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Einleitung

Vor einiger Zeit haben wir euch die HK416A5 in RAL8000 vorgestellt. Im Stockzustand war die Waffe schon mehr als in Ordnung, dennoch wollten wir einfach mal wissen:

Was geht da noch?

Und viel wichtiger: Wenn ich das selbst nicht kann/möchte – wo wird mir geholfen?

Wir haben uns dafür entschieden, uns an unseren Partner Begadi zu wenden und einfach mal zu fragen “Hey, was würdet ihr an dem Teil machen”? Ein GATE Titan und eine MAXX Model HopUp Unit sollten als Vorgabe von uns auf jeden Fall mit rein. Wir besitzen so ein Deluxe Mosfet und diese HopUp Unit noch nicht und wollten erste Erfahrungen mit diesen Produkten sammeln.

Das folgende Review geht nicht weiter auf die Waffe selbst ein, dafür bitte den alten Artikel lesen.

Wir möchten herausfinden, wie so ein Werkstattauftrag abläuft, was bei Begadi zum Service dazugehört und natürlich auch am Ende klären “Lohnt sich das”?


Komponentenvorstellung

Maxx Model HopUp Unit

Im Jahr 2017 trat der bis dato unbekannte Hersteller Maxx Model auf den Airsoftmarkt. Die Konkurrenz unter den HopUp Kammern ist groß, aber nachdem die ersten Verwirrungen um die verschiedenen Versionen (je nach Hersteller der Airsoftwaffe benötigt man eine spezielle Version der HopUp Kammer, die auf diese Waffe abgestimmt ist) beseitigt worden waren, konnten die einzigartigen Features der Unit überzeugen. Die wichtigsten Vorteile der Kammer möchten wir euch kurz vorstellen:

  • Einzigartig präzise Fertigung aus Aluminium. Hier gibt es kaum Toleranzen oder Spiel.
  • Das “BB Latching” System verhindert das Herausfallen von BBs beim Magazinwechsel. Trotzdem können die BBs manuell herausgelöst werden.
  • Verschiedene HopUp Arme, um besser auf das Gummi zu wirken (besonders praktisch für R-Hops).
  • Stufenloses Einstellrad mit numerischen Markierungen.
  • Die Kammer wird mit Hilfe von verschiedenen Federn maximal zentriert.
  • Die Kammer wird mit Hilfe von verschiedenen O-Ringen maximal abgedichtet.

Lieferumfang

Neben der Kammer an sich befanden sich folgende Gegenstände im Paket:

  • Zwei HopUp Arme inkl. Befestigungsschraube (für normale Nubs/Tensioner und für die mitgelieferten Tensioner)
  • Lauffeder
  • Zwei Abdeckungen (aus Plexiglas) inkl. Montageschrauben
  • Laufzentrierung aus Messing inkl. Sicherungs-O-Ring
  • Laufclip
  • Zwei konkave Tensioner (unterscheiden sich nur in der Länge, Lauffenster beachten)

Erhältlich sind beide Version (IE PRO für ICS Modelle und TE PRO [jetzt ME Pro]für Modelle mit normaler V2 Gearbox) bei Begadi für 69,90 € bzw. 67,90 €.
Alle Nozzles und andere Zubehörteile sind hier zu finden.

Funktionsweise

Die HopUp Unit ist so präzise gefertigt, dass oftmals das Nozzle gewechselt werden muss. Der Hersteller empfiehlt eine Länge von 20.5mm bis maximal 21mm und bietet passende Nozzles in dieser Größenordnung (und darüber hinaus) auch an. Nozzles in anderen Längen können zu Feeding Problemen führen. Bitte vor dem Kauf unbedingt bedenken. Bei einem Werkstattauftrag trifft das Werkstattteam natürlich die Entscheidung, welches Nozzle eingesetzt wird und prüft die Kompatibilität. Wer dennoch selbst testen möchte, dem wird es leicht gemacht:
Durch die seitlichen Öffnungen der HU-Unit lässt sich gut nachvollziehen, wie weit das zu testende Nozzle in die Kammer eindringt.

Die Nutzung der HopUp Kammer ist grundlegend analog zu anderen Konkurrenten. Nach dem Einbau kann die HopUp Unit von außen über das Hülsenauswurffenster betrachtet und eingestellt werden. Ein nummeriertes, großes Einstellrad ermöglicht uns feines, stufenloses Einstellen. Der Widerstand des Einstellrads ist angenehm fest, um nicht den Eindruck zu vermitteln, leicht zu verrutschen – aber auch nicht zu fest, um die Handschuhe ausziehen zu müssen.

Zum Wechseln des Nubs oder zum Tauschen des HopUp Arms muss dieser zuerst entfernt werden. Hierzu einfach die kleine Schraube lösen und der Arm kann entnommen und ggf. getauscht werden. Der HopUp Arm ist mit einer Pin-Schraube gesichert, anders als seine Kontrahenten, die oftmals nur mit einem Plastik oder Metall-Pin gesichert werden. Zum Lösen benötigt man einen sehr kleinen Schlitzschraubendreher. Um für einen gleichmäßig zentralen Druck zu sorgen, ist der HopUp Arm federgelagert. Leider ist diese kleine Feder nur für einen HopUp Arm vorhanden uns muss beim Wechseln des Arms ebenfalls an den neuen Arm angebracht werden. Hier hätte der Hersteller mehrere Federn direkt ab Werk am jeweiligen Arm anbringen können.

Ein Highlight ist auf jeden Fall das “BB Latching” System. Besonders Zuhause beim Chronen/Testen finden sich oft etliche BBs im Raum, die aufgesammelt werden müssen, weil sie nach der Magazinentnahme einfach herausfallen. Das ist hier nicht der Fall, die BBs werden von einem Arm zurückgehalten. Möchte man sie doch aus der Zuführung lösen, kann der Arm einfach mit dem Finger nach oben gedrückt werden und sie fallen heraus.

Beim Zusammenbau sollte darauf geachtet werden, an welchen Stellen bei der originalen HopUp Unit Federn verbaut bzw. platziert worden sind. Auch die Länge der originalen Federn ist entscheidend. Sollten die mitgelieferten Federn der Maxx HU Unit zu stark, zu schwach oder zu lang bzw. zu kurz sein, können die originalen Federn verwendet werden. Hier muss schlussendlich einfach experimentiert werden. Wichtig ist, dass die Maxx HU Unit mit ordentlich Druck an die Gearbox gedrückt wird. Nur so kann die Dichtigkeit garantiert werden und das Nozzle kann die BBs auch ordentlich durch das Gummi drücken.

Wie in unserer Stockvorstellung bereits erwähnt, hatten wir leichte Feedingprobleme mit unseren Nuprol und Battleaxe PMag MidCap Magazinen an der originalen HopUp Einheit. Mit der neuen HopUp Unit kommt es zu keinerlei Feeding Problemen mehr und wir konnten das Klettflausch aus dem Magazinschacht entfernen.

Wer oft im Dunkeln spielt, oder aus anderen Gründen gerne Tracer BBs nutzen möchte, kann zusätzlich ein LED Tracer Board verbauen. Besonders praktisch ist, dass der Ein/Ausschalter von außen durch das Hülsenauswurffenster erreichbar ist.

Zwischenfazit

Die Verarbeitung und Passgenauigkeit der HopUp Unit ist einfach ein Traum. In der HK416 sitzt alles stramm und nichts wackelt. Endlich fallen keine BBs beim Magazinwechsel mehr aus dem Schacht und Markierungen auf dem Einstellrad gibt es auch (wie nervig ist es früher gewesen, gewisse Markierungen mit dem Edding zu setzen…). Mit rund 70 € ist dieser Komfort nicht billig, aber ein absoluter Luxus, auf den wir nun nicht mehr verzichten wollen.

Der überraschende Effekt, dass nun alle Magazine passen und perfekt feeden, ist die Kirsche auf dem Sahneberg! Mehr dazu im Praxistest.

TITAN

Jede moderne Airsoftwaffe sollte einen Mosfet besitzen.

Was ist ein Mosfet und wozu brauche ich es?

Das Mosfet überbrückt die Switch Assembly. Durch den geringeren Widerstand, kommt wesentlich mehr Leistung am Motor an, da diese nicht an der Switch Assembly verloren geht und an dieser Stelle keine Belastung entsteht. Die Lebenserwartung der Switch Assembly wird so ebenfalls stark erhöht und der Motor hat mehr Kraft.

Dadurch ergeben sich weitere positive Nebeneffekte:

  • Kapazität für 20-30% mehr Schüsse
  • besseres Ansprechverhalten
  • höhere Schusskadenz

Der GATE Titan geht weit über die oben beschriebene Funktionalität hinaus und bietet dem Anwender viele Einstellungsmöglichkeiten (via Smartphone App oder PC/MAC Software), um seine Airsoftwaffe an seine Bedürfnisse anzupassen. Um was für Einstellungsmöglichkeiten es sich dabei handelt, ist unter “Gate Control Station” beschrieben.

Lieferumfang

In der stylischen, schwarzen Verpackung des TITAN befindet sich:

  • Anleitung zur USB Verbindung
  • Übersicht zu den verschiedenen Firmware Versionen
  • Schnellstartanleitung
  • USB-A Kabel für die PC Verbindung
  • Micro-USB Kabel zum Smartphone Anschluss (Wichtig: Hier die Anschlussrichtung beachten! Die Kabel sind aber dementsprechend markiert)

Funktionsweise

Nach dem Anschluss des Akkus signalisiert der TITAN seine Betriebsbereitschaft mit einem lauten Dreifachpiepen.

Beachten: Der Safety Lever wird für die Nutzung des TITAN ausgebaut! Dementsprechend gibt es keinen Widerstand am Abzug, auch wenn die Waffe auf “SAFE” steht (es löst sich natürlich trotzdem kein Schuss und die Waffe ist gesichert).

Die offizielle Bedienungsanleitung (inkl. Einbauanleitung) von GATE findet ihr hier: Link

Gate Control Station

Die Gate Control Station ist die PC bzw. MAC Software und kann bequem in der aktuellsten Version von der Herstellerseite heruntergeladen werden. Besonders praktisch fanden wir, dass es auch eine portable Version gibt. Das mobile Pendant findet sich im jeweiligen Appstore (Android oder iOS) unter dem Suchbegriff “GATE Control Station” und ist natürlich kostenfrei.

Die Verbindung wird mit dem mitgelieferten Kabel herstellt. Eine LED signalisiert den Verbindungsstatus. Übersichtshalber haben wir alle Einstellungen in der PC Software vorgenommen und zeigen hier dieselben Einstellungen in der App nicht.

Einmal geöffnet landet man auf der Startseite der Software. Sie gliedert sich in fünf verschiedene Einstellungsseiten:

STATUSSETTINGSSENSORSSTATISTICSDTC

auf die wir nun detailliert weiter eingehen. Alle vorgenommenen Einstellungen werden bei einer Änderung automatisch gespeichert (sofern die Checkbock “AUTOSAVE” nicht deaktiviert wird).

STATUS

  • Generelle Informationen zur Software
  • Infos zur USB Verbindung
  • Informationen zum TITAN

Jede Info bekommt man nur, wenn das entspreche Gerät angeschlossen ist und jedes Element kann via “CHECK UPDATES mit der neuesten Firmware/Version versorgt werden.

Wie auf dem Bild gut zu sehen ist, wurde uns direkt ein neue Firmwareversion des TITAN angeboten. Via einem Klick auf “Update” wird die Aktualisierung automatisch durchgeführt (die Verbindung in dieser Zeit nicht unterbrechen!) und dauert nur knapp eine Minute.

SETTINGS

  • Fire Selector Mode: Die Feuermodi sind hier umstellbar. In Deutschland keine interessante Option und wir können hier (da die deutsche Version des Titans installiert ist) nur SAFE – SEMI – SEMI auswählen.
  • Pre-Cocking Mode: Soll nach einem Schuss der Piston vorgespannt werden? Verringert die Abschlagsdauer der Waffe (erhöhtes Ansprechverhalten).
    • OFF: Schaltet diese Option aus.
    • SMART: Durch leichten Druck am Abzug wird der Piston vorgespannt.
      AUTO: Der Titan steuert die Vorspannung je nach Einstellung unter “Pre-Cocking Boost”.
  • Pre-Cocking Boost:
    • LOW: Geringe Vorspannung des Pistons.
    • MID: Mittlere Vorspannung des Pistons.
      HIGH: Maximale Vorspannung des Pistons.
  • Burst-Mode:
    • FULL: Die unter “Burst” angegebene Schusszahl (2-10) wird beim Betätigen des Abzugs abgefeuert.
    • TRIGGER: Der Abzug muss gehalten werden, bis alle unter “Burst” abgegebenen Schüsse abgefeuert wurden. Wird der Abzug vorher loslassen, endet die Schussabgabe.
  • ROF-Stabilization: Die Motordrehzahl kann hier auf den unter “ROF Control” eingestellten Wert (50%-100%) limitiert werden.
  • Sniper-Delay: Die Abgabe eines Schusses wird verzögert. Es kann also nur ein Schuss alle X (0.5 bis 3 Sekunden) Sekunden abgegeben werden.
  • Battery Protection: Der TITAN warnt vor bei niedrigem Akkustand (durch Motorvibration und bei kritischer Akkuspannung wird kein Schuss mehr abgegeben) und schützt so vor Tiefenentladung. Die Parameter (Zellenanzahl und Schwellenwert für die Warnung) werden unter “Battery Cell” und “Low Battery Warning” eingestellt.
  • 30-Rounds-Limit: Nach 30 Schuss muss der Abzug losgelassen werden (im Regelfall nur bei vollautomatischem Feuer interessant).
  • Cycle Detection: Hier kann die Schusszyklusüberwachung an bzw. ausgeschaltet werden.
  • Equalizer: Die Strecke, die der Abzug in Richtung Ausgangsposition zurücklegen muss, um den nächsten Schuss abgeben zu können.
    • OFF: Der Abzug muss in Ausgangsposition gebracht werden.
    • 2 LVL: Der Abzug muss zwei Sensoren in Richtung Ausgansposition passieren.
    • 1 LVL: Der Abzug muss ein Sensor in Richtung Ausgansposition passieren.
  • Active Break: Die Sensibilität der Aktivbremse für den Motor kann hier feinjustiert werden. In der aktuellen Generation des TITANs läuft das aber immer vollautomatisch.
  • Gear Ratio: Das verbaute Gearset muss hier eingestellt werden.
Das Pre-Cocking setzt die Gearbox dauerhaft einer großen Belastung aus. Die Feder wird ebenfalls stark beansprucht und wird über kurz oder lang gewechselt werden müssen, da sie durch die dauerhafte Stauchung Leistung verliert.
SENSORS

  • Gear: Wenn ein Zahn vom Sector Gear den unteren Sensor bedeckt, ist “Tooth” hinterlegt.
  • Fire Selector: Zeigt die Stellung des Feuerwahlhebels an (kann rechts unten über “Selector Calibration” neu kalibiert werden).
  • Trigger: Sensibilität des Triggers sichtbar – wieviele Sensoren vom Abzug erreicht werden.
  • Trigger Sense: Zeigt an, ob ein Schuss gelöst wird.
  • Trigger Sensivity: Bei wieviel Druck ein Schuss gelöst werden soll. Je kleiner der Wert, desto sensibler.
  • Trigger Mode: Abzug zur Hälfte = Burst, Abzug ganz durch = Vollauto. Spielt für uns in Deutschland keine Rolle.
STATISTICS

Hier sind generelle Informationen/Statistiken zur Nutzung der Waffe hinterlegt.

  • Rate Of Fire: Die erreichte Feuerrate.
  • Trigger Response: Das Antwortverhalten des Abzugs.
  • Temperature: Die gemessene Temperatur.
  • Current: Die Stromstärke, die der Motor in Anspruch nimmt.
  • Voltage: Die bisher gemessenen Spannungen der angeschlossenen Akkus.
  • BB Counter: Wieviele BBs sind bereits verschossen worden.

Jeder Wert verfügt über drei Ausprägungen:

  • MIN: Der geringste Wert, der gemessen wurde
  • AVG: Der durchschnittliche Wert
  • MAX: Der maximalste Wert, der gemessen wurde

Alle Werte können einzeln (oder alle zusammen via “Reset all”) über den jeweiligen “Reset”-Button zurückgesetzt werden, um eine neue Aufnahme zu starten.

Wirklich sehr praktisch! So könnte man z.B. testen, ob ein anderer Motor im System ggf. weniger Strom benötigt (Ampere) und die verwendeten Akkus ausreichend dimensioniert sind.

Den niedrigsten Temperaturwert von -18°C können wir uns leider nicht erklären, ggf. ist das Paket auf dem Transportweg in einem Kühlhaus untergebracht worden 😉

DTC

Auf dieser Seite werden in Kachelform verschiedene Fehlercodes dargestellt. SOLLTE der Titan eine Fehlfunktion haben/feststellen, leuchtet der entsprechende Fehlercode auf.
Klickt man die entsprechende Box an, werden in zwei Infofenster mögliche Ursachen und potenzielle Lösungsvorschläge dargestellt.

Da wir die Waffe lange bei um 0°C gespielt haben, ist die Spannung unseres Akkus stark gesunken und der UVP1 und UVP2 Fehlercode sind markiert. Ein Klick auf “Reset DTC” setzt alle Fehlermeldungen zurück.

Zwischenfazit

Der TITAN ist einfach nur genial! Seine Waffe an den PC/das Handy anschließen und rumprogrammieren? Willkommen in der Zukunft!

Das Einstellen und Feinjustieren hat insgesamt nicht lange gedauert, uns aber viel Spaß gemacht. Nach einem Spieltag die statistischen Infos auszulesen, ist wirklich nützlich!

Die deutsche Version ist natürlich – gesetzeskonform – beschnitten und so “braucht” man einige Optionen nicht bzw. sind für uns überflüssig. Schade, aber so ist das eben bei uns in Deutschland.


Der Werkstattauftrag

Auftragsanfrage

Bei Begadi gibt es die Möglichkeit, bei einem Neukauf direkt zusätzlich einen Werkstattauftrag mitzubuchen, oder nachträglich einen Tuning- oder Reparaturauftrag zu buchen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

1.) Der Weg über das Shopsystem:
Einfach die entsprechende Waffe im Shop auswählen. Rechts oben findet sich ein Auswahlfenster mit mehreren Kategorien und Optionen, die via Drop-Down ausgewählt werden können:

Dieser Weg steht nur bei Neuanschaffungen zur Verfügung.

2.) Der Weg über die Werkstatt

Auf der rechten Seite der Begadi-Seite befindet sich der Link zur Werkstatt. Folgt man diesem, erfolgt als nächstes die Abfrage, ob es sich um einen Neukauf, ein Tuning/Reparatur oder eine Ersatzteilanfrage handelt.

In unserem Fall natürlich eine Tuninganfrage, die Waffe lag bereits bei uns und wurde im Stockzustand ja bereits bespielt. Im darauffolgenden Dialog wählt man nun den Hersteller und das entsprechende Modell aus.

Die angebotenen Leistungen der Werkstatt hängen vom Importeur der Waffe ab! Ist die Waffe von Begadi importiert und zugelassen, dürfen auch leistungsverändernde Tunings seitens Begadi vorgenommen werden. Folgende Erläuterungen werden im Auftragsprozess angezeigt:

Aus diesem Hinweis geht ebenfalls hervor, dass nur bei Begadi erworbene Waffen von der Werkstatt angenommen werden. Im weiteren Verlauf der Werkstattanfrage wird auch nach der ursprünglichen Bestell/Rechnungsnummer gefragt.

Unter “Anmerkungen” kann anschließend die Tuninganfrage ganz unkompliziert im Freitext eingegeben werden. Nachdem der Button “Anfrage stellen” gedrückt wird, sieht man die die eingegebene Nachricht dann übersichtlich wie in einem Chatverlauf dargestellt. Nachfragen und Anhänge können jeder Zeit über dieses Fenster gestellt werden.

Eine Übersicht und den aktuellen Bearbeitungsstand des Auftrags findet man im eingeloggten Zustand unter “Mein Konto” -> “Meine Werkstattaufträge”.

Angebot

Unsere Tuninganfrage beinhaltete also (auch direkt so beim Neukauf so im der Tuningauswahl vertreten):

  • MaxxModel HopUp Unit Bundle
  • GATE Titan Mosfet

Zusätzlich hat uns die Werkstatt den Einbau eines SLONG Laufes empfohlen. Das Angebot lautete also wie folgt:

Artikel Preis
Maxx Unit 69,90€
Maxx Nozzle 12,90€
Maple Leaf Tensioner 9,90€
Maple Leaf Gummi 11,90€
Gate Titan 159,90€
SLONG “Xtreme3” AEG/VSR Tuninglauf -285mm- 39,90€
Arbeitskosten 39,00€

Gesamt: 343,40€

Eine Stunde Arbeitslohn fakturiert die Werkstatt mit 39 €. Dieser Preis liegt absolut unter der Preisuntergrenze für das deutsche Handwerk. Diese liegt bei 61,42 € inkl. Umsatzsteuer (Quelle: Handwerkskammer Stuttgart ).

Die Beratung war kompetent und ausführlich und wir finden den Gesamtpreis mehr als fair und haben das Angebot dementsprechend angenommen.

Ausführung

Die Waffe wurde nun also von uns verpackt und samt Originalmagazin (kein Muss!) eingeschickt. Abgegeben am Montagnachmittag, wurde sie Mittwochfrüh zugestellt. Bereits am darauffolgenden Tag hatten wir schon die DHL Tracking Informationen und das Paket befand sich auf dem Rückweg! Ein Werktag für die gesamte Arbeit ist schon rekordverdächtig!

Umso größer war die Freude, als wir das Paket dann Samstag in Empfang nehmen und öffnen konnten. Die erste Überraschung: Im Paket befand sich ganz oben ein kleiner Zettel mit dem Hinweis, dass der alte Piston Materialermüdung aufzeigte und man ihn (kostenfrei) gegen ein SHS Piston getauscht habe.

Das geht schon weit über die von uns erwartete Servicequalität hinaus und wir haben uns natürlich sehr gefreut! Schade allerdings, dass unsere Anfangsvermutung stimmt und VFC hier einfach von Hause aus keine hochwertigen Teile verbaut.

Die ausgetauschten Komponenten wie Lauf, HopUp Unit und altes Mosfet lagen ebenfalls im Paket – man kann nie wissen, wann man das mal wieder braucht.

Des Weiteren im Paket: Die Verpackung samt Zubehör des TITAN, die “Reste” der nicht verwendeten Teile der MAXX HopUp Unit und ein neues Chrono-Protokoll.

Aus unternehmenspolitischen Gründen war es nicht möglich, Bilder aus der Werkstatt von Begadi zu bekommen. So erfahren wir leider keine Details und Einzelheiten aus dem Arbeitsprozess, dass finden wir natürlich sehr schade – können wir aber auch nachvollziehen.


Praxistest

Magazinkompatibilität

Wie im alten Artikel beschrieben, ist die HK416A5 bei MidCap Magazinen ein wenig wählerisch gewesen. Wir waren nun sehr gespannt, ob das mit einer anderen HopUp Kammer anders wäre. Das originale HighCap Magazin hat von Anfang an wunderbar funktioniert, sobald wir aber ein MidCap Magazin nutzen wollten, purzelten die BBs nur aus dem Lauf. Nach vielen Testversuchen und Experimenten (8 verschiedene Magazine haben wir in unseren Tests verwendet) stand fest: Mit mehr als 40 BBs feedet die Waffe in dieser Konstellation nicht ordentlich (mehr BBs werden bei einem HighCap beim Aufziehen auch nicht in die Zuführung geladen) – egal welchen HopUp Gummi oder Lauf man einsetzt.

Nach Recherche im Internet scheint die MaxxUnit oft Probleme mit MidCaps in Kombination mit bestimmten Airsoft-Modellen zu haben. Selbstverständlich hat uns Begadi angeboten, die Waffe kostenfrei einzusenden, um sich dem Problem anzunehmen. Wir haben also die Waffe samt 6 unserer Magazine eingeschickt.

Nach rund fünf Werktagen war das gute Stück dann auch schon wieder zurück. Ergebnis: Ein längeres Nozzle und kleinere Anpassungen an der TappetPlate. Der Abnahmetest nach dem Tuning ist mit dem originalen HighCap Magazin vorgenommen worden – welches auch bei uns ohne Probleme funktionierte.

Nun lief alles wunderbar und unser gesamtes Sortiment an MidCap Magazinen feedet von der Ersten bis zur letzten BB ausgezeichnet und liefert rund 1.6 Joule. So muss das sein!

Chronen, Ansprechverhalten und Rückstellweg

Die Energie der Waffe (jetzt: 1.58 bis 1.62, vorher 1.39 bis 1.46) hat sich um bis zu 0.2 Joule erhöht! Die Energiewerte könnten ein wenig konstanter sein, aber wir sind hier schon fast im Bereich der Messtoleranzen.

Der Unterschied im Ansprechverhalten und im Rückstellweg fällt sofort ins Auge. Der Abzug ist butterweich und ein Klickwiederstand ist nicht zu spüren. Was die Kadenz angeht: Hier dürfte der Abzugsfinger der limitierende Faktor sein. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass der Schusszyklus hinterherhinkt oder wir schneller triggern können, als die Waffe auslöst.

Schusstest

Im Stockzustand konnten wir mit der Waffe eine maximale Reichweite von rund 63 Metern erzielen (siehe Video). Im getunten Zustand waren es direkt 71 Meter! Acht Meter mögen in der Theorie nach nicht viel klingen, machen in der Praxis aber oft den Unterschied! Wir sind definitiv überzeugt! Wer mehr herausholen möchte, der kann natürlich andere Lauf/Gummi/Nub Konstellationen ausprobieren.

Fazit

Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass sich ein Dienstleister so viel Zeit für einen Kunden nimmt! Unsere Erfahrungen in der Branche sind da ganz anders…

Die Arbeiten an der Waffe waren nach 2 Tagen abgeschlossen und wie bei Begadi sonst auch, gab es eine rasche (meist keine 2 Stunden) Reaktionszeit auf E-Mails.

Die Frage aller Fragen ist nun: Braucht man so ein intensives Tuning wirklich?

Wir können niemanden die Antwort auf diese Frage geben, es ist immer eine Frage des Anspruchs, die schlussendlich jeder für sich entscheiden muss! Muss es wirklich ein TITAN sein? Für unseren normalen Airsoftalltag brauchten wir die einige Zusatzfunktionen des TITAN bisher nicht, aber diese Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten und Informationen, die sich herauslesen lassen, sprechen uns enorm an.

Wer nur seine herkömmliche Airsoftwaffe auf das Niveau einer elektronisch gesteuerten Waffe (EFCS/ETU/SSS etc.) heben möchte, dem reicht bestimmt auch eine ASCU Gen5 (ebenfalls über den Begadi Service verfügbar).

Ähnlich ist es mit der Maxx HU Unit. Funktioniert die normale Unit? Klar!
Aber die Maxx Unit funktioniert einfach besser und bietet zudem einfach sehr nützliche Features!

Was wir aber sagen können:

Einfach mal auszuspannen, die Waffe den Profis zu schicken, die Füße hochzulegen und das Ergebnis abzuwarten, ist wirklich ein Luxus!

Es ist absolut klasse, dass man sich selbst um nichts kümmern braucht. Vielen Airsoftspielern macht Basteln und das Experimentieren Spaß und gehört für sie selbstverständlich zum Hobby dazu. Auch bei uns ist das so. Oft haben uns aber auch schon Kleinigkeiten wie zu kurze Nozzles, oder sich gegen ihren Einsatz wehrende Trigger zur Weißglut gebracht.

Die Qualität der durchgeführten Arbeiten und die hohe Servicequalität sprechen für sich selbst.

Genug der Worte: Um noch einmal einen Einblick in das Spielgefühl mit der Waffe zu bekommen, haben wir ein Gameplay aufgenommen, damit sich jeder noch einmal selbst ein Bild über die Arbeit der Werkstatt machen kann (die Position der Frontkamera ist ungünstig, das nächste Mal wandert sie auf den Kopf):

Fotos

Alle obigen und ein paar zusätzliche Fotos findest du in dieser Galerie: