über die Webseite von Begadi jederzeit ebenfalls einsehbar.

Grob betrachtet sind die Komponenten in Ordnung. Keine HighEnd-Teile, aber durchaus spielbar und mit Sicherheit auch ein bis zwei Jahre haltbar (je nach Nutzung!).
Besonders schade finden wir, dass der Piston nur zur Hälfte Stahlzähne besitzt.

Das Praktischste an der Gearbox ist natürlich das Federschnellwechselsystem.
Es kann mit einem sehr langen Innensechskant von hinten durch die Stocktube genutzt werden (Zugegeben: So einen langen Innensechskant muss man sich erstmal besorgen).

Der Innensechskant wird in die Stocktube eingeführt, bis er in das Loch des Springguides gelangt. Dort nun den Springguide leicht in die Gearbox drücken, bis er sich drehen lässt. Nach einer 90° Drehung wird dieser aus der Gearbox herausgeführt und samt Feder entnommen.

Im Falle eines Gearboxjams befindet sich im unteren Bereich der Gearbox direkt ein kleines Fenster, durch das man den Cutoff nach hinten drücken kann, um diesen zu lösen. Dafür muss “nur” der Griff inkl. Motor demontiert werden. Sehr praktisch.

Im Schaft befindet sich kurz vor dem Akkuanschluss noch eine 25A Sicherung. Etwas unpraktisch an dieser Stelle, da das Kabel so etwas steifer wird und die Sicherung ebenfalls Platz kostet, den wir für die Unterbringung eines Akkus gut gebrauchen könnten.

Chronoergebnis

Die Energie wird mit rund 1.6 Joule angegeben. Mit 0.20 Gramm BBs (G&G) erreichten wir 1.55 Joule – fast eine Punktlandung also.

Mit schwereren BBs nahm die Joule-Leistung dann ab. Folgendes Video zeigt das Chronoergebnis mit 0.32 Gramm Lonex BBs:

Ansprechverhalten

Gemessen wurde mit einem 11.1V Akku mit 20-40C Entladerate und 1000 mah Kapazität. Mit einem 7.4V Akku hatten wir mehrfach das Gefühl, kurz vor einem Jam zu stehen. Die Nutzung von 11.1V Akkus würden wir auf jeden Fall empfehlen. Durch das eingebaute Mosfet ist das für die Switch Unit auch kein Problem.

Das Ansprechverhalten empfanden wir als mittelmäßig. Es ist eben eine rein mechanische Lösung, unserer Meinung nach “alte Schule”. Die Konkurrenz zeigt, dass es mit elektronischen Steuerungen (EFCS, ETU, etc.) schneller geht. Der Rückstellweg des Abzugs ist ebenfalls etwas lang, aber noch im Normalbereich. Auch hier würden wir uns einen kürzeren Weg wünschen.

HopUp

Die HopUp-Kammer ist eine Standard M4-Ausführung und federgelagert. Wir kennen sie aus vielen VFC AR15-Modellen, auch in unserer A3-Ausführung ist diese Kammer verbaut. Schön ist, dass die Drehrichtung für den Hop auf der Unit vermerkt ist. Der Gummi ist ein normaler “Stock-Gummi” und verhältnismäßig weich.

Der Lauf ist 285mm lang und hat einen Innenlaufdurchmesser von 6.03mm – wir finden es super, dass VFC hier direkt auf einen Innenlauf mit kleinem Durchmesser setzt.

Die Feder der HU-Kammer sitzt auf einem kleinen Führungsnub und wird nur von diesem gehalten. Es passiert sehr leicht, dass die Feder beim Herausnehmen der Kammer einfach abfällt. Beim Ausbau auf jeden Fall beachten. Ohne Feder kommt es zu starken Leistungsverlusten.


Praxistest

Wir haben das gute Stück am 27.10. bei rund 10°C und starkem Wind (54 km/h) auf dem Gelände der RSA Harnekop ausgiebig testen können. Bevor es aufs Spielfeld ging, haben wir die eigene Schießbahn des Feldes genutzt, um einen ersten Eindruck von der Reichweite der Waffe zu bekommen. Das HopUp war nicht eingestellt und die Entfernung zur schwarzen Platte beträgt exakt 50 Meter:

Genutzt wurden 0.32 Gramm Lonex Bio BBs.

Für eine Waffe direkt aus dem Karton wirklich in Ordnung! Das Gelände ist aber sehr weitläufig und wir wollten natürlich wissen, wieviel wir aus der Waffe herausholen können. Also ging es für uns ab aufs Feld. Wir haben uns viel Zeit gelassen, um die beste Kombination aus Hop (bzw. Overhop) und Reichweite zu finden. Schlussendlich haben wir uns für einen leichten Hopbogen entschieden, um eine maximale Reichweite von 63 Metern zu erreichen:

Wie im Video gut zu sehen ist, war es stark windig, aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen! Die Basis stimmt auf jeden Fall und mit einem anderen HopUp-Gummi lässt sich da definitiv mehr herausholen.


Fazit

Was für ein Hingucker! Optisch und haptisch sind wir nach wie vor absolut begeistert! Länge, Gewicht und Führigkeit dieser Waffe machen einfach nur Spaß. Auch die Reichweite und Präzision der Waffe haben uns positiv überrascht. Der typische Airsoftenthusiast wechselt das Gummi sowieso und wird dann noch deutlich an Reichweite gewinnen.

Nur das Ansprechverhalten und der verhältnismäßig lange Rückstellweg schmälern unsere Begeisterung ein wenig. Eine digitale Lösung, wie das EFCS oder Ähnlichem würden wir uns in dieser Waffe sehr wünschen.

Alles in Allem für 450 € für HK-Liebhaber ein absolutes Muss! Es gibt sicherlich andere AR15 Alternativen, die 50 bis 100 € günstiger sind und ähnliche Ergebnisse erzielen, die Verarbeitung und die Markings dieser Waffe sind uns den Preisunterschied aber auf jeden Fall wert!


Fotos

Alle obigen und ein paar zusätzliche Fotos findest du in dieser Galerie: